Gentamicin ist ein Aminoglykosid-Antibiotikum, das sowohl in der Ruhe- als auch in der Proliferationsphase der Bakterien bakterizid wirkt. Der Mechanismus beruht auf Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 30S-Untereinheit der Ribosomen.
In der Regel empfindliche Spezies: Staphylococcus aureus, Staphylococcus saprophyticus, Citrobacter freundii, Enterobacter aerogenes, Enterobacter cloacae, Escherichia coli, Klebsiella oxytoca, Klebsiella pneumoniae, Proteus vulgaris, Salmonella enterica (Enteritis-Salmonellen), Serratia liquefaciens, Serratia marcescens
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können: Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus hominis, Acinetobacter baumannii, Morganella morganii, Pseudomonas aeruginosa, Proteus mirabilis
Von Natur aus resistente Spezies: Enterococcus spp., Streptococcus spp., Burkholderia cepacia, Stenotrophomonas maltophilia, Bacteroides spp., Clostridium difficile, Chlamydia spp., Chlamydophila spp., Legionella pneumophila, Mycoplasma spp., Ureaplasma urealyticum
Kinder haben kürzere Halbwertszeiten und höhere Clearanceraten als Erwachsene (SmPC).
Die Werte t1/2, Cl und Vd sind bei Neugeborenen sehr variabel. Pacifici et al (2009):
t1/2: 4,9 und 14,6 h
Cl: 0,53 und 1,72 ml/kg/min
Vd: 0,45 und 0,75 L/kg
Zakova et al (2009):
0 - 20 Monate und ≥5 kg:
Vd: 0,39 L/kg
Cmax: 17,6 mg/L
Jugendliche (SmPC):
Vd: 0,25 L/kg
Folgende kinetische Parameter wurden bei Frühgeborenen ermittelt (Avent et al 2002):
<1200 g | 1200-2000 g | > 2000g | |
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t½ | 10,3 Stunden | 6 Stunden | 5,9 Stunden |
Vd | 0,66 l/kg | 0,58 l/kg | 0,57 l/kg |
Cmax | 8 mg/l | 8,6 mg/l | 8,9 mg/l |
Bei Neugeborenen mit Hypothermie bei hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie (HIE) ist die Clearance von Gentamicin reduziert (Frymoyer et al., Mark et al., Ting et al.).
Bei Neugeborenen unter ECMO-Therapie kann das Vd auf 0,5 - 0,75 l/kg erhöht und die t1/2 auf 7,6 - 10 h verlängert sein (Buck 2003, Moffett 2018).
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Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:
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Darreichungsformen
Ampullen 10 mg, 40 mg, 80 mg
Infusionslösung 1 mg/ml, 3 mg/ml
Allgemein
Gentamicin liegt in den Ampullen und der Infusionslösung als Sulfat vor. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Gentamicin in Reinform.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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Schwere Infektion, gramnegative Mikroorganismen |
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Infektion bei Hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie (HIE) behandelt mit Hypothermie |
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Pest |
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Tularämie |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
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Ototoxizität und Nephrotoxizität
Störungen der Nierenfunktion (bei 10% der Patienten)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Während der Behandlung regelmäßig Nieren-, Gehör- und Gleichgewichtsfunktionen kontrollieren, vor allem bei Kleinkindern, Neugeborenen und Frühgeborenen (Kreatinin zweimal pro Woche bestimmen). Bei Nierenfunktionsstörungen ist die Kumulation von Gentamicin möglich. Eine Überwachung der Serumkonzentration wird empfohlen.
Anzustrebende Spiegel bei Neugeborenen und Kindern (NVZA TDM Gentamicin)
Neugeborene (Touw 2009, SmPC Refobacin):
Spitze: 8-12 mg/L (bei Infektionen mit Mikroorganismen mit MIC < 1 mg/L)
Talspiegel: <0,5-1 mg/L
Kinder über 1 Monat:
Spitze: 15-20 mg/L
Talspiegel: <0,5-1 mg/L
Vorsicht bei pädiatrischen Patienten während einer ECMO-Therapie: Die Pharmakokinetik von Aminoglykosiden kann verändert sein (Buck 2003 Moffett 2018).
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Antibiotika-Wechselwirkungen allgemein:
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Andere Aminoglykoside | ||
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J01GB06 | ||
Tobrasix®, Bramitob®, Tobi®, Vantobra®, diverse Generika
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J01GB01 |
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