Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Noradrenalin (Norepinephrin)

Wirkstoff
Noradrenalin (Norepinephrin)
Handelsname
Sinora®
ATC-Code
C01CA03

Pharmakodynamik

Noradrenalin ist das physiologische Hormon aus dem Sympathikus, dem Zentralnervensystem und den chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks. Noradrenalin wirkt vergleichbar stark auf α- und ß1-Rezeptoren, aber nur schwach auf ß2- Rezeptoren. Es wirkt vasokonstriktiv (α- mimetische Wirkung), und zwar im Gegensatz zu Adrenalin auch an den Gefäßen der Skelettmuskulatur. Daraus ergeben sich ein Anstieg des peripheren Widerstandes und eine ausgeprägte Blutdrucksteigerung. Die positiv-inotropen und positiv-chronotropen Effekte am Herz werden durch die Reflex-Bradykardie aufgrund des starken Blutdruckanstiegs ausgeglichen. Infolge des Blutdruckanstiegs unter Noradrenalin nimmt in Gebieten mit Autoregulation wie Zentralnervensystem und Koronarien die Durchblutung häufig zu; die Nierenperfusion wird dagegen vermindert.

Pharmakokinetik bei Kindern

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Kreislaufinsuffizienz
    • Intravenös
      • Off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

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Präparate im Handel

Infusionslösung 0,1 mg/ml; 0,2 mg/ml; 0,25 mg/ml
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 1 mg/ml

Noradrenalin liegt in den im Handel befindlichen Präparaten in Form von Tartrat oder Bitartrat-monohydrat vor. Die angegebene Stärke der zugelassenen Spezialitäten bezieht sich jeweils auf Noradrenalin-Base.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

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Dosierungen

Kreislaufinsuffizienz
  • Intravenös
    • Gestationsalter < 37 Wochen
      [3] [4] [6] [7]
      • 0,05 - 0,5 microg./kg/Minute, Dauerinfusion. Max: 1 microg./kg/Minute. Dosis auf die gewünschte Wirkung titieren.
      • Verabreichung über einen zentralen Venenkatheter. Wenn kein zentraler Venenkatheter vorhanden ist, kann die Verabreichung über einen peripheren Venenkatheter begonnen und sobald wie möglich auf einen zentralen Venenkatheter gewechselt werden.

    • Neugeborene
      [3] [4] [5] [7]
      • 0,05 - 0,5 microg./kg/Minute, Dauerinfusion. Max: 2 microg./kg/Minute. Dosis auf die gewünschte Wirkung titieren.
      • Verabreichung über einen zentralen Venenkatheter. Wenn kein zentraler Venenkatheter vorhanden ist, kann die Verabreichung über einen peripheren Venenkatheter begonnen und sobald wie möglich auf einen zentralen Venenkatheter gewechselt werden.

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [2] [7]
      • 0,05 - 0,1 microg./kg/Minute, Dauerinfusion. Max: 2 microg./kg/Minute. Dosis auf die gewünschte Wirkung titieren.
      • Verabreichung über einen zentralen Venenkatheter. Wenn kein zentraler Venenkatheter vorhanden ist, kann die Verabreichung über einen peripheren Venenkatheter begonnen und sobald wie möglich auf einen zentralen Venenkatheter gewechselt werden.

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Hyperglykämie, metabolische Azidose, Kopfschmerzen, Unsicherheits- und Angstgefühl, Zittern, Ruhelosigkeit, Verwirrtheit, Psychosen, Herzklopfen, pektanginöse Beschwerden, myokardiale Ischämie, Myokardschädigung, Stress-Kardiomyopathie, Dyspnoe, Hypersalivation, Übelkeit, Erbrechen, Blässe, Schwitzen, Oligurie, Anurie, Miktionsbeschwerden, Kältegefühl in den Extremitäten. Infolge zu hoher Dosierung oder zu rascher intravenöser Zufuhr kann es zu starkem Blutdruckanstieg, reflektorischer Bradykardie und tachykarden Herzrhythmusstörungen, im Extremfall zu Kammerflimmern kommen. Der Blutdruckanstieg kann und unter Umständen exzessiv mit Gefahr von zerebralen Blutungen oder Lungenödem ausfallen. Eine periphere Ischämie, die zu einer Gangrän der Extremitäten führen kann, ist möglich. Ischämische Nekrosen im Anwendungsgebiet (z.B. an der Haut), insbesondere bei para- oder perivasaler Gabe, sind aufgetreten.

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

Noradrenalin Orpha® (Fachinformation Stand 03/2018):

  • Hypertonie
  • Hyperthyreose
  • Phäochromozytom
  • Engwinkelglaukom
  • paroxysmale Tachykardie
  • hochfrequente absolute Arrhythmie
  • schwere Nierenfunktionsstörungen
  • Koronar- und Herzmuskelerkrankungen
  • Cor pulmonale

Sinora® (Fachinformation Stand 04/2019), Noradrenalin Aguettant® (Fachinformation Stand 10/2019):

  • Hypotonie aufgrund von Blutvolumenmangel (Hypovolämie)

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Nur zur Steigerung des peripheren Widerstands, nicht zur Erzielung einer inotropen Wirkung. Der Blutdruck steigt bei gleichbleibendem Herzzeitvolumen. Der Sauerstoffbedarf des Herzmuskels steigt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Bei Gabe von Noradrenalin ist das Plasmavolumen auszugleichen, da ansonsten die Gefahr einer schwerwiegenden viszeralen und peripheren Vasokonstriktion mit der Gefahr einer Minderdurchblutung und Gewebeschädigung mit Laktatazidose besteht.
  • Während der Infusion von Noradrenalin müssen Blutdruck und Herzfrequenz kontinuierlich überwacht werden.
  • Vorsicht bei unausgeglichener diabetischer Stoffwechsellage, Hypercalciämie, Hypokaliämie, schwerer Funktionsstörung des linken Ventrikels in Verbindung mit akuter Hypotonie, koronarer, mesenterischer oder peripherer Gefäßthrombose, Hyperthyreose.
  • Wenn die gleichzeitige Gabe von Noradrenalin und Vollblut oder Plasma erforderlich ist, muss das Blut bzw. Plasma über eine separate Infusion verabreicht werden.
  • Paravasation führt zu Gewebsnekrose.
  • Treten während der Behandlung Herzrhythmusstörungen auf, muss die Dosierung verringert werden.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Wechselwirkungen

  • Es kann zu einer Wirkungsverstärkung bzw. einer Verstärkung der blutdruckerhöhenden Wirkung von Noradrenalin bei gleichzeitiger Gabe von tri- und tetrazyklischen Antidepressiva wie Amitriptylin und Imipramin oder MAO-Hemmern wie Linezolid kommen.
  • Wegen der Gefahr von Herzrhythmusstörungen ist während der Anästhesie mit Halothan, Enfluran, Isofluran oder anderen Inhalationsnarkotika bei gleichzeitiger Anwendung von Noradrenalin Vorsicht geboten.
  • Bei gleichzeitiger Anwendung von nicht-selektiven Beta-Blockern (weniger bei kardioselektiven) mit Noradrenalin kann der Blutdruck unmittelbar stark ansteigen, worauf eine Bradykardie folgen kann. Sorgfältige Überwachung des Blutdrucks und der Herzfrequenz ist erforderlich. Wenn möglich, ist die Anwendung von kardioselektiven Betablockern in Erwägung zu ziehen.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Adrenerge und dopaminerge Mittel

Adrenalin (Epinephrin)

EpiPen®, Jext®, Suprarenin®, diverse Generika
C01CA24

Dobutamin

diverse Generika
C01CA07

Dopamin

Giludop®
C01CA04
C01CA02

Midodrin

Gutron®
C01CA17

Phenylephrin

Biorphen®
C01CA06
Phosphodiesterasehemmer

Milrinon

Corotrop®, Asicor®, diverse Generika
C01CE02
Andere Kardiostimulanzien

Levosimendan

Simdax®
C01CX08

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Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
  2. APLS 2010
  3. Werkgroep Neonatale Farmacologie NVK sectie Neonatologie, Expert opinie [Experten-Meinung], 28 maart 2018
  4. Kallimath A, et al. , Hemodynamic effects of noradrenaline in neonatal septic shock: a prospective cohort study., J Trop Pediatr, 2024, 70(2)
  5. Tourneux P, et al., Noradrenaline for management of septic shock refractory to fluid loading and dopamine or dobutamine in full-term newborn infants., Acta Paediatr., 2008, 97(2), 177-80
  6. Gupta S, et al., The effect of norepinephrine on clinical and hemodynamic parameters in neonates with shock: a retrospective cohort study., Eur J Pediatr., 2022, 181(6), 2379-87
  7. Topjian AA, et al. , Part 4: Pediatric Basic and Advanced Life Support: 2020 American Heart Association Guidelines for Cardiopulmonary Resuscitation and Emergency Cardiovascular Care., Circulation, 2020, 142(16_suppl_2), S469-S523
  8. Orpha-Devel, SmPC Noradrenalin Orpha 1 mg/ml Konz. z. Herst. e. Inf.lsg. (1-31880), 03/2018
  9. Sintetica, SmPC Sinora 0,1 mg/ml Inf.lsg. (1-38851), 04/2019

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Änderungsverzeichnis

  • 17 Oktober 2024 10:50: Die verfügbare wissenschaftliche Literatur über die Anwendung von Noradrenalin bei Neugeborenen wurde ausgewertet. Dies führte zu keiner Änderung der derzeitigen konsensbasierten Dosierungsempfehlung. Die Literatur bestätigt die konsensbasierte Empfehlung.
  • 27 Mai 2020 12:09: Neue Monographie "Noradrenalin"

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