Permethrin (kutan)

Wirkstoff
Permethrin (kutan)
Handelsname
InfectoScab®
ATC-Code
P03AC04
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Permethrin ist ein Insektizid, das zur Behandlung der Pedikulose und der Scabies eingesetzt wird. Es ist ein synthetisch hergestelltes Pyrethroid, das zur Lähmung von Insekten durch das ungehinderte Einströmen von Na+ in Nervenzellen führt.

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Information

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Krätze
    • Kutan
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Darreichungsformen

Creme 5% (50 mg/g)

Allgemein

Die Creme enthält Permethrin in der Reinform.

Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:

Präparate Arzneiform Stärke Problematische Hilfsstoffe
INFECTOSCAB® Creme 5% Cetylstearylalkohol, Sorbinsäure

Die Fachinformationen wurden 10/2020 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Krätze
  • Kutan
    • ≥ 2 Monate
      [2] [3] [4] [5]
      • InfectoScab 5%: Creme einmalig auf sauberer, trockener und kühler Haut auf dem ganzen Körper* auftragen und 8-12 h einwirken lassen, danach mit lauwarmem Wasser und Seife abwaschen oder duschen (nicht baden). Eine zweite Behandlung soll nach frühestens 7 und maximal 14 Tagen durchgeführt werden.

        * Bei Kindern ab 12 Jahren: Die Creme auf den ganzen Körper vom Kinn bis unter die Fußsohlen auftragen, nicht aber am Kopf. Besonders ist auf die Stellen zwischen Fingern und Zehen, Handgelenken, Achselhöhlen, äußeren Genitalien, Gesäß und unter den Finger- und Zehennägeln zu achten (eine weiche Zahnbürste kann hierfür verwendet werden). 
        Bei Kindern von 2 Monaten bis 12 Jahren: Ebenso Gesicht, Hals, Kopfhaut und Ohren behandeln. Besonders auf die Augenbrauen achten, diese sollten gut eingeschmiert werden. Hautpartien um den Mund und die Augen aussparen. Bei Kontakt mit den Schleimhäuten: mit reichlich Wasser und sofern möglich mit Seife abspülen. Die Patient*innen sollen Handschuhe tragen (und Babys Socken), um Haut-zu-Mund-Kontakt zu vermeiden.

        Die folgenden Mengen sind ungefähr erforderlich, um die gesamte Körperoberfläche zu bedecken:
        2 Monate bis 6 Jahre: 7,5 g
        6 bis 13 Jahre: 15 g
        ≥13 Jahre: 30 g

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Parästhesien, Hautbrennen, Pruritus, erythematöser Ausschlag, Hauttrockenheit

Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Dyspnoe (bei empfindlichen/allergischen Patienten)

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Überempfindlichkeit gegenüber anderen Wirkstoffen aus der Pyrethrin-Gruppe

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Infolge versehentlicher oraler Aufnahme bei (Klein)kindern oder exzessiver dermaler Überdosierung (Ganzkörperanwendung großer Mengen) von Permethrin Lösung/Creme kann es zu Übelkeit, Kopfschmerz, Schwindel und Müdigkeit kommen. In schweren Fällen wurde von Kribbeln, Taubheitsgefühl, Übererregbarkeit und Krämpfen berichtet (SmPC).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Bei Überempfindlichkeit gegen Chrysanthemen oder andere Kompositen (Korbblütler) ist eine sorgfältige Indikationsstellung vorzunehmen.
  • Bei Anwendung der Creme/Lösung ist darauf zu achten, dass die Creme/Lösung nicht in die Augen gerät oder mit den Schleimhäuten (z.B. Nasen-Rachen-Raum, Genitalbereich) oder offenen Wunden in Kontakt kommt.
  • Kopf- und Körperläuse werden leicht von Mensch zu Mensch übertragen, eine Kontrolle aller Kontaktpersonen in der Familie und in Kindergemeinschaften wird dringend empfohlen. Bei hartnäckigen Epidemien ist die gleichzeitige Behandlung aller Angehörigen einer Gemeinschaft (Schulklasse, Kindergartengruppe) sinnvoll, auch wenn nicht alle Mitglieder Symptome aufweisen.
  • Im Fall von Krätze sollten Kontaktpersonen, insbesondere Familienmitglieder und Partner, schnellstmöglich ärztlich untersucht und ggf. rechtzeitig antiskabiös behandelt werden. Bei engem Kontakt zu Erkrankten oder bei endemischen Häufungen kann eine Behandlung auch bisher erscheinungsfreier Kontaktpersonen sinnvoll sein, um Reinfestationen zu verhindern. Außerdem sollten die Patienten Fingernägel kurz halten und sorgfältig reinigen, über einen Zeitraum von 14 Tagen Bekleidung, Bettwäsche und Handtücher täglich wechseln und bei mindestens 60 °C waschen (nicht bei mindestens 60 °C waschbare Gegenstände einige Tage in einem geschlossenen Plastikbeutel aufbewahren), Teppiche und Polster intensiv saugen.
  • Eine konsequente Anwendung und Behandlung von Kontaktpersonen ist erforderlich zur Vermeidung von Resistenzbildung.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

MITTEL GEGEN EKTOPARASITEN, INKL. ANTISCABIOSA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Referenzen

  1. Omega Pharma, SPC Loxazol (RVG 13969) 20-08-2015, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  2. GlaxoSmithKline, SmPC Loxazol creme 50 mg/g (RVG14487) 06-11-2017, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  3. Nederlands Huisartsen Genootschap (NHG) [Verband der niederländischen Hausärzte], Behandelrichtlijn Scabies [Behandlungsleitlinie Skabies], https://richtlijnen.nhg.org/behandelrichtlijnen/scabies#volledige-tekst, April 2020
  4. RijksInstituut voor Volksgezondheid en Milieu (RIVM)- (Landelijke Coördinatie Infectieziektebestrijding) [Nationales Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM) – (Nationale Koordination der Kontrolle von Infektionskrankheiten)], Richtlijn Scabies [Leitlinie Skabies], https://lci.rivm.nl/richtlijnen/scabies, Dezember 2022
  5. Infectopharm, SmPC InfectoScab 5% (1-26400), 11/2018

Änderungsverzeichnis

  • 24 Februar 2021 09:43: Neue Monographie "Permethrin"

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung