Zulassung der Dosierungsempfehlungen
- Maligne Hyperthermie
- Muskelspasmen
- Oral
- kein Präparat in Österreich zugelassen
Auszug aus Fachinformation
Textauszug aus Fachinformation
Intravenös: Zur Behandlung der malignen Hyperthermie in Kombination mit geeigneten unterstützenden Maßnahmen bei Erwachsenen und Kindern
schnelle intravenöse Injektion/Infusion von mindestens 2,5 mg/kg Körpergewicht (8-10 Durchstechflaschen bei Erwachsenen); die Bolusgabe muss wiederholt werden, solange die klinische Leitsymptomatik Tachykardie, Hypoventilation, anhaltende Übersäuerung (pH- und pCO2-Kontrolle erforderlich) und Hyperthermie fortbesteht. In den meisten Fällen ist eine Gesamtdosis von 10 mg/kg Körpergewicht pro 24 Stunden ausreichend. Diese Dosis (10 mg/kg Körpergewicht) muss im Einzelfall möglicherweise überschritten werden. Es wurden sichere Anwendungen bis zu 40 mg/kg Körpergewicht beschrieben. Aufgrund dieser Erfahrungen können in Einzelfällen auch höhere Dosierungen verabreicht werden.
Kinder und Jugendliche: keine Dosisanpassung erforderlich
(SmPC Dantrolen i.v. Plv z Herstellg einer Injektions-, Infusionslösung 20 mg)
Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.
Verfügbare Darreichungsformen und Stärken
Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung 20 mg
Anwendungshinweis:
Zur intravenösen Anwendung
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Präparate enthalten: -
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Pharmakodynamik
Dantrolen gehört zur pharmakotherapeutischen Gruppe der direkt wirkenden Muskelrelaxantien. Dantrolen entkoppelt Nervenreiz und Kontraktion des Skelettmuskels wahrscheinlich durch Interferenz mit der Calciumfreisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum. Es wirkt selektiv, beeinflusst weder die neuromuskuläre Übertragung noch hat es messbare Wirkung auf die elektrisch erregbare Oberflächenmembran.
Pharmakokinetik
Bei intravenöser Anwendung:
Kinder zwischen 2 - 7 Jahren:
T1/2 = 10,0 ± 2,6 h
Clearance= 0,64±0,175 ml/min/kg
Neugeborene:
T1/2 = ~20 h
Dosierungen
Muskelspasmen |
- Oral
-
1 Monat
bis
18 Jahre
[10]
|
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
MUSKELRELAXANZIEN, DIREKT WIRKENDE MITTEL
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Bei intravenöser Anwendung:
Schwindel, Schläfrigkeit und Übelkeit
Selten: Lungenödem. Sehr selten: Urticaria, Erythem
(Bei oraler Anwendung:
Benommenheit, Müdigkeit, Schwäche.
Weniger häufig: Diarrhoe. Nach Langzeitanwendung wurde Lebertoxizität beschrieben)
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Bei intravenöser Verabreichung:
Häufigkeit nicht bekannt: Allergische Reaktionen, Anaphylaxie, Hyperkaliämie, Benommenheit, Schwindel, allgemeine Schwäche, Schläfrigkeit, Konvulsion, Sprachstörung, Kopfschmerzen, Herzinsuffizienz, Bradykardie, Tachykardie, Thrombophlebitis, Lungenödem, Pleuraerguss, Atemversagen, Atemdepression, Bauchschmerzen/-krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Blutungen, Diarrhöe, Gelbsucht, Hepatitis, Leberfunktionsstörung inklusive tödlichem Leberversagen, idiosynkratische oder hypertensive Lebererkrankungen, Urtikaria, Erythem, Hyperhidrosis, Muskelschwäche und – ermüdung, Kristallurie, Uterine Hypotonie, Müdigkeit, Reaktionen an der Verabreichungsstelle
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
Bei intravenöser Verabreichung:
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Kontraindikationen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
CAVE: Extravasation der Infusionslösung, da die Lösung stark alkalisch ist. Die Leberfunktion sollte überwacht werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Wechselwirkungen
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
Referenzen
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Norgine BV, SmPC Dantrium (RVG 06978) 02-11-2018, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
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Norgine B.V., SmPC Dantrolen i.v. Pulver zur Herstellung einer Injektions-, Infusionslösung 20 mg (17.709), aufgerufen am 17.02.2022, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
Änderungsverzeichnis
- 17 März 2022 16:31: Neue Monographie
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung