Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Estradiol

Wirkstoff
Estradiol
Handelsname
Estradot®, Estrofem®
ATC-Code
G03CA03

Pharmakodynamik

Synthetisches 17ß-Estradiol ist chemisch und biologisch mit dem körpereigenen humanen Estradiol identisch. Körpereigenes 17β-Estradiol induziert die primären und sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmale und erhält sie aufrecht. Estradiol ist gegen Beschwerden, die als Folge eines Östrogenmangels entstehen, wirksam und beugt der Entstehung einer Osteoporose vor. Die biologischen Wirkungen von 17β-Estradiol werden über spezifische, gewebe-abhängig exprimierte Östrogenrezeptoren vermittelt.



Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Informationen

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:

  • Pubertätsinduktion
    • Oral, Transdermal
      • Off-Label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

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Präparate im Handel

Darreichungsformen:

Filmtabletten 1 mg, 2 mg
Transdermales Pflaster 37,5 microg./24h, 50 microg./24h, 75 microg./24h, 25 microg./24h (als Importarzneimittel)
Kapseln (magistrale Zubereitung)

Allgemein:

Alle am Markt befindlichen Darreichungsformen enthalten Estradiol als Estradiol-Hemihydrat. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Estradiol-Hemihydrat.

Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:

Präparate Arzneiform Stärke Problematische Hilfsstoffe
ESTROFEM® Filmtabletten 1 mg, 2 mg Lactose
ESTRADOT® transdermale Pflaster 25 microg./ 24h;
37,5 microg./ 24h;
50 microg./ 24h;
75 microg./ 24h
Dipropylenglykol

Die Fachinformationen wurden 06/2020 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

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Dosierungen

Pubertätsinduktion bei Pubertas tarda: Hypogonadismus
  • Oral
    • Mädchen ≥ 11 Jahre
      [2] [3]
      • Initialdosis während des ersten Jahres (0-12 Monate) 5 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        vor dem Schlafengehen einnehmen

      • Danach:

        13 - 24 Monate 7,5 microg./kg/Tag
        25 - 30 Monate 10 microg./kg/Tag
        31 - 36 Monate 15 microg./kg/Tag
        37 - 48 Monate 20 microg./kg/Tag
        • Die Dosistitration wird an individuelle Bedürfnisse angepasst
        • Bei Durchbruchblutung oder nach 1-2 Jahren Medroxyprogestron hinzufügen. Ist die Dosis für Erwachsene in Höhe von 2 mg Estradiol erreicht, soll eine Umstellung auf ein Kombinationspräparat oder ein Antikonzeptivum erfolgen
  • Transdermal
    • ≥ 11 Jahre
      [3] [4] [5]
      •   < 40 kg > 40-55 kg > 55kg
        1. Jahr 3,1 microg 4,2 microg 6,2 microg
        2. Jahr 6,2 microg 8,3 microg 12,5 microg
        3. Jahr 16,7 microg 18,8 microg 25microg
        ab 4. Jahr 1 microg/kg/Tag 1 microg/kg/Tag 1 microg/kg/Tag
          Pflaster 25 microg Pflaster 37,5 microg Pflaster 50 microg
        3,1 microg 1/8 Pflaster 1/12 Pflaster 1/16 Pflaster
        4,2 microg 1/6 Pflaster 1/9 Pflaster 1/12 Pflaster
        6,2 microg 1/4 Pflaster 1/6 Pflaster 1/8 Pflaster
        8,3 microg 1/3 Pflaster 2/9 Pflaster 1/6 Pflaster
        12,5 microg 1/2 Pflaster 1/3 Pflaster 1/4 Pflaster
        16,7 microg 2/3 Pflaster 4/9 Pflaster 1/3 Pflaster
        18,8 microg 3/4 Pflaster ½ Pflaster 3/8 Pflaster
        25 microg Ganzes Pflaster 2/3 Pflaster

        1/2 Pflaster

         

        •  1. und 2. Jahr: Pflaster vor dem Schlafengehen aufbringen und am Morgen entfernen
        • 3. Jahr: Gewünschte Dosis in zwei Teile schneiden; abends beide Teile auf der Haut aufbringen. Nach 10 bis 12 Stunden (über Nacht) einen Teil entfernen und den zweiten Teil tagsüber auf der Haut belassen. Zweiten Teil am Abend entfernen, bevor ein neues Pflaster-Paar aufgetragen wird.
        • 4. Jahr: Pflaster kontinuierlich auf der Haut lassen. Das ganze Pflaster dreimal wöchentlich anwenden, das bedeutet Pflaster nach 2-3 Tagen wechseln. Zu Beginn des 4. Jahres soll eine Serumprobe zur Bestimmung der Östradiol-Zielkonzentration am Morgen nach der Abenddosis entnommen werden, Zielbereich: 150–450 pmol / l.

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):

Kopfschmerzen, Depression, Nervosität, Affektlabilität, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Dyspepsie, Durchfall, Bauchschmerzen, Bauchblähung, Akne, Hautausschlag, trockene Haut, Pruritus, Rückenschmerzen, Asthenie, periphere Ödeme, Gewichtsschwankungen, Krämpfe in den Beinen, Brustspannen und Brustschmerzen, Ausfluss, unregelmäßige Vaginalblutung, Uteruskrämpfe, Vaginalinfektion, Endometriumhyperplasie

Transdermale Pflaster: Reaktionen an der Applikationsstelle, v.a. Erythem, Pruritus, Ausschlag

Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

Embolie, anaphylaktoide Reaktionen, Angioödem

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen

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Kontraindikationen allgemein

  • akute Lebererkrankung oder zurückliegende Lebererkrankungen solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert habenbekannte thrombophile Erkrankungen (z.B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin-Mangel)
  • frühere oder bestehende venöse thromboembolische Erkrankungen (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)
  • bestehende oder erst kurze Zeit zurückliegende arterielle thromboembolische Erkrankung (z.B. Myokardinfarkt)
  • bestehender oder früherer Brustkrebs bzw. ein entsprechender Verdacht
  • nicht abgeklärte Blutung im Genitalbereich
  • unbehandelte Endometriumhyperplasie
  • Porphyrie

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Situationen, die eine besondere Überwachung erfordern: Risikofaktoren für Thromboembolien, Hypertonie, Lebererkrankungen (z.B. Leberadenom), Diabetes mellitus mit oder ohne Beteiligung der Gefäße, Cholelithiasis, Migräne oder (schwere) Kopfschmerzen, Systemischer Lupus erythematodes (SLE), Risikofaktoren für estrogenabhängige Tumoren, z.B. Auftreten von Mammakarzinom bei Verwandten 1. Grades, Leiomyom (Uterusmyom) oder Endometriose, Endometriumhyperplasie in der Vorgeschichte, Epilepsie, Asthma, Otosklerose
  • Estrogene können eine Flüssigkeitsretention bewirken; daher müssen Patientinnen mit kardialen oder renalen Funktionsstörungen sorgfältig beobachtet werden.
  • Bei Frauen mit intaktem Uterus ist das Risiko für Endometriumhyperplasie und -karzinom bei längerfristiger Estrogen-Monotherapie erhöht, abhängig von der Dauer der Anwendung und der Höhe der Estrogendosis.
  • erhöhtes, von der Anwendungsdauer abhängiges Brustkrebsrisiko für Frauen
  • leicht erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Ovarialkarzinoms bei Frauen
  • Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch: Ikterus oder Verschlechterung der Leberfunktion, Signifikante Erhöhung des Blutdrucks, Einsetzen migräneartiger Kopfschmerzen

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
CYP3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol Estradiol wird vorwiegend durch CYP3A4 metabolisiert, daher kann eine gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Hemmern wie Ketoconazol zu erhöhten Plasmaspiegel von Estradiol führen Langzeittherapie mit dieser Kombination vermeiden und auf Anzeichen einer Überdosierung der Steroidhormone (z.B. Übelkeit, Schwindel) achten.
CYP3A4-Induktoren wie Antikonvulsiva (z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) und Antiinfektiva (z.B. Rifampicin, Rifabutin, Nevirapin, Efavirenz) oder Johanniskraut erhöhter Estrogenmetabolismus kann zu einer verminderten Wirkung von Estradiol führen Eine gleichzeitige Verabreichung sollte vermieden werden
Amprenavir, Ritonavir und Nelfinavir


In Kombination mit Steroidhormonen enzyminduzierende Eigenschaften, obwohl eigentlich als starke Enzymhemmer bekannt Eine Kombination sollte vermieden werden

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
  2. Noordam C et al, Werkboek Kinderendocrinologie [Arbeitsbuch Kinderendokrinologie], digitale Veröffentlichung auf www.nvk.nl (nur für Mitglieder), 2010
  3. Donaldson M et al, Optimal Pubertal Induction in Girls with Turner Syndrome Using Either Oral or Transdermal Estradiol: A Proposed Modern Strategy, Horm Res Paediatr, 2019, 91, 1-11
  4. Ankarberg-Lindgren, C et al, Estradiol matrix patches for pubertal induction: stability of cut pieces at different temperatures, Endocrine Connections, 2019, 8, 360-366
  5. Sas, T et al, Pubertas Tarda -Diagnostiek en behandeling, www.nvk.nl (sectie leden), 17 mei 2016
  6. Novo Nordisk, SmPC Estrofem 2 mg Ftbl (16.889), 06-2019
  7. Novartis, SmPC Estradot 37,5 µg in 24h transdermales Pflaster (1-124340), 04-2019
  8. Diagnosia, https://premium.diagnosia.com/check/interactions/search , aufgerufen 18.05.2020
  9. ABDA, ABDA-Interaktionsdatenbank , aufgerufen 18.05.2020
  10. wechselwirkungscheck.de, http://www.wechselwirkungscheck.de/index.php , aufgerufen 18.05.2020

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Änderungsverzeichnis

  • 12 März 2021 11:54: Neue Monographie "Estradiol"

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