Budesonid ist ein Glucocorticoid mit einer hohen lokalen entzündungshemmenden Wirkung. Bei einer Dosierung, die äquivalent zu Prednisolon ist, führt Budesonid zu einer signifikant geringeren Suppression der Hypothalamus- Hypophysen-Nebennierenrindenachse und hat einen geringeren Einfluss auf Entzündungsmarker. Daten aus pharmakologischen und pharmakokinetischen Studien zeigen, dass Budesonid lokal im Darm wirkt. Der exakte Mechanismus der Wirkung von Glucocorticosteroiden bei der Behandlung von Morbus Crohn ist nicht völlig geklärt. Wahrscheinlich sind antientzündliche Wirkungen wie Hemmung der Freisetzung von Entzündungsmediatoren und Hemmung der immunologischen Zellreaktion wichtig.
In der Studie von Lundin et al. bei Kindern mit Morbus Crohn (n = 8, 9 - 14 Jahre) betrug die absolute Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung von 9 mg Entocort® pro Tag durchschnittlich 9 % im Vergleich zu 11 % bei Erwachsenen (sehr hoher First-Pass-Effekt). Die gemessenen Tmax-Werte unterschieden sich nicht signifikant zwischen Kindern und Erwachsenen. Die durchschnittliche Tmax ± SD bei Kindern betrug 4,7 ± 2,6 Stunden. Die Budesonid AUC- und Cmax-Werte waren bei Kindern höher als bei Erwachsenen. Die durchschnittliche Cmax ± SD bei Kindern betrug 6,0 ± 3,4 nmol/l. Der Unterschied in den AUC- und Cmax-Werten wird nicht als klinisch relevant erachtet.
Dilger et al. (n = 12, 5 – 15 Jahre) zeigten ebenfalls eine ähnliche Pharmakokinetik zwischen Kindern und Erwachsenen, stellten aber fest, dass bei Kleinkindern eine erhöhte systemische Exposition auftreten kann.
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Kapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung 3 mg (Entocort®)
magensaftresistente Kapseln 3 mg (Budo-San®)
magensaftresistentes Granulat 9 mg (Budo-San Uno®)
Retardtabletten 9 mg (Cortiment®)
Schmelztabletten 1 mg (Jorveza®)
Tablette und Lösung zur Herstellung einer Dispersion zur rektalen Anwendung 2 mg/100 ml
Rektalschaum 2 mg/Sprühstoß
Entocort®: Die Kapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung können für Personen mit Schluckbeschwerden geöffnet werden und der Inhalt nach Vermischen mit einem Esslöffel Apfelmus geschluckt werden. Der Inhalt der Kapseln darf dabei weder zerdrückt noch gekaut werden.
Budosan®: Die Kapseln mit den magensaftresistenten Pellets ca. eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) einnehmen.
Budo-San Uno®: Der Inhalt eines Beutels sollte vor dem Frühstück eingenommen werden. Das Granulat sollte direkt auf die Zunge gegeben und unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) hinuntergeschluckt werden. Das Granulat darf nicht gekaut oder zerkleinert werden, um eine Zerstörung des magensaftresistenten Überzugs zu vermeiden. Eine vorzeitige Auflösung des Überzugs beeinflusst die Verfügbarkeit des Wirkstoffs in nicht vorhersehbarer Weise.
Cortiment® Retardtablette: Einnahme morgens mit oder ohne Nahrung. Die Tablette sollte mit einem Glas Wasser geschluckt werden und darf nicht zerbrochen, zerkleinert oder zerkaut werden, da der Filmüberzug die retardierte Freisetzung gewährleistet.
Jorveza® Schmelztablette: Einnahme nach einer Mahlzeit
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung enthalten: Saccharose, Polysorbat 80
Die magensaftresistenten Kapseln enthalten: Lactose-Monohydrat, Saccharose
Das magensaftresistente Granulat enthält: Sucrose, Lactose-Monohydrat, Sorbitol
Die Retardtabletten enthalten: Lactose-Monohydrat, Lecithin aus Sojaöl
Die Tabletten und Lösung zur Herstellung einer Dispersion zur rektalen Anwendung enthalten: Methyl-4-Hydroxybenzoat, Propyl-4-Hydroxybenzoat, Lactose-Monohydrat
Der Rektalschaum enthält: Propylenglycol, Cetylalkohol, Cetylstearylalkohol
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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Morbus Crohn |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
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Diarrhoe, Übelkeit, Flatulenz, Dyspepsie, Hautreaktionen, Cushing-artiges Syndrom, Pseudotumor cerebri (inklusive Papillenödem) bei Jugendlichen, Wachstumsstörungen
Oral: Klinische Studien haben gezeigt, dass die Häufigkeit corticosteroidbedingter Nebenwirkungen im Vergleich zur oralen Prednisolontherapie bei äquipotenten Dosen wesentlich verringert ist.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Palpitationen, Dyspepsie, Hautreaktionen (Urtikaria, Exantheme), Muskelkrämpfe, cushingoide Nebenwirkungen, Hypokalämie, Erhöhung des Infektionsrisikos, Menstruationsstörungen, Verhaltensänderungen wie Nervosität, Schlaflosigkeit und Gemütsschwankungen und Depressionen, Tremor, psychomotorische Hyperaktivität, Glaukom, Aktivierung und Entstehung von Ulcus ventriculi oder duodeni, Angstzustände
Folgende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
grauer Star einschließlich subkapsulärer Katarakt, verschwommenes Sehen, Ekchymose, aseptische Knochennekrosen (Femur- und Humeruskopf), Aggression, Wachstumsretardierung, anaphylaktische Reaktion, Obstipation, Erhöhung des Thromboserisikos, Vaskulitis (Entzugssyndrom nach Langzeittherapie), Müdigkeit, Unwohlsein
Rektal:
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
gastrointestinale Störungen, z.B. Flatulenz, Nausea, Diarrhoe, Hautreaktionen (Urtikaria, Exantheme), Depressionen, Aktivierung und Entstehung von Ulcus ventriculi oder duodeni, psychomotorische Hyperaktivität, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Brennen im Enddarm und Schmerzempfindung, Appetitsteigerung, Anstieg der Blutsenkungsgeschwindigkeit, Leukozytose, Analfissur, aphthöse Stomatitis, häufiger Stuhldrang, Rektalblutung, Anstieg der Transaminasen (GOT, GPT), Anstieg der Cholestaseparameter (GGT, AP), Anstieg der Amylase, Veränderung des Cortisols, Harnwegsinfektionen, Schwindel, Störung der Geruchswahrnehmung, vermehrtes Schwitzen, Asthenie, Zunahme des Körpergewichtes
Folgende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Pankreatitis (bei Prädisposition), Ekchymose, aseptische Knochennekrosen (Femur- und Humeruskopf), Anzeichen und Symptome systemischer Glucocorticosteroidwirkungen, einschließlich Unterfunktion der Nebennieren, Aggression, Glaukom, grauer Star einschließlich subkapsulärer Katarakt, verschwommenes Sehen, anaphylaktische Reaktion
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Corticosteroide können die Hypothalamus-Hypophysen-Funktionen stören. Das erhöhte Risiko der Supprimierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse ist bei Kindern zu beachten.
Bei Kindern, die eine Langzeitbehandlung mit Corticosteroiden erhalten, sollte regelmäßig das Wachstum kontrolliert werden. Bei einer Wachstumsverzögerung sollte die Therapie neu evaluiert werden. Der Nutzen einer Corticosteroidtherapie muss sorgfältig gegen das mögliche Risiko einer Wachstumsverzögerung abgewogen werden.
Die Freisetzung von Budesonid aus Kapseln ist vom pH-Wert abhängig. Der Entocort-Überzug ist bis zu einem pH-Wert von <5,5 stabil und wird daher ab dem Duodenum freigesetzt. Der Budo-San-Überzug ist bis zu einem pH-Wert von <6,4 stabil und wird deshalb ab dem Ileum freigesetzt. Bei der Verschreibung eines oral verabreichten Budesonid-Präparats kann das unterschiedliche Freisetzungsprofil von Entocort und Budo-San genutzt werden, je nach Lokalisation der Darmbeschwerden.
Die Kapseln sind im Ganzen unzerkaut mit ausreichend Wasser einzunehmen. Eventuell kann eine Entocort-Kapsel geöffnet werden, wonach der Inhalt z.B. mit einem Löffel Apfelmus vermischt werden kann. Der Inhalt der Kapseln darf weder zerkaut noch zerkleinert werden.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
CYP3A4-Inhibitoren | Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Budesonid möglich | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern |
CYP3A4-Induktoren | Erniedrigte Serumkonzentration und verringerte Wirkung von Budesonid möglich | ggf. Dosiserhöhung von Budesonid |
Lebendimpfstoffe | verminderte/keine Wirkung der Impfung Kombination vermeiden |
Lebendimpfstoffe dürfen nicht an Personen, die unter einer Dauerbehandlung mit Glucocorticoiden stehen, verabreicht werden |
Cholestyramin (Anionenaustauscher) | verminderte Absorption und Wirksamkeit von Budesonid | zeitlich weit auseinanderliegende Einnahme, z.B. mindestens 1 - 4 Stunden vor oder 3 - 4 Stunden nach einem Anionenaustauscher |
Saccharomyces cerevisae |
erhöhtes Risiko für Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen | Bei hochdosierter Glucocorticoid-Therapie (≥Prednison-Äquivalente 2 mg/kg Körpergewicht oder 20 mg/d länger als 2 Wochen) ist die Kombination zu vermeiden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Aminosalicylsäure und ähnliche Mittel | ||
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Claversal®, Salofalk®, Pentasa®, Mezavant®, Mesagran®, Yaldigo®
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A07EC02 | |
Salazopyrin®
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A07EC01 |
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