Budesonid ist ein Glucocorticosteroid mit hoher lokaler antiinflammatorischer Wirkung. Der genaue Wirkungsmechanismus von Glucocorticosteroiden in der Behandlung von Asthma ist nicht vollständig aufgeklärt. Die antiinflammatorische Wirkung (einschließlich der auf T-Zellen, eosinophile Zellen und Mastzellen) sowie die Hemmung der Freisetzung von inflammatorischen Mediatoren und die Hemmung der zytokinvermittelten Immunantwort sind wahrscheinlich bedeutend. Die Wirkung von Budesonid, gemessen als Affinität an den Glucocorticoidrezeptoren, ist ungefähr 15-mal stärker als die von Prednisolon.
Budesonid hat eine systemische Clearance von ca. 0,5 l/min bei asthmatischen Kindern zwischen 4 – 6 Jahren. Pro kg Körpergewicht haben Kinder eine Clearance, die um ca. 50% höher ist als die von Erwachsenen. Bei asthmatischen Kindern beträgt die Eliminationshalbwertszeit von Budesonid nach Inhalation ca. 2,3 Stunden. Dies entspricht ungefähr der Eliminationshalbwertszeitgesunder Erwachsenen.
Suspension für Vernebler:
Bei 4 – 6 jährigen Kindern mit Asthma beträgt die systemische Verfügbarkeit von Budesonid nach einer Anwendung von Budesonid-Suspension über einen Vernebler (Pari LC Jet Plus® mit Pari Master® Kompressor) ungefähr 6 % der abgegebenen Dosis und 26 % der über das Mundstück abgegebenen Dosis an den Patienten. Die systemische Verfügbarkeit bei Kindern liegt bei ungefähr der Hälfte der von gesunden Erwachsenen.
Die maximale Plasmakonzentration tritt etwa 20 Minuten nach dem Beginn der Inhalation ein und liegt nach einer Dosis von 1 mg bei ca. 2,4 nmol/l bei 4 bis 6 jährigen asthmatischen Kindern. Die Exposition (Cmax und AUC) von Budesonid nach Verabreichung einer Einzeldosis von 1 mg über Vernebelung an Kinder von 4 – 6 Jahren ist vergleichbar mit der von gesunden Erwachsenen, denen dieselbe Dosis mit demselben Vernebelungssystem verabreicht worden ist.
Turbohaler
Bei asthmatischen Kindern, die mit dem Pulmicort® Turbohaler behandelt werden (800 microg. als Einzeldosis), wurde die maximale Plasmakonzentration (Cmax = 4,85 nmol/l) 13,8 Minuten nach der Inhalation erreicht und nimmt danach rapide ab. Der AUC-Wert betrug 10,3 nmolh/l. Der AUC-Wert ist im Allgemeinen vergleichbar mit dem bei Erwachsenen festgestellten AUC-Wert, denen dieselbe Dosis verabreicht worden war.
Bei Kindern neigt jedoch der Cmax-Wert dazu, etwas höher zu liegen. Die Lungendeposition bei Kindern (31 % der nominalen Dosis) ist mit der bei gesunden Erwachsenen gemessenen Dosis vergleichbar (34 % der nominalen Dosis).
Dosier-Pulverinhalator (Turbohaler) 0,1 mg, 0,2 mg, 0,4 mg pro Sprühstoß
(Hartkapseln mit) Pulver zur Inhalation 200 microg., 400 microg.
Inhalationslösung zum Vernebeln im Einzeldosisbehältnis 0,5 mg pro 2 ml (entsprechend 0,25 mg pro 1 ml)
Dosieraerosol 0,2 mg pro Sprühstoß
Je nach Alter und Fähigkeiten des Kindes, ist eine geeignete Darreichungsform zu wählen.
Detaillierte Hinweise zur Anwendung der unterschiedlichen Präparate sind der jeweiligen Fachinformation zu entnehmen.
Anwendungshinweis:
Die Anwendung soll vor den Mahlzeiten erfolgen. Es wird empfohlen, nach der Inhalation den Mund mit lauwarmem Wasser auszuspülen um das Risiko von oropharyngealen Candida-Infektionen zu minimieren.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate | Arzneiform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
PULMICORT® | Inhalationslösung zum Vernebeln | 0,5 mg pro 2ml | Polysorbat 80 |
MIFLONIDE Breezhaler® | Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation | 200 microg., 400 microg. | Lactose-Monohydrat |
BUDIAIR Jet® | Dosieraerosol | 0,2 mg | Ethanol |
Die Fachinformationen wurden 02/2021 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Asthma |
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Laryngitis subglottica (Pseudokrupp) |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Verhaltensänderungen, Nervosität, Unruhe, Hyperaktivität und Aggression. (SmPC Pulmicort)
Bei höheren Dosierungen (über 800 microg./Tag) wurde in Kurzzeitstudien eine Beeinflussung des Knochenstoffwechsels, eine geringe Beeinflussung des Längenwachstums und eine (ausschließlich biochemisch wahrnehmbare) Nebennierensuppression konstatiert. Die individuelle Empfindlichkeit hierfür variiert stark. Die klinische Bedeutung der beschriebenen Veränderungen auf lange Sicht lässt sich schwer feststellen.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Oropharyngeale Candidose, Pneumonie (bei COPD-Patienten), Katarakt, Husten, Heiserkeit, Hustenreiz, Reizungen der Schleimhaut mit Schluckbeschwerden, Hefepilz-Besiedlung (Soor) der Mund- und Rachenschleimhaut, Muskel-Spasmen, Depressionen, Angst, Tremor
Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Unmittelbare und verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Rush, Kontaktdermatitis, Urtikaria, Angioödem und anaphylaktische Reaktion, Anzeichen oder Symptome systemischer Glucocorticosteroidwirkungen, einschließlich Unterfunktion der Nebenniere, verringerte Körperwachstumsgeschwindigkeit, Ruhelosigkeit, Nervosität, Verhaltensänderungen, Schlafstörungen, Aggression, psychomotorische Hyperaktivität, Glaukom, paradoxer Bronchospasmus, Dysphonie, Heiserkeit (Kinder und Jugendliche), allergische Rhinitis, Blutergüsse, Verringerung der mineralischen Knochendichte
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Um das Risiko einer Candida-Infektion im Mund-Rachenbereich zu verringern, sollte der Patient inhalatives Budesonid entweder vor einer Mahlzeit anwenden oder nach der Inhalation den Mund ausspülen.
Bei einer Langzeittherapie wird empfohlen das Wachstum bei Kindern zu kontrollieren. Bei einer Wachstumsverzögerung ist die Dosierung des Inhalationscorticosteroids möglichst zu reduzieren.
Beachten Sie das Stufenschema der aktuell gültigen Leitlinie der Global Initiative for Asthma (GINA) (https://ginasthma.org/gina-reports/).
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Glucocorticoide | ||
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Aerocortin®
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R03BA01 | |
Alvesco®
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R03BA08 | |
Flixotide®
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R03BA05 |
Anticholinergika | ||
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Atrovent®
|
R03BB01 | |
Spiriva Respimat®
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R03BB04 |