Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Isotretinoin

Wirkstoff
Isotretinoin
Handelsname
Ciscutan®
ATC-Code
D10BA01

Pharmakodynamik

Isotretinoin ist ein Stereoisomer von all-trans-Retinolsäure (Tretinoin). Der genaue Wirkmechanismus von Isotretinoin wurde noch nicht in allen Einzelheiten aufgeklärt. Es wurde festgestellt, dass die beobachtete Verbesserung des klinischen Bildes von schwerer Akne mit der Unterdrückung der Talgdrüsenproduktion und einer histologisch nachgewiesenen Reduktion der Größe der Talgdrüsen verbunden ist. Des Weiteren wurde ein dermal entzündungshemmender Effekt von Isotretinoin festgestellt.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine pharmakokinetischen Daten bei Kindern bekannt.

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Schwere Formen der Akne
    • Oral
      • ≥12 Jahre: On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

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Präparate im Handel

Darreichungsformen

Kapseln 5 mg, 10 mg, 20 mg, 30 mg, 40 mg

Allgemein

Die im Handel befindlichen Kapseln enthalten Isotretinoin in der Reinform. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich demnach auf Isotretinoin. Die Einnahme erfolgt zusammen mit einer Mahlzeit.

Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:

Präparate Arzneiform Stärke Problematische Hilfsstoffe
CISCUTAN® Kapseln 5/10/20/30/40 mg Soja, Sorbitol

Die Fachinformationen wurden 10/2020 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

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Dosierungen

CAVE: Schwangerschaftsverhütungsprogramm für dieses Arzneimittel
  • Art der Anwendung nicht spezifizierbar
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen.

Schwere Akne vulgaris
  • Oral
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Initialdosis: 0,5 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Dosisanpassung je nach klinischem Ansprechen und Nebenwirkungen auf 0,5 - 1 mg/kg/Tag in 1 - 2 Dosen.
        • Bei Rezidiv (frühestens 8 Wochen nach Absetzen der Therapie): Eine weitere Behandlungsphase mit derselben Tagesdosis und der gleichen kumulativen Behandlungsdosis kann in Betracht gezogen werden. 
        • Oberhalb einer kumulativen Behandlungsdosis von 120-150 mg/kg ist kein nennenswerter zusätzlicher Nutzen zu erwarten.

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ist die Behandlung mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen (z.B. 10 mg/Tag). Die Dosis ist dann auf bis zu 1 mg/kg/Tag oder bis zur vom Patienten vertragenen Maximaldosis zu erhöhen.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Arthralgie, Myalgie, Rückenschmerzen (insbesondere bei Kindern und Jugendlichen) (SmPC)

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Anämie, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, Thrombozytopenie, Thrombozytose, Neutropenie, Kopfschmerzen, Blepharitis, Konjunktivitis, trockenes Auge, Augenreizung, Nasenbluten, Nasentrockenheit, Nasopharyngitis, erhöhte Transaminasen, Lippenentzündung, Dermatitis, trockene Haut, lokale Exfoliation, Juckreiz, erythematöser Hautausschlag, Verletzlichkeit der Haut (Gefahr von Schürfwunden), Serumtriglyzeride erhöht, High-density-Lipoprotein vermindert, Serumcholesterin erhöht, Blutglucose erhöht, Hämaturie, Proteinurie

Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Anaphylaktische Reaktionen, Verstärkung von Depressionen, Suizide, Suizidversuche, psychotische Störungen, benigne intrakranielle Hypertension, Vaskulitis (z.B. Wegener’sche Granulomatose, allergische Vaskulitis), Bronchospasmus (insbesondere bei Patienten mit Asthma), gastrointestinale Blutungen, hämorrhagische Darmerkrankung und entzündliche Darmerkrankung, Hepatitis, Acne fulminans, Erythema multiforme, Stevens-Johnson Syndrom, Toxische Epidermale Nekrolyse, vorzeitiger Epiphysenschluss, Rhabdomyolyse, Glomerulonephritis, Diabetes mellitus, Alopezie

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen bei Kindern

Isotretinoin ist streng kontraindiziert bei:

  • schwangeren Frauen
  • Frauen im gebärfähigen Alter, es sei denn, es werden alle Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms eingehalten.

Kontraindikationen allgemein

  • Schwangere und stillende Frauen
  • Bei Frauen im gebärfähigen Alter, sofern nicht alle Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms erfüllt sind
  • Leberinsuffizienz
  • Patienten mit stark erhöhten Blutfettwerten
  • Hypervitaminose A
  • gleichzeitige Behandlung mit Tetrazyklinen

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Schwangerschaftsverhütungsprogramm
Isotretinoin ist teratogen. Isotretinoin ist bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert, es sei denn, dass alle folgenden Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms eingehalten werden:

  • Die Gebärfähigkeit muss bei allen weiblichen Patienten individuell beurteilt werden.
  • Die Patientin versteht das teratogene Risiko.
  • Die Patientin versteht die Notwendigkeit einer strengen monatlichen Überwachung.
  • Die Patientin versteht und akzeptiert die Notwendigkeit einer zuverlässigen, kontinuierlichen Empfängnisverhütung einen Monat vor der Behandlung, während der gesamten Behandlung und für einen Monat nach Behandlungsende. Es müssen mindestens eine sehr zuverlässige Methode zur Empfängnisverhütung (d.h. eine nutzerunabhängige Methode) oder zwei sich ergänzende nutzerabhängige Methoden zur Empfängnisverhütung angewendet werden.
  • Die individuelle Situation jeder Patientin soll bei der Wahl der Empfängnisverhütungsmethode beurteilt und die Patientin in die Diskussion einbezogen werden, um ihre Mitarbeit und die Einhaltung der gewählten Maßnahmen sicherzustellen.
  • Auch im Falle einer Amenorrhö muss die Patientin alle Anweisungen für eine zuverlässige Empfängnisverhütung befolgen.
  • Die Patientin ist über die möglichen Konsequenzen einer Schwangerschaft informiert und versteht diese. Sie ist sich darüber im Klaren, dass sie sich bei einem möglichen Risiko, dass eine Schwangerschaft eingetreten ist, oder bei einem Schwangerschaftsverdacht unverzüglich an ihren Arzt wenden muss.
  • Die Patientin versteht die Notwendigkeit und akzeptiert, regelmäßige Schwangerschaftstests vor und während der Behandlung, idealerweise monatlich, sowie einen Monat nach Therapieende durchführen zu lassen.
  • Die Patientin bestätigt, dass sie die Gefahren und die bei der Anwendung von Isotretinoin erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen verstanden hat.
  • Diese Voraussetzungen gelten auch für Frauen, die gegenwärtig sexuell nicht aktiv sind, es sei denn, der verschreibende Arzt sieht zwingende Gründe dafür, dass keinerlei Risiko besteht, dass eine Schwangerschaft eintritt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Langzeitremission und Rezidivraten hängen enger mit der gegebenen Gesamtdosis als mit der Dauer der Behandlung oder der Tagesdosis zusammen.
  • Isotretinoin ist ein starkes Teratogen für Menschen, dass häufig schwere und lebensbedrohliche Missbildungen beim ungeborenen Kind verursacht.
  • Bei Patienten mit einer Depression in der Anamnese ist besondere Vorsicht geboten und alle Patienten sind auf Anzeichen einer Depression zu überwachen und, falls notwendig, entsprechend zu behandeln.
  • Patienten sollen auf schwere Hautreaktionen wie z.B. Toxische Epidermale Nekrolyse überwacht werden. Bei Verdacht Therapie abbrechen.
  • Zu Beginn der Behandlung werden gelegentlich akute Exazerbationen von Akne beobachtet, diese klingen aber gewöhnlich bei fortgesetzter Therapie, normalerweise innerhalb von 7-10 Tagen, ab und erfordern meist keine Dosisanpassung.
  • Die Exposition gegenüber intensivem Sonnenlicht oder UV-Strahlen sollte vermieden werden. Wenn nötig, sollte ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Schutzfaktor von mindestens SPF 15 verwendet werden.
  • Aggressive chemische Dermabrasionen und Hautlaserbehandlung sollten bei Patienten unter Behandlung mit Isotretinoin und bis 5-6 Monate nach Therapieende vermieden werden, da ein Risiko von hypertrophen Narben in atypischen Regionen und seltener von postinflammatorischer Hyper- oder Hypopigmentation in den behandelten Regionen besteht. Eine Wachsenthaarung sollte bei Patienten unter Isotretinoin aufgrund des Risikos, Haut mit abzuziehen, für eine Dauer von mindestens 6 Monaten nach Therapieende unterlassen werden.
  • Den Patienten sollte angeraten werden, von Beginn der Behandlung an zur Hautpflege eine Feuchtigkeitssalbe oder -creme und einen Lippenbalsam zu verwenden, da Isotretinoin voraussichtlich die Haut und Lippen austrocknet.
  • Trockene Augen, Hornhauttrübungen, Nachtblindheit und Keratitis klingen nach Absetzen der Behandlung gewöhnlich ab. Trockenen Augen kann durch Anwendung einer Augensalbe zur Befeuchtung oder durch Anwendung eines Tränenersatzpräparats abgeholfen werden. Patienten, die Sehstörungen erleiden, sollten zu einer augenärztlichen Untersuchung überwiesen werden.
  • Es wurde über Myalgien, Arthralgien und erhöhte Serumkreatininphosphokinasewerte bei Patienten unter Isotretinoin berichtet, insbesondere bei solchen, die erheblichen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt sind.
  • Patienten, bei denen es zu einer benignen intrakraniellen Hypertension kommt, müssen die Isotretinoinbehandlung unverzüglich abbrechen.
  • Die Leberenzyme müssen vor der Behandlung, 1 Monat nach Beginn der Behandlung und anschließend in Abständen von 3 Monaten, sofern nicht eine häufigere Überwachung angezeigt ist, kontrolliert werden. Sollte es während der Behandlung zu bleibenden klinisch relevanten Erhöhungen der Transaminasewerte kommen, sollte eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der Behandlung in Betracht gezogen werden.
  • Die Serumlipide (Nüchternwerte) sollten vor der Behandlung, 1 Monat nach Beginn der Behandlung und anschließend in Abständen von 3 Monaten, sofern nicht eine häufigere Überwachung angezeigt ist, kontrolliert werden. Isotretinoin muss abgesetzt werden, wenn die Hypertriglyceridämie nicht auf ein akzeptables Niveau eingestellt werden kann oder wenn Symptome einer Pankreatitis auftreten.
  • Beim Auftreten einer schweren (hämorrhagischen) Diarrhö sollten die Patienten die Isotretinoinbehandlung unverzüglich abbrechen.
  • Über anaphylaktische Reaktionen wurde selten, in einigen Fällen nach früherer topischer Exposition gegenüber Retinoiden berichtet.
  • Bei Patienten mit Diabetes, Adipositas, Alkoholismus oder Fettstoffwechselstörungen, die mit Isotretinoin behandelt werden, können häufigere Kontrollen der Blutfettwerte und/oder Blutglucose erforderlich sein.
  • Die gleichzeitige Gabe von Isotretinoin mit topischen keratolytischen oder exfoliativen Mitteln zur Behandlung der Akne sollte vermieden werden da sich eine lokale Reizung verstärken kann.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Tetrazykline Additives Risiko für eine benigne intrakranielle Hypertension Kombination ist kontraindiziert.

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Referenzen

  1. Pelpharma, SmPC Ciscutan 5 mg Kps. (1-29997), 03/2020
  2. Diagnosia, https://premium.diagnosia.com/check/interactions/search, aufgerufen am 15.10.2020
  3. ABDA, ABDA-Interaktionsdatenbank, aufgerufen am 15.10.2020
  4. wechselwirkungscheck.de, http://www.wechselwirkungscheck.de/index.php, aufgerufen am 15.10.2020

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Änderungsverzeichnis

  • 01 März 2021 17:31: Neue Monographie "Isotretinoin"

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