Thiamazol ist ein Thioharnstoff-Derivat, welches den Einbau von Iod in die Tyrosinreste des Thyreoglobulins und damit die Neusynthese von Schilddrüsenhormonen hemmt. Die klinische Wirkung setzt erst ein, wenn die Hormondepots in der Schilddrüse geleert sind und die peripheren Hormonkonzentrationen abnehmen, da die Freisetzung bereits synthetisierter Schilddrüsenhormone nicht beeinflusst wird. Die Wirkung tritt nach einigen Tagen bis nach 1-2 Wochen ein.
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Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:
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Darreichungsformen
Tabletten 20 mg
Allgemein
Die Tabletten enthalten Thiamazol in Form der Base. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich demnach auf Thiamazol.
Bei der hoch dosierten Initialtherapie der Hyperthyreose können die oben angegebenen Einzeldosen in regelmäßigen Abständen über den Tag verteilt eingenommen werden. Die Erhaltungsdosis kann morgens während oder nach dem Frühstück auf einmal eingenommen werden.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate | Arzneiform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
THIAMAZOL Sandoz® | Tabletten | 20 mg | Lactose, Saccharose |
Die Fachinformationen wurden 05/2020 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Nebenwirkungen treten vor allem in den ersten 3 Therapiemonaten auf.
Agranulozytose, Neutropenie, Myositis, Myalgie, Arthralgie, Hautrash und Leberfunktionsstörungen (Cholestase). Sehr selten sind schwere Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie generalisierte Dermatitis einschließlich Stevens-Johnson–Syndrom bei Kindern und Jugendlichen berichtet worden (SmPC, Rivkees 2010). Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig (Minamitani 2017).
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Allergische Hauterscheinungen wechselnder Ausprägung (Pruritus, Ausschlag, Exanthem,). Sie zeigen meist einen leichten Verlauf und sind oft unter fortgeführter Therapie rückbildungsfähig. Diarrhoen, Übelkeit, Erbrechen. Arthralgien und Myalgien können sich allmählich entwickeln und sogar einige Monate nach der Behandlung auftreten, Agranulozytose
Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut einschließlich generalisierter Dermatitis und Stevens-Johnson-Syndrom, Haarausfall, medikamentös induzierter Lupus erythematodes, Einzelfälle von cholestatischem Ikterus oder toxischer Hepatitis, Panzytopenie, Insulin-Autoimmunsyndrom (mit ausgeprägtem Abfall des Blutzucker-
wertes)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei mäßigem Pruritus/Exanthem können Antihistaminika verabreicht werden. Dosisreduktion oder Stopp der Therapie bei sonstigen UAW. (Kahaly, GJ, et al. 2018). Ein Umstieg auf Propylthiouracil wird nicht empfohlen. Wenn unvermeidbar aufgrund Thyreotoxikose, dann nur sehr kurzfristig.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Clozapin | Eine erhöhte Inzidenz und Schwere von Granulozytopenien und Agranulozytosen ist möglich. | Kombination vermeiden. Falls eine Kombination dennoch erforderlich ist, engmaschige Kontrolle des Blutbilds. |
Theophyllin | Der Schilddrüsen-Status kann den Metabolismus von Theophyllin beeinflussen. Bei Schilddrüsenüberfunktion findet ein gesteigerter Theophyllin-Metabolismus statt, während er bei der Schilddrüsenunterfunktion vermindert ist. | Überwachen Sie die Konzentration und Wirkung von Theophyllin und passen Sie die Dosis gegebenenfalls an. |
Vitamin-K-Antagonisten | Bei Patienten, die mit Vitamin-K-Antagonisten eingestellt sind, kann der Beginn einer Behandlung mit Thyreostatika die blutgerinnungshemmende Wirkung im Verlauf einiger Tage abschwächen; thromboembolische Komplikationen können auftreten. Keine Interaktion ist dagegen zu erwarten, wenn Patienten, die mit Thyreostatika euthyreot eingestellt sind, zusätzlich Vitamin-K-Antagonisten erhalten. | Unter Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten müssen bei jeder Änderung des Schilddrüsenhormon-Status durch Schilddrüsenhormone oder Thyreostatika oder durch veränderte Dosierungen dieser Arzneimittel die Blutgerinnungsparameter besonders engmaschig überwacht werden und die Dosen des Vitamin-K-Antagonisten nach Bedarf angepasst werden. Bei Patienten dagegen, die euthyreot eingestellt sind, sind bei Beginn einer Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten keine Maßnahmen nötig. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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