Levodopa + Carbidopa 10:1

Wirkstoff
Levodopa + Carbidopa 10:1
Handelsname
Sinemet®
ATC-Code
N04BA02

Levodopa + Carbidopa 10:1

Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Levodopa ist eine Vorstufe von Dopamin und wird im Gehirn zu Dopamin decarboxyliert. Da es jedoch in der Peripherie stark metabolisiert wird, gelangt nur ein geringer Anteil der verabreichten Dosis in das ZNS. Wird zusätzlich Carbidopa, ein Decarboxylasehemmer, verabreicht, wird der periphere Metabolismus von Levodopa deutlich reduziert und in der Folge steht im Gehirn mehr Levodopa zur Verfügung. Dadurch wird die Gabe von Levodopa in hohen Dosen und kurzen Abständen überflüssig, wodurch in der Folge Nebenwirkungen weniger häufig auftreten.

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Informationen

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • GTP-Cyclohydrolase I-Defizit (GTPCH); 6-Pyruvoyl-Tetrahydropterin-Synthase-Defizit (PTPS); Dihydropteridin-Reduktase-Defizit (DHPR)
    • Oral
      • Off-label
  • Tyrosinhydroxylase-Defizit
    • Oral
      • Off-label 

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Keine Arzneispezialität für Kinder in Österreich zugelassen

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Levodopa : Carbidopa (10:1):
Tabletten 250 mg/25 mg

Levodopa : Carbidopa (4:1):
Tabletten 100 mg/25 mg
Retardtabletten 200 mg/50 mg

Alle verfügbaren Präparate sind nur für Erwachsene zugelassen.

Anwendungshinweis:

Die Einnahme der Tabletten erfolgt unzerkaut, vor oder während der Mahlzeiten.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die (Retard) Tabletten enthalten: -

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

 

 

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

GTP-Cyclohydrolase I-Defizit (GTPCH); 6-Pyruvoyl-Tetrahydropterin-Synthase-Defizit (PTPS); Dihydropteridin-Reduktase-Defizit (DHPR)
  • Oral
    • Neugeborene
      [1]
      • Levodopa: Carbidopa = 10:1
        Dosierung als Levodopa:
        1 - 3
        mg/kg/Tag in 3 - 6 Dosen. Nach einigen Tagen/Wochen langsam in Schritten von max. 1 mg/kg erhöhen.
      • Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal für Pädiatrie (Stoffwechselerkrankungen) das Erfahrung mit der Verwendung von Levodopa-Cardidopa für diese therapeutische Indikation hat.

    • 1 Monat bis 2 Jahre
      [1]
      • Levodopa: Carbidopa = 10:1
        Dosierung als Levodopa: 4 - 7
        mg/kg/Tag in 3 - 6 Dosen. Nach einigen Tagen/Wochen langsam in Schritten von max. 1 mg/kg pro Tage/Woche erhöhen.
      • Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal für Pädiatrie (Stoffwechselerkrankungen) das Erfahrung mit der Verwendung von Levodopa-Cardidopa für diese therapeutische Indikation hat.

    • ≥ 2 Jahre
      [1]
      • Levodopa: Carbidopa = 10:1
        Dosierung als Levodopa 8 - 15
        mg/kg/Tag in 3 - 6 Dosen. Nach einigen Tagen/Wochen langsam in Schritten von max. 1 mg/kg pro Tage/Woche erhöhen.
      • Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal für Pädiatrie (Stoffwechselerkrankungen) das Erfahrung mit der Verwendung von Levodopa-Cardidopa für diese therapeutische Indikation hat.

Tyrosinhydroxylase-Defizit
  • Oral
    • 0 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Dosierung als Levodopa: 1 - 10 mg/kg/Tag in 2 - 6 Dosen. Nach einigen Tagen/Wochen langsam in Schritten von max. 1 mg/kg erhöhen.
      • Bei einer Gesamttagesdosis von Levodopa < 400 mg 25%-iges Produkt (Levodopa: Carbidopa 4:1) verwenden, ansonsten 10%-iges Produkt (Levodopa: Carbidopa 10:1) verwenden.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Harnwegsinfektionen

Häufig (1-10%): Anorexie

Gelegentlich (0,1-1%): Gewichtszunahme und -abnahme

Selten (0,1-0,01%): Malignes Melanom. Leukopenie, Thrombozytopenie. Agitation, Angst, nächtliches Zähneknirschen, Verwirrtheit, Demenz, Depression (mit oder ohne Suizidneigung), Desorientierung, abnormes Träumen, Euphorie, Halluzinationen, Insomnie, psychotische Episoden (einschließlich Wahnvorstellungen und paranoide Wahnvorstellungen). Ataxie, bradykinetische Episoden, Krampfanfälle, verminderte Gedächtnisleistung, Benommenheit, Dyskinesien, Dystonie, extrapyramidale Störungen, Bewegungsstörungen, Mattigkeit, vermehrte Stürze, abnormer Gang, Kopfschmerzen, erhöhter Tremor der Hand, Taubheit, Parästhesien, Somnolenz (einschließlich sehr selten auftretender plötzlicher Schlafanfälle), Synkopen, Trismus. Verschwommenes Sehen, erweiterte Pupillen, Doppeltsehen, Blickkrampf. Palpitationen, kardiale Störungen (Arrhythmien). Hitzewallungen, Hautrötung, Hypertonie, orthostatische Regulationsstörungen (einschließlich hypotoner Episoden). Heiserkeit. Bitterer Geschmack, Brennen auf der Zunge, Verstopfung, dunkel verfärbter Speichel, Durchfall, trockener Mund, Dyspepsie, Dysphagie, Blähungen, gastrointestinale Schmerzen, Schluckauf, Übelkeit, Erbrechen, vermehrter Speichelfluss. Dunkel verfärbter Urin. Asthenie, Brustschmerzen, Ödeme, Müdigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl, Schwäche. Vorübergehender Anstieg von ALT und AST, Bilirubin, alkalischer Phosphatase, BUN sowie Serum-Kreatinin, proteingebundenes Jod, Harnsäure, Lactatdehydrogenase, positiver direkter Coombs-Test, verminderte Werte von Hämoglobin, Hämatokrit, erhöhte Werte von Glucose im Serum, vermehrt weiße Blutkörperchen, Bakterien und Blut im Urin

Sehr selten (< 0,01%): Agranulozytose, hämolytische und nicht-hämolytische Anämie. Angioödem. Aktivierung eines latenten Horner'schen Syndroms, Chorea. Blepharospasmus. Phlebitis. Bizarre Atmungsmuster, Atemnot. Entwicklung eines Geschwürs im Dünndarm, gastrointestinale Blutungen. Haarausfall, dunkelverfärbter Schweiß, vermehrtes Schwitzen, Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria. Purpura-Schönlein-Henoch. Muskelkrämpfe, Muskelzucken. Harninkontinenz, Harnretention. Priapismus. Malignes neuroleptisches Syndrom

Häufigkeit nicht bekannt: Dopamin-Dysregulationssyndrom

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • nicht diagnostizierte Hautläsionen oder Melanom in der Anamnese
  • Engwinkelglaukom
  • Wenn die Behandlung mit einem Sympathomimetikum kontraindiziert ist
  • Gleichzeitige Gabe von nicht-selektiven Monoaminooxydase (MAO)-Hemmern (ausgenommen selektive MAO-B-Hemmer in niedriger Dosierung)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

DOPAMINERGE MITTEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Referenzen

  1. Blau, Hoffmann, Leonard and Clarke, Physicians guide to the treatment and follow-up of metabolic diseases., Springer, 2006
  2. Organon Healthcare GmbH, SmPC Sinemet Tabletten 25 mg/250 mg (15.715), 03-2024, aufgerufen am 10.06.2024, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 25 Juli 2024 14:22: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung