Veränderte Wirkstofffreisetzung

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Arzneimittel mit modifiziertem/retardiertem Wirkstofffreisetzungssystem geben über einen längeren Zeitraum verzögert den Wirkstoff ab. Die Arzneiformen enthalten in diesem Fall oft die 2- bis 3-fache gängige Einzeldosis einer Arzneiform mit ´normaler´ Freisetzung. Dadurch muss das Arzneimittel weniger häufig angewendet werden. Diese Präparate werden mit Abkürzungen wie SR (sustained release), ER/XR (extended release), CR (controlled/continuous release), OROS (osmotic release oral system) u.ä. gekennzeichnet. Fertigarzneimittel mit modifizierter/retardierter Wirkstofffreisetzung dürfen nicht gemörsert, in kleinere Einzeldosen geteilt oder zerkaut werden. Es besteht dabei die Gefahr, dass die retardierte Wirkstofffreisetzung aufgehoben und der gesamte Wirkstoff auf einmal freigesetzt wird. Es spricht nichts dagegen, Präparate mit retardierter/modifizierter Wirkstofffreisetzung bei Kindern anzuwenden, wenn die Stärke des Präparates zulässt, die altersadäquate Dosierung anzuwenden und das Arzneimittel nicht vor der Verabreichung manipuliert (zerteilt/gemörsert etc.) wird. Das Kind muss somit imstande sein, die Tablette/Kapsel im Ganzen einzunehmen bzw. zu schlucken. Die Dosierungen in Kindermedika.at gehen von Präparaten mit unveränderter Freisetzung aus, solange es nicht anderweitig gekennzeichnet ist.

(www.kinderformularium.de)