Pankreatin wirkt im Dünndarm lipolytisch, amylolytisch und proteolytisch. Die darin enthaltenen Enzyme bewirken die Fett-, Stärke- und Proteinverdauung.
Es gibt keinen Hinweis, dass intakte Enzyme resorbiert werden. Der Abbau erfolgt proteolytisch im Verdauungstrakt.
Zulassungsstatus Kinder und Jugendliche < 18 Jahre:
Dragees (mit 42 mg Simeticon) 240 Protease-, mind. 3200 Amylase- und mind. 3600 Lipase-Einheiten (Helopanflat®)
Dragees (mit 80 mg Dimeticon) 400 Protease-, 5500 Amylase- und 6500 Lipase-Einheiten (Pankreoflat®)
Granulat 200 Protease-, 3600 Amylase-, 5000 Lipase-Einheiten/100 mg (Kreon®)
Kapseln 600 Protease-, 8000 Amylase- und 10000 Lipase-Einheiten (Kreon®)
Kapseln 1000 Protease-, 18000 Amylase- und 25000 Lipase-Einheiten (Kreon®)
Pankreatin wird aus Schweinepankreas gewonnen und enthält Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse (Lipase, Amylase und Proteasen). Die Wirkstärke der Kreon® Kapseln bezieht sich auf die enthaltene Menge an Lipase.
Anwendungshinweis:
Die Einnahme erfolgt während oder unmittelbar nach den Mahlzeiten.
Das Granulat und die Kapseln enthalten magensaftresistente Mikropellets. Diese können einer sauren weichen Speise (pH <5,5), die nicht gekaut werden muss, beigemischt oder mit säurehaltiger Flüssigkeit (pH <5,5) eingenommen werden. Dies könnten Apfelmus, Joghurt oder Furchtsaft (z.B. Apfel-, Orangen- oder Ananassaft) mit einem pH <5,5 sein. Die Mischung muss unverzüglich, unzerkaut eingenommen werden. Danach Wasser oder Saft nachtrinken und den Mund spülen, um Reizungen vorzubeugen. Bei Kindern unter 6 Jahren (insbesondere bei Säuglingen) kann dies zu Problemen führen: es besteht das Risiko der Aspiration des Granulats, wenn sich das Kind wehrt oder verschluckt.
Es sind Präparate mit hoch dosierter Lipase (25.000 FIP-E/Kapsel) auf dem Markt. Einerseits bieten diese den Vorteil, dass während der Mahlzeiten weniger Kapseln eingenommen werden müssen, andererseits gestaltet sich die Dosierung bei kleinen Kindern schwieriger. Diese neuen Präparate sind vor allem für Kinder über 10 Jahren geeignet.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate | Arzneiform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
HELOPANFLAT® | Dragees | 240 Protease-, mind. 3200 Amylase- und mind. 3600 Lipase-Einheiten | Saccharose, Lactose |
PANKREOFLAT® | Dragees | 400 Protease-, 5500 Amylase- und 6500 Lipase-Einheiten | Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat, Lactose, Saccharose |
Die Fachinformationen wurden 11/2019 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Exokrine Pankreasinsuffizienz |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Die Häufigkeit, Art und Schwere der Nebenwirkungen bei Kindern mit cystischer Fibrose war verglichen mit den Nebenwirkungen bei Erwachsenen gleich.
Abdominale Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Völlegefühl, Diarrhoe
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei absoluter oder relativer Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse wird als Substitutionsprodukt Pankreatin eingesetzt. Pankreatin besteht aus einer Kombination von Amylase, Protease und Lipase. Pankreasenzyme haben eine große Bedeutung bei der Behandlung der cystischen Fibrose.
Bei Kindern mit cystischer Fibrose, die über einen langen Zeitraum hohe Dosen Lipase erhielten, wurden Einzelfälle von fibrotischen Veränderungen des Darmes mit Strikturen und Symptomen einer gastrointestinalen Obstruktion berichtet (insbesondere bei mehr als 10.000 FIP-E Lipase/kg pro Tag).
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Es sind keine Interaktionen bekannt.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.