Atomoxetin gehört zu den Psychoanaleptika und ist ein zentral wirkendes Sympathomimetikum. Atomoxetin ist ein hochselektiver und potenter Hemmstoff des präsynaptischen Noradrenalin-Transporters. Dies ist der postulierte Wirkmechanismus. Atomoxetin hat keine direkte Wirkung auf Serotonin- oder Dopamin-Transporter. Atomoxetin besitzt eine sehr geringe Affinität zu anderen noradrenergen Rezeptoren oder zu anderen Neurotransmitter-Transportern oder Rezeptoren.
Atomoxetin zeigt bei Kindern und Jugendlichen eine ähnliche Pharmakokinetik wie bei Erwachsenen.
Atomoxetin wird primär durch CYP2D6 metabolisiert, wonach die Glucorudinierung folgt.
Es wurden folgende kinetische Parameter ermittelt (SmPC):
Schnelle Metabolisierer | Langsame Metabolisierer | |
---|---|---|
Tmax | 1-2 Stunden | 1-2 Stunden |
t½ | 3,6-5,2 Stunden | 21-21,6 Stunden |
Vd | 0,84 l/kg | 0,85 l/kg |
Cl | 0,35 l/kg/Stunde | 0,03 l/kg/Stunde |
F | 63% | 94% |
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Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:
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Darreichungsformen:
Hartkapseln 10 mg, 18 mg, 25 mg, 40 mg, 60 mg, 80 mg, 100 mg
Lösung zum Einnehmen 4 mg/ml
Allgemein:
Hartkapseln und Lösung enthalten Atomoxetin als Atomoxetinhydrochlorid. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Atomoxetin.
Atomoxetin kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate | Arzneiform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
STRATTERA® |
Lösung zum Einnehmen | 4 mg/ml | Natriumbenzoat, Sorbitol |
Die Fachinformationen wurden 08/2020 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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ADHS |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Sehr häufig: abdominelle Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und verminderter Appetit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Erhöhung der Herzfrequenz sowie Anstiege des systolischen und des diastolischen Blutdrucks
Häufig: Anorexie (Appetitlosigkeit), Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Agitiertheit, Angst, Depression und depressive Verstimmung, Tics, Schwindel, Mydriasis, Verstopfung, Dyspepsie, Dermatitis, Pruritus, Hautausschlag, Müdigkeit, Lethargie, Brustschmerzen, Gewichtsverlust
Gelegentlich: Suizidale Verhaltensweisen, Aggression, Feindseligkeit, emotionale Labilität, Psychose (einschließlich Halluzinationen), Ohnmacht, Zittern, Migräne, Parästhesie, Hypästhesie, Krampfanfall, Verschwommenes Sehen, Palpitationen, Sinustachykardie, QT Intervall-Verlängerung, Dyspnoe, Erhöhung des Bilirubins im Blut, Vermehrtes Schwitzen, allergische Reaktionen, Kraftlosigkeit
Selten: Raynaud-Syndrom, erhöhte Leberwerte, Ikterus, Hepatitis, Leberschäden, akutes Leberversagen, verzögerte Blasenentleerung, Harnverhalt, Priapismus, Schmerzen am männlichen Genital
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Atomoxetin darf laut Angaben des Herstellers nicht in Kombination mit einem Monoaminoxidase (MAO) Hemmer angewendet werden. Zwischen der Verabreichung von Atomoxetin und der Verabreichung eines MAO-Hemmer muss ein Abstand von mindestens 2 Wochen eingehalten werden.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
MAO-Hemmer (Linezolid, Procarbazin) | Bei gleichzeitiger Behandlung mit Atomoxetin und MAO-Hemmern werden überschießende kardiovaskuläre Noradrenalin-Wirkungen befürchtet, vor allem starker Blutdruckanstieg und tachykarde Herzrhythmusstörungen | Kombination kontraindiziert. Es muss ein Mindestabstand von 2 Wochen zwischen den Therapien eingehalten werden. |
Stoffe, die die QT-Zeit verlängern können wie Flecainid, Sotalol, Droperidol, Pimozid, Amiodaron, Citalopram, Escitalopram, Levomethadon, Methadon, Erythromycin, Terbinafin, Chinin | Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes) | Die gleichzeitige Behandlung mit QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen sollte vermieden werden |
CYP2D6-Inhibitoren (SSRIs (z. B. Fluoxetin, Paroxetin), Terbinafin) | Die Plasmakonzentration von Atomoxetin erhöht sich um ein Mehrfaches | Ein langsameres Auftitrieren und eine geringere Erhaltungsdosis von Atomoxetin können bei Patienten notwendig werden, die gleichzeitig CYP2D6-Inhibitoren einnehmen. Wenn ein CYP2D6-Inhibitor nach Einstellung auf die angemessene Atomoxetin-Dosis verschrieben oder abgesetzt wird, müssen das klinische Ansprechen und die Verträglichkeit erneut festgestellt und die Notwendigkeit einer Dosisanpassung bei diesem Patienten überprüft werden. |
Bupropion | Die gleichzeitige Behandlung mit Bupropion erhöht das Risiko von unerwünschten Wirkungen von Atomoxetin, besonders das Risiko von Krampfanfällen | Ist die gleichzeitige Behandlung mit Atomoxetin und Bupropion nötig, soll die Dosierung von Atomoxetin gesenkt werden. Dennoch ist wegen des erhöhten Krampfrisikos Vorsicht geboten. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Zentral wirkende Sympathomimetika | ||
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Elvanse®
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N06BA12 | |
Ritalin®, Concerta®, Medikinet®
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N06BA04 |
Xanthin-Derivate | ||
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Peyona®, Gencebok®
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N06BC01 |
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