Clostridium botulinum Toxin Typ A blockiert die cholinerge Übertragung an der motorischen Endplatte durch eine Unterbindung der Freisetzung von Acetylcholin. Die Nervenendigungen der motorischen Endplatte bzw. der Schweißdrüsen sprechen auf die Nervenimpulse nicht mehr an und es erfolgt keine Sekretion des Chemotransmitters (chemische Denervierung des Muskels). Nach Eindringen des Neurotoxins ins Zellinnere erfolgt wahrscheinlich eine enzymatische Zersetzung von Strukturen der motorischen Endplatte. Die Wiederherstellung der Impulsübertragung erfolgt über die neu gebildeten Nervenendigungen und motorischen Endplatten, die während der Regenerationsprozesse entstehen. Der Prozess der Neubildung von Nervenendigungen beginnt ca. 8 Wochen nach Toxinverabreichung.
Keine spezielle Information zu pharmakokinetischen Parametern bei Kindern vorhanden.
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 50, 100, 200 Allergan-Einheiten (BOTOX®)
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 500 Einheiten (Dysport®)
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 100 Einheiten, 200 Einheiten (Xeomin®)
Die verfügbaren Präparate enthalten Clostridium botulinum Toxin Typ A. Die Einheiten sind spezifisch für das jeweilige Präparat und dürfen nicht auf andere Präparate mit dem Wirkstoff Clostridium botulinum Toxin übertragen werden. Daher wird empfohlen, bei Langzeitbehandlung nicht zwischen unterschiedlichen Clostridium botulinum Toxin Präparaten zu wechseln.
Achtung: Botulinumtoxin-Einheiten sind nicht von einem Präparat auf andere übertragbar
Anwendungshinweis:
Zur Injektion nach Rekonstitution (BOTOX: intramuskulär, intradermal. Dysport: subkutan, intramuskulär, intradermal)
BOTOX: Auf die korrekte Menge an Lösungsmittel achten, wenn verschiedene Größen von Durchstechflaschen während einer Behandlungssitzung angewendet werden.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Präparate enthalten je nach Hersteller: Lactose, Saccharose
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Gehe zu:
CAVE |
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Blepharospasmus |
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Fokale Spastizität des Fußgelenkes und des Fußes |
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Fokale Spastizität der oberen Extremitäten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Spasmus hemifacialis |
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Zervikale Dystonie (Torticollis spastica) |
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Hyperhidrosis axillaris |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Myalgie, Muskelschwäche, Schmerzen in den Extremitäten, Harninkontinenz, grippeähnliche Symptome, Reaktion an der Injektionsstelle (Schmerz, Erythem, Bluterguss), Gangstörung, Ermüdung, Asthenie, Sturz (SmPC Dysport)
Nebenwirkungen variieren je nach Körperstelle der Injektion:
Fokale Spastizität der unteren Extremitäten bei pädiatrischen Patienten:
Häufig (1-10%): Exanthem, Distorsion, Hautabschürfung, Gangstörung, Schmerzen an der Injektionsstelle
Gelegentlich (0,1-1%): Muskelschwäche
Fokale Spastizität der oberen Extremitäten in Zusammenhang mit Schlaganfall bei Erwachsenen:
Häufig (1-10%): Übelkeit, Schmerzen in den Extremitäten, Muskelschwäche, Erschöpfung, peripheres Ödem
Fokale Spastizität der unteren Extremitäten in Zusammenhang mit Schlaganfall bei Erwachsenen:
Häufig (1-10%): Exanthem, Arthralgie, Muskelsteifheit, Muskelschwäche, peripheres Ödem, Sturz
Blepharospasmus, hemifazialer Spasmus und Dystonien:
Sehr häufig (≥ 10%): Oberlidptosis
Häufig (1-10%): Keratitis punctata, Lagophthalmus, trockenes Auge, Photophobie, Augenreizung, Zunahme der Lakrimation. Ekchymose. Irritationen, Gesichtsödem
Gelegentlich (0,1-1%): Keratitis, Ektropium, Diplopie, Entropium, Sehstörungen, verschwommenes Sehen. Exanthem/Dermatitis. Erschöpfung
Selten (0,1-0,01%): Augenlidödem
Sehr selten (< 0,01%): Ulzerative Keratitis, kornealer Epitheldefekt, korneale Perforation
Zervikale Dystonie:
Sehr häufig (≥ 10%): Dysphagie. Muskelschwäche. Schmerz
Häufig (1-10%): Rhinitis, Infektion der oberen Atemwege. Schwindel, Muskelhypertonus, Hypoästhesie, Somnolenz, Kopfschmerzen. Trockener Mund, Übelkeit. Steifheit der Skelettmuskulatur, Wundsein. Asthenie, grippeähnliche Erkrankung, Unwohlsein
Gelegentlich (0,1-1%): Diplopie, Oberlidptosis. Dyspnoe, Dysphonie. Fieber
Chronische Migräne:
Häufig (1-10%): Kopfschmerzen, Migräne inkl. Verschlimmerung der Migräne, Fazialparese. Schmerzen an der Injektionsstelle. Oberlidptosis. Pruritus, Exanthem. Nackenschmerzen, Myalgie, Schmerzen am Bewegungsapparat, Steifheit der Skelettmuskulatur, Muskelkrämpfe, Muskelanspannung, Muskelschwäche
Gelegentlich (0,1-1%): Hautschmerzen. Kieferschmerzen. Dysphagie
Häufigkeit nicht bekannt: Mephisto-Effekt (seitliche Anhebung der Augenbrauen)
Überaktive Blase bei Erwachsenen:
Sehr häufig (≥ 10%): Harnwegsinfektion, Dysurie
Häufig (1-10%): Bakteriurie, Harnretention, Pollakisurie, Leukozyturie, Restharnmenge
Überaktive Blase bei pädiatrischen Patienten:
Häufig (1-10%): Harnwegsinfektion. Dysurie, Harnröhrenschmerz. Bauchschmerzen, Unterleibsschmerzen
Harninkontinenz bei Erwachsenen infolge neurogener Detrusorhyperaktivität:
Sehr häufig (≥ 10%): Harnwegsinfektion, Bakteriurie, Restharnmenge, Harnretention
Häufig (1-10%): Insomnie, Obstipation, Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Hämaturie, Dysurie, Blasendivertikel, Erschöpfung, Störung des Gangbildes. Autonome Dysreflexie, Sturz
Neurogene Detrusorhyperaktivität bei pädiatrischen Patienten
Sehr häufig (≥ 10%): Bakteriurie
Häufig (1-10%): Harnwegsinfektion, Leukozyturie. Hämaturie, Blasenschmerzen
Primäre Hyperhidrosis axillaris:
Sehr häufig (≥ 10%): Schmerzen an der Injektionsstelle
Häufig (1-10%): Kopfschmerzen, Parästhesie. Hitzewallungen. Hyperhidrosis (Schweißbildung außerhalb der Achselhöhlen), anormaler Hautgeruch, Pruritus, subkutaner Knoten, Alopezie, Schmerzen in den Extremitäten. Schmerzen, Ödem/Blutung/Überempfindlichkeit/Reizung an der Injektionsstelle, Asthenie, Reaktionen an der Injektionsstelle
Gelegentlich (0,1-1%): Übelkeit. Muskelschwäche, Myalgie, Arthropathie
Häufigkeit nicht bekannt (alle Indikationen): Anaphylaxie, Angioödem, Serumkrankheit, Urtikaria. Anorexie. Erkrankungen des Plexus brachialis, Dysphonie, Dysarthrie, Fazialparese, Hypästhesie, Muskelschwäche, Myasthenia gravis, periphere Neuropathie, Parästhesie, Radikulopathie, epileptische Anfälle, Synkope, Fazialparalyse. Engwinkelglaukom (nach Behandlung von Blepharospasmus), Strabismus, verschwommenes Sehen, Sehstörungen, trockenes Auge (in Verbindung mit periokularen Injektionen), Augenlidödem. Hypoakusis, Tinnitus, Schwindel. Arrhythmie, Herzinfarkt. Aspirationspneumonie (zum Teil mit tödlichem Ausgang), Dyspnoe, Atemdepression, Atemversagen. Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Mundtrockenheit, Dysphagie, Übelkeit, Erbrechen. Alopezie, psoriasisartige Dermatitis, Erythema multiforme, Hyperhidrosis, Madarosis, Pruritus, Exanthem. Muskelatrophie, Myalgie, lokalisiertes Muskelzucken / unwillkürliche Muskelkontraktionen. Denervierungsatrophie, Unwohlsein, Fieber
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Nicht bei Kindern < 12 Jahren anwenden, außer bei fokaler Spastizität.
Bei Kindern mit schwerer Zerebralparese wurde nach Behandlung mit Botulinumtoxin (einschließlich bei Off-Label-Use, z.B. im Nackenbereich) selten über das Auftreten spontaner Todesfälle berichtet, manchmal in Kombination mit Aspirationspneumonie. Besondere Vorsicht ist geboten bei Kindern mit ausgeprägten neurologischen Schwächezuständen, Dysphagie oder einer Vorgeschichte von Aspirationspneumonie oder einer Lungenerkrankung (SmPC Botox).
Berichte nach Markteinführung über eine mögliche Ausbreitung des Toxins an vom Applikationsort entfernte Stellen wurden bei Kindern und Jugendlichen mit Begleiterkrankungen, hauptsächlich mit infantiler Zerebralparese, sehr selten berichtet. Im Allgemeinen lag die Dosierung, die in diesen Fällen verwendet wurde, über der empfohlenen Dosierung. (SmPC Botox)
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Andere quartäre Ammonium-Verbindungen | ||
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Tracrium®
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M03AC04 | |
Nimbex®
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M03AC11 | |
Mivacron®
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M03AC10 | |
Esmeron®
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M03AC09 |