Glycylcyclin-Antibiotikum. Antibiotika der Glycylcyclin-Klasse sind den Antibiotika der Tetracyclin-Klasse strukturell ähnlich. Tigecyclin hemmt die Translation bei der bakteriellen Proteinsynthese, indem es an die 30S-Untereinheit der Ribosomen bindet und die Anlagerung der Aminoacyl-tRNA-Moleküle an die ribosomale Akzeptorstelle (A-Site) verhindert. Dadurch wird der Einbau von Aminosäureresten in wachsende Peptidketten verhindert.
Üblicherweise empfindliche Spezies:
Aerobe grampositive Mikroorganismen: Enterococcus spp., Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus haemolyticus, Streptococcus agalactiae, Streptokokken der Anginosus-Gruppe (einschließlich S. anginosus, S. intermedius und S. constellatus), Streptococcus pyogenes, Streptokokken der Viridans-Gruppe
Aerobe gramnegative Mikroorganismen: Citrobacter freundii, Citrobacter koseri, Escherichia coli
Anaerobe Mikroorganismen: Clostridium perfringens, Peptostreptococcus spp., Prevotella spp.
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können:
Aerobe gramnegative Mikroorganismen: Acinetobacter baumannii, Burkholderia cepacia, Enterobacter cloacae, Klebsiella, aerogenes, Klebsiella oxytoca, Klebsiella pneumoniae, Stenotrophomonas maltophilia
Anaerobe Mikroorganismen: Bacteroides-fragilis-Gruppe
Von Natur aus resistente Spezies:
Aerobe gramnegative Mikroorganismen: Morganella morganii, Proteus spp., Providencia spp., Serratia marcescens, Pseudomonas aeruginosa
Keine Informationen
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 50 mg
Anwendungshinweis:
Bei Kindern und Jugendlichen sollte Tigecyclin möglichst als 60-minütige Infusion gegeben werden (SmPC)
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Das Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält - je nach Hersteller -: Lactose
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
| Haut- und Weichgewebsinfektionen, intraabdominelle Infektionen |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
(Irreversible) Zahnverfärbung bei Kindern, Zahnentwicklungsstörungen
Das Profil der Nebenwirkungen bei Kindern entspricht dem bei Erwachsenen mit Ausnahme von Übelkeit (48,3 %), Erbrechen (46,6 %) und erhöhter Lipase im Serum (6,9 %), die bei Kindern häufiger auftraten als bei Erwachsenen.
Sehr häufig (>10 %): Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe
Häufig (1-10 %): Sepsis/ septischer Schock, Pneumonie, Abszess, Infektionen. Verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT), verlängerte Prothrombinzeit (PT). Hypoglykämie, Hypoproteinämie. Schwindel. Phlebitis. Bauchschmerzen, Dyspepsie, Anorexie. Erhöhte Aspartat-Aminotransferase (AST) und Alanin-Aminotransferase (ALT) im Serum, Hyperbilirubinämie. Pruritus, Ausschlag. Wundheilungsstörungen, Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen. Erhöhte Amylase im Serum, erhöhte Blut-Harnstoff-Stickstoff-Werte (BUN)
Gelegentlich (0,1-1 %): Thrombozytopenie. Erhöhte INR-Werte (International Normalised Ratio). Thrombophlebitis. Akute Pankreatitis. Ikterus, Leberschäden, meistens cholestatisch bedingt. Entzündungen an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Ödeme an der Injektionsstelle, Phlebitis an der Injektionsstelle
Selten (0,01-0,1 %): Hypofibrinogenämie
Häufigkeit nicht bekannt: Anaphylaxie/ anaphylaktische Reaktionen. Leberinsuffizienz. Schwere Hautreaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Anwendung bei Kindern unter 8 Jahren aufgrund des Risikos einer Schädigung des wachsenden Knochen- und Zahngewebes und einer irreversiblen Verfärbung (gelb/ grau/ braun) der Zähne
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Übelkeit und Erbrechen sind sehr häufige Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen. Auf eine mögliche Dehydratation muss geachtet werden. Bei Kindern und Jugendlichen ist Tigecyclin möglichst als 60-minütige Infusion zu geben.
Dauerhafte Verfärbung von Zähnen im Zahnwachstum: Bei der Anwendung von Tetracyclinen in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft oder bei Kindern bis zum Alter von 8 Jahren wurde über eine Hypoplasie des Zahnschmelzes und eine dauerhafte Verfärbung (gelb-grau-braun) der Zähne berichtet. Diese Nebenwirkung tritt häufiger bei Langzeiteinnahme von Tetracyclinen auf, wurde jedochauch nach wiederholter Kurzzeitanwendung berichtet.
Bauchschmerzen werden bei Kindern wie auch bei Erwachsenen häufig berichtet. Bauchschmerzen können ein Anzeichen von Pankreatitis sein. Wenn sich eine Pankreatitis entwickelt, sollte die Behandlung mit Tigecyclin abgebrochen werden.
Vor Beginn der Behandlung mit Tigecyclin und regelmäßig während der Behandlung sollten Leberfunktionstests durchgeführt und die Gerinnungsparameter, hämatologischen Parameter sowie Amylase und Lipase überwacht werden.
Bei Patient*innen (einschließlich Kindern und Jugendlichen) mit schweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh C) muss die Tigecyclin-Dosis um 50 % reduziert werden.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/) bzw. (https://www.ema.europa.eu).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
| Tetracycline | ||
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Oraycea®, Vibramycin®, Vibravenös®
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J01AA02 | |
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Udima®, diverse Generika
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J01AA08 | |