Albumin

Wirkstoff
Albumin
Handelsname
Albiomin®, Albunorm®, Alburex®, diverse Generika
ATC-Code
B05AA01
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Die wichtigsten physiologischen Funktionen von Albumin resultieren aus dem Beitrag zum onkotischen Druck des Blutes und der Transportfunktion. Albumin stabilisiert das zirkulierende Blutvolumen und ist Transportvehikel für Hormone, Enzyme, Arzneimittel und Toxine.

Pharmakokinetik bei Kindern

Achtung: die intravasale Halbwertszeit (17 Stunden) entspricht nicht der biologischen Halbwertszeit. Die biologische Halbwertszeit, gemessen an der volumenvergrößernden Wirkung, hat nach 3 Stunden um 50% abgenommen. Die biologische Halbwertszeit beschreibt den Zusammenhang zwischen Zeit und Dauer der Wirkung.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:

  • Hypovolämie
    • Intravenös
      • On-label
  • Hypoalbuminämie
    • Intravenös
      • Off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Darreichungsformen

Infusionslösung 50 g/l (5%), 200 g/l (20%)

Allgemein

Die 20 %-ige Albumin-Lösung ist hyper-, die 5 %-ige Lösung leicht hypoonkotisch gegenüber normalem Plasma.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Hypovolämie mit nachgewiesener Hypoalbuminämie als Komorbidität
  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      • 400 - 800 mg/kg/Dosis, bei Bedarf.
      • Die Dosierung hängt vom individuellen Bedarf zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung des hämodynamischen Status und des Kreislaufs ab.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Hypervolämie, Hypersensitivitätsreaktionen (Urtikaria, Anaphylaxie, Fieber), Hämodilution (Hypokoagulation bei großen Volumina) und Nierenfunktionsstörungen (bei hohen Konzentrationen).

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Allergische Reaktionen (einschließlich Anaphylaxie und Schock), Übelkeit, Hautrötungen mit Hitzegefühl, Nesselsucht, Fieber

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Gefahr der Hypervolämie: Lungenödem, Herzinsuffizienz.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Bei Verdacht auf allergische und anaphylaktische Reaktionen ist die Infusion sofort abzubrechen.
  • Vorsicht bei Situationen, in denen Hypervolämie und ihre Folgen oder Hämodilution ein besonderes Risiko für den Patienten darstellen können wie dekompensierte Herzinsuffizienz, Hypertonie, Ösophagusvarizen, Lungenödem, hämorrhagische Diathese, schwere Anämie sowie renale und post-renale Anurie.
  • Hypervolämie kann auftreten, wenn Dosis und Infusionsgeschwindigkeit nicht an die Kreislaufsituation des Patienten angepasst sind. Abbruch der Infusion bei klinischen Zeichen einer Kreislaufüberlastung (Kopfschmerzen, Dyspnoe, Jugularvenenstauung) Blutdruckanstieg, erhöhtem Venendruck, Lungenödem.
  • Bei der Anwendung konzentrierter Albuminlösungen muss die Flüssigkeitsbilanz des Patienten beachtet werden. Der kolloidosmotische Druck der 200 g/l Lösung entspricht in etwa dem Vierfachen des Blutplasmas.
  • Eine Überwachung des Elektrolytstatus des Patienten wird bei der Anwendung empfohlen. Der Elektrolytgehalt von Humanalbuminlösungen zu 200 g/l ist relativ niedrig verglichen mit Humanalbuminlösungen zu 50 g/l.
  • Bei Einsatz großer Volumina sind Kontrollen der Gerinnung und des Hämatokrits notwendig. Andere Blutbestandteile (Gerinnungsfaktoren, Elektrolyte, Thrombozyten und Erythrozyten) müssen adäquat ersetzt werden.
  • Sollte der Hämatokrit unter 30% der Norm fallen, müssen Erythrozytenkonzentrate gegeben werden.
  • Bei der Anwendung von Arzneimitteln, welche aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt wurden, ist die Übertragung von Infektionserregern nicht völlig auszuschließen.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen bekannt.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

BLUT UND VERWANDTE PRODUKTE

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen, 2007
  2. Nederlandse Vereniging voor Kindergeneeskunde [Niederländische Gesellschaft für Kinderheilkunde], Richtlijn preventie, diagnostiek en behandeling van hyperbilirubinemie bij de pasgeborene, geboren na een zwangerschapsduur van meer dan 35 weken., www.nvk.nl, 2008
  3. CSL Behring GmbH, SmPC Alburex (RVG 105900) 27-02-2013, Geraadpleegd 06 okt 2014
  4. CSL Behring, SmPC Alburex 5 % Inf.lsg. (2-35469), 08/2018
  5. Kedrion, SmPC Humanalbumin Kedrion 200 g/l Inf.lsg. (2-00323), 04/2018

Änderungsverzeichnis

  • 05 März 2021 10:30: Neue Monographie "Albumin"

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung