Pyridostigmin

Wirkstoff
Pyridostigmin
Handelsname
Mestinon®
ATC-Code
N07AA02
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Indirekt wirkendes Parasympathomimetikum, Cholinesterasehemmer; Pyridostigmin ist ein reversibler Inhibitor der Acetylcholinesterase (AChE) und verhindert die Hydrolysierung von Acetylcholin (ACh). Die generalisierte cholinerge Wirkung führt zu Miosis, erhöhtem Tonus von intestinaler Muskulatur und Skelettmuskulatur, Broncho- und Ureterkonstriktion, Bradykardie und einer erhöhten Sekretion der Speichel- und Schweißdrüsen. Zusätzlich führt Pyridostigminbromid auch zu einer direkten cholinomimetischen Wirkung auf die Skelettmuskulatur.

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Information

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Myasthenia gravis
    • Oral
      • ≥6 Jahre: On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral, bei Myasthenia gravis bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren

Die benötigte Dosis ist nach Wirkung individuell zu bestimmen.

Kinder von 6 – 12 Jahren: Initialdosis 60 mg 2-4x täglich

Jugendliche > 12 Jahre und Erwachsene: 60-180 mg 2-4x täglich (120-720 mg Pyridostigminbromid/Tag)

Kinder <6 Jahre: Die Behandlung mit Mestinon-Dragees kann nicht empfohlen werden, da eine geringere Dosierung als 60 mg Pyridostigminbromid nicht möglich ist

(Mestinon® -Dragees)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Überzogene Tabletten (Dragees) 60 mg

Pyridostigmin ist in den überzogenen Tabletten in Form von Pyridostigminbromid enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Pyridostigminbromid.

Anwendungshinweis:

Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die überzogenen Tabletten (Dragees) enhalten: Saccharose

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Myasthenia gravis
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      • Dosis in Abhängigkeit von der Wirkung schrittweise titrieren auf 1 - 7 mg/kg/Tag in 6 Dosen.
      • Übliche Tagesdosis: 30 - 360 mg/Tag

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Bradykardie, Diarrhoe, Nausea, Erbrechen, Dysphagie, Schweißausbrüche

Häufig (1-10%): Miosis, gesteigerter Tränenfluss, Diplopie, verstärkte Salivation

Gelegentlich (0,1-1%): Hypotonie, Hypersekretion, Enterospasmen, Hyperperistaltik

Selten (0,1-0,01%): Bronchialspasmen mit Hypersekretion, Hautausschlag, Muskelfaszikulationen, Spasmen, Schluckbeschwerden, Muskelschwäche, Lähmungen durch neuromuskulären Block, die von den Symptomen der Myasthenia gravis diagnostisch abzugrenzen sind

Sehr selten (< 0,01%): zentrale Nebenwirkungen wie Reizbarkeit, ängstliche Unruhe, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder delirante Zustände und Krampfanfälle, psychopathologische Symptome bis hin zur Psychose (beim Vorliegen von hirnorganischen Veränderungen), Verstärkung bereits bestehender Symptome

Häufigkeit nicht bekannt: Arzneimittelhypersensibilität, Synkope, Akkommodationsstörungen (z.B. verschwommenes Sehen), Arrhythmien (einschließlich AV-Block), Prinzmetal-Angina, Flushing, vermehrte Bronchialsekretion kombiniert mit Bronchokonstriktion; Atemwegsbeschwerden (bei Asthmatikern), abdominale Symptome (Unwohlsein, Schmerzen, Krämpfe), Urtikaria, Tremor, verminderter Muskeltonus, verstärkter Harndrang

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Obstruktionsileus, Stenosen oder Spasmen des Darmtraktes, der Gallen- oder der Harnwege
  • alle Krankheitszustände, die von einem erhöhten Tonus der Bronchialmuskulatur begleitet sind, wie z. B. spastische Bronchitis und Asthma bronchiale

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

PARASYMPATHOMIMETIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Referenzen

  1. Meda Pharma BV, SmPC Mestinon (RVG 03820) 29-10-2020, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  2. Mylan Österreich GmbH, SmPC Mestinon Dragees 60 mg (8485), aufgerufen am 27.02.2023, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 28 März 2023 11:59: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung