Insulin (human) ist ein Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer. Insulin senkt die Blutglucose und bewirkt eine Zunahme anaboler sowie eine Abnahme kataboler Stoffwechseleffekte, steigert den Glucosetransport in die Zellen sowie die Glykogenbildung in Muskulatur und Leber und verbessert die Pyruvatutilisation; es hemmt Glykogenolyse und Gluconeogenese, steigert die Lipogenese in Leber und Fettgewebe und hemmt die Lipolyse, steigert die Aminosäurenaufnahme in Zellen und fördert die Proteinsynthese, fördert die Kaliumaufnahme in die Zellen.
Pharmakokinetik bei Kindern
Begrenzte Daten weisen darauf hin, dass das pharmakokinetische Profil bei Kindern dem von Erwachsenen ähnlich ist. Beim Cmax -Wert gab es jedoch Unterschiede zwischen den Altersgruppen, was die Wichtigkeit einer individuellen Dosis-Titration unterstreicht. (SmPC Actrapid® 09/20)
Subkutan/ Intravenös, - bei Diabetes mellitus, sofern die Behandlung mit Insulin erforderlich ist; - zur Behandlung bei hyperglykämischem Koma und Ketoazidose sowie zur prä-, intra- und postoperativen Stabilisierung von Patienten mit Diabetes mellitus;
Es gibt keine festen Regeln für das Insulindosierschema. Der durchschnittliche Insulinbedarf liegt oft bei 0,5 bis 1,0 I. E. pro kg Körpergewicht pro Tag.
Vor allem bei der Behandlung einer schweren Hyperglykämie oder Ketoazidose ist die Insulinverabreichung Teil eines komplexen Therapieschemas, das Maßnahmen zum Schutz der Patienten vor möglichen ernsten Komplikationen einer relativ raschen Senkung des Blutzuckers beinhaltet. Dieses Therapieschema erfordert eine enge Überwachung (metabolischer Status, Säure-Base- und Elektrolyt-Status, Vitalparameter usw.) in einer Intensivstation oder ähnlichen Einrichtung.
Injektionslösung 100 I.E./ml (in einer Durchstechflasche/ in einer Patrone/ in einem Fertigpen)
Anwendungshinweis:
Detaillierte Hinweise zur subkutanen/intravenösen Injektion, Anwendung in einem Pumpensystem, einem wiederverwendbaren Pen oder mit dem Fertigpen sind den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die Injektionslösungen enthalten: -
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
0,4
- 1
IE/kg/Tag
in 2
- 4
Dosen. Dosis je nach Blutzuckerspiegel anpassen.
Es gibt keine fixe Insulindosis. Die Dosis sollte für jede zu behandelnde Person individuell bestimmt werden. Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal für Endokrinologie mit Erfahrung in der Insulintherapie.
0,6
- 1,7
IE/kg/Tag
in 2
- 4
Dosen. Dosis je nach Blutzuckerspiegel anpassen.
Es gibt keine fixe Insulindosis. Die Dosis sollte für jede zu behandelnde Person individuell bestimmt werden. Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal für Endokrinologie mit Erfahrung in der Insulintherapie.
Neonatale Hyperglykämie
Intravenös
Frühgeborene
Gestationsalter
<
37 Wochen
0,013
- 0,025
IE/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Dosis je nach Blutzuckerspiegel anpassen.
Es gibt keine fixe Insulindosis. Die Dosis sollte für jede zu behandelnde Person individuell bestimmt werden. Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal für Neonatologie mit Erfahrung in der Therapie der neonatalen Hyperglykämie mit Insulin.
0,013
- 0,025
IE/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Dosis je nach Blutzuckerspiegel anpassen.
Es gibt keine fixe Insulindosis. Die Dosis sollte für jede zu behandelnde Person individuell bestimmt werden. Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal für Neonatologie mit Erfahrung in der Therapie der neonatalen Hyperglykämie mit Insulin.
0,025
- 0,05
IE/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Dosis je nach Blutzuckerspiegel anpassen.
Bei Kindern unter 2 Jahren kann, basierend auf Erfahrung, eine Intitialdosis von 0,0125 - 0,025 IE/kg/Std. erwogen werden
Es gibt keine fixe Insulindosis. Die Dosis sollte für jede zu behandelnde Person individuell bestimmt werden.Im Zweifelsfall Rücksprache mit fachärztlichem Personal für pädiatrische Endokrinologie oder pädiatrische Intensivmedizin mit Erfahrung in der Anwendung von Insulin bei dieser Indikation.
0,05
- 0,2
IE/kg/Stunde,
Dauerinfusion.
Dosis je nach Kalium- und Glucosespiegel anpassen.
Es gibt keine fixe Insulindosis. Die Dosis sollte für jede zu behandelnde Person individuell bestimmt werden.
Verabreichung in Kombination mit Glucose 10 %, 0,5 - 1 g/kg/h (entsprechend 5 - 10 mL/kg/h)
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann der Insulinbedarf verringert sein. Die Dosierung wird in diesem Fall auf Basis der Blutzuckermessungen eingestellt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Basierend auf den Erfahrungen nach Markteinführung und aus klinischen Studien weisen Häufigkeit, Art und Schwere der beobachteten Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen nicht auf einen Unterschied zu den breiteren Erfahrungen in der Gesamtpopulation hin. (SmPC Actrapid)
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Sehr häufig (≥ 10%): Hypoglykämie
Gelegentlich (0,1-1%): Urtikaria, Hautausschlag, periphere Neuropathie (schmerzhafte Neuropathie), Refraktionsanomalien, Lipodystrophie, Reaktionen an der Injektionsstelle, Ödeme
Sehr selten (< 0,01%): Anaphylaktische Reaktionen, diabetische Retinopathie
Häufigkeit nicht bekannt: Kutane Amyloidose
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
Hypoglykämie
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Für die intravenöse Verabreichung sollte kurz wirksames Insulin mit NaCl 0,9 % verdünnt und mittels einer Infusionspumpe verabreicht werden. Vorzugsweise sollte eine Lösung von 0,5 - 1 IE/ml hergestellt werden. Die Insulinkonzentration in einer physiologischen Kochsalzinfusion wird durch die Adsorption an den Kunststoff der Spritze und des Verabreichungssystem beeinflusst. Diese Adsorption findet hauptsächlich in den ersten 30 - 60 Minuten nach der Zubereitung statt, und es gibt Hinweise darauf, dass sie hauptsächlich bei Konzentrationen unter 0,2 IE/ml auftritt.
Cave: Hypoglykämie. Cave: Inkompatibilität in einem Katheter.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
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Änderungsverzeichnis
29 Oktober 2024 10:47: Die verfügbare wissenschaftliche Literatur über den Einsatz von Insulin bei neonataler Hyperkaliämie wurde ausgewertet. Dies führte zur Ergänzung einer Dosierungsempfehlung für diese Indikation bei Frühgeborenen.