Pharmakodynamik
Calcium ist sowohl für Skelett- und Zahnwachstum, als auch für die normale Funktion von Nerven und Muskeln und die Blutgerinnung von wesentlicher Bedeutung. Darüber hinaus ist Calcium wichtig für die Funktion und Stabilität der Zellwände.
Pharmakokinetik bei Kindern
Keine Informationen
Präparate im Handel
Darreichungsformen
Brausetabletten 500 mg als Calcium (1,25 g Calciumcarbonat), 1000 mg als Calcium (2,5 g Calciumcarbonat)
Allgemein
Die Brausetabletten enthalten Calcium in Form von Calciumcarbonat. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Calcium. Die Einnahme erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate |
Arzneiform |
Stärke |
Problematische Hilfsstoffe |
MAXI-KALZ® |
Brausetablette |
500 mg, 1000 mg |
Saccharin, Cyclamat |
Die Fachinformationen wurden 11/2019 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Dosierungen
Hyperphosphatämie |
- Oral
-
1 Monat
bis
18 Jahre
-
50
- 100
mg/kg/Tag
in 3
Dosen. Max: 12 g/Tag.
- Je nach Ernährung (Calcium-/Phosphat-Aufnahme)
- Je nach Serumspiegel von Calcium und Phosphat
|
Calciummangel |
- Oral
-
1 Monat
bis
18 Jahre
-
50
- 100
mg/kg/Tag
in 3
Dosen. Max: 12 g/Tag.
- Je nach Ernährung (Calcium-/Phosphat-Aufnahme).
- Je nach Serumspiegel von Calcium und Phosphat
|
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Allergische Reaktionen, Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria, Diarrhoe, Obstipation, Flatulenz, Übelkeit und Reizerscheinungen des Magens bei höheren Dosen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
- Hypercalcämie
- schwere Niereninsuffizienz
- schwere Hypercalciurie
- calciumhältige Nierenkonkremente
- chronischer Harnwegsinfekt mit harnstoffspaltenden Bakterien (Gefahr einer Struvitsteinbildung)
- Bei langer Immobilität, die mit Hypercalciurie und/oder Hypercalcämie einhergeht, sollte die Vitamin D- und Calcium-Therapie solange ausgesetzt werden, bis der Patient wieder vollständig mobil ist.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Bei leichter Hypercalciurie (0,12 - 0,015 mmol bzw. 4,8-0,6 mg/kg/24 Stunden bei Kindern überschreitend) sowie bei Niereninsuffizienz und Nephrolithiasis sorgfältige Kontrolle der Ausscheidung von Calcium und Phosphat im Urin; bei erhöhter Ausscheidung muss die Dosierung reduziert oder die Calciumtherapie abgebrochen werden (SmPC).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
- Bei Langzeittherapie oder bei Verabreichung von hohen Vitamin D-Dosen Überwachung der Serum- und Harncalciumspiegel sowie der Nierenfunktion.
- Bei chronischer Niereninsuffizienz oder bei Fällen von Steinbildung im Harntrakt Kontrolle der Ausscheidung von Calcium und Phosphat im Urin.
- Hohe Dosen von Vitamin D sollen während der Calciumtherapie vermieden werden.
- Vorsicht bei Patienten mit Sarkoidose aufgrund des gesteigerten Vitamin D Metabolismus in die aktive Form. Kontrolle von Calcium in Serum und Harn.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Wechselwirkungen
- Die Resorption von peroral verabreichten Chinolonen, Tetrazyklinen, Estramustin oder Bisphosphonaten kann beeinträchtigt sein. Ein Einnahmeintervall von zumindest 3 Stunden wird empfohlen.
- Die Kombination von oral verabreichtem Calcium mit Raltegravir sollte vermieden werden, da Raltegravir divalente Kationen bindet.
- Oral verabreichtes Calcium verringert die Dolutegravir-Exposition. Dolutegravir mindestens 2 Stunden vor Kationen-Supplementierung verabreichen.
- Die Resorption von Eltrombopag ist bei unmittelbarer Verabreichung nach oralem Calcium reduziert.
- Oral verabreichtes Calcium reduziert die Resorption von Levothyroxin und Liothyronin. Ein zeitlicher Abstand von mind. 4 Stunden sollte eingehalten werden.
- Die Resorption von Mycophenolat-Mofetil kann bei gleichzeitiger Anwendung von oralem Calcium reduziert werden.
- Peroral applizierte calciumhaltige Produkte können die Bioverfügbarkeit von Strontium-ranelat reduzieren. Ein mind. 2-stündiger Abstand sollte eingehalten werden.
- Die Resorption von Elvitegravir kann bei Gabe von Antazida reduziert sein.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
CALCIUM
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Calcium, Kombinationen mit Vitamin D und/oder anderen Mitteln |
|
|
A12AX
|
Referenzen
-
Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
-
Heijden, van der AJ et al, Werkboek Kindernefrologie [Arbeitsbuch Kindernephrologie], VU Uitgeverij, 2002, 1e druk
-
Meda, Maxi-Kalz 500 mg Brausetbl. (15997), 06/2018
-
Gunnarsson, PO, et al, Impairment of estramustine phosphate absorption by concurrent intake of milk and food, Eur J Clin Pharmacol, 1990, 38, 189-93 (für Wechselwirkungen)
-
Kiser, JJ, et al, Effect of antacids on the pharmacokinetics of raltegravir in human immunodeficiency virus seronegative volunteers, Antimicrob Agents Chemother, 2010 (für Wechselwirkungen)
-
Song, I, et al, Pharmacokinetics of dolutegravir when administered with mineral supplements in healthy adult subjects, J Clin Pharmacol, 2015, 55, 490-6 (für Wechselwirkungen)
-
Williams, DD, et al, Effects of food and antacids on the pharmacokinetics of eltrombopag in healthy adult subjects: two single-dose, open-label, randomized-sequence, crossover studies, Clin Ther, 2009, 31, 764-76 (für Wechselwirkungen)
-
Singh, N, et al, Effect of calcium carbonate on the absorption of levothyroxine, JAMA, 2000, 283, 2822-5 (für Wechselwirkungen)
-
Kato, R, et al, Impairment of mycophenolate mofetil absorption by calcium polycarbophil, J Clin Pharmacol, 2002, 42, 1275-80 (für Wechselwirkungen)
-
Les Laboratoires Servier, SmPC Protelos 2 g Granulat (EU/1/04/288/001-006), 05/2018 (für Wechselwirkungen)
-
Gilead, SmPC Stribild 150/150/200/245 mg Ftbl. (EU/1/13/830/001), 04/2018 (für Wechselwirkungen)
Änderungsverzeichnis
- 23 Juli 2020 16:23: Neue Monographie "Calciumcarbonat"
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung