Salmeterol

Wirkstoff
Salmeterol
Handelsname
Serevent®
ATC-Code
R03AC12
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Salmeterol ist ein weitgehend selektives β2-Sympathomimetikum mit langer Wirkungsdauer. Die Bindung am β2-Rezeptor führt zu einer Relaxation der glatten Muskulatur. Dies bewirkt bei reversibler Atemwegsobstruktion eine ca. 12 Stunden anhaltende Bronchodilatation.

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Informationen

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:

  • Bronchodilatation (langwirksam)
    • Inhalativ:
      • Aerosol, Inhalationspulver
        • < 4 Jahre: Off-label
        • ≥ 4 Jahre: On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Darreichungsformen

Pulver zur Trockeninhalation (Diskus) 50 microg. pro Einzeldosis
Druckgasinhalation, Suspension (Evohaler) 25 microg. pro Sprühstoß

Allgemein

Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Salmeterol in Form von Salmeterolxinafoat. Die Angabe der Stärke ist auf Salmeterol bezogen.

Je nach Alter und Fähigkeiten des Kindes, ist eine geeignete Darreichungsform zu wählen.

Detaillierte Hinweise zur Anwendung der unterschiedlichen Präparate sind der jeweiligen Fachinformation zu entnehmen.

Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:

Präparate Arzneiform Stärke Problematische Hilfsstoffe
SEREVENT Diskus® Inhalationspulver 50 microg./Einzeldosis Lactose

Die Fachinformationen wurden 01/2021 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).

 

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Bronchodilatation (langwirksam)
  • Inhalativ
    • Aerosol
      • 4 Jahre bis 18 Jahre
        [1]
        • 50 - 100 microg./Tag in 2 Dosen. In Kombination mit inhalativen Corticosteroiden.
        • Nicht zur Behandlung des akuten Anfalls verwenden

          Verabreichung: Dosieraerosol mit Inhalationshilfe mit Mundstück.

    • Inhalationspulver
      • 7 Jahre bis 18 Jahre
        [1]
        • 50 - 100 microg./Tag in 2 Dosen. In Kombination mit inhalativen Corticosteroiden.
        • Nicht zur Behandlung des akuten Anfalls verwenden

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):

Kopfschmerzen, Tremor, Palpitationen, Muskelkrämpfe, Ausschlag (Juckreiz und Rötung), Nervosität, Tachykardie 

Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

Anaphylaktische Reaktionen einschließlich Ödem und Angioödem, Bronchospasmus und anaphylaktischer Schock, Hyperglykämie, Schlaflosigkeit, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Reizung der Mund- und Rachenschleimhaut, paradoxer Bronchospasmus, Nausea, Gelenkschmerzen, unspezifische Schmerzen im Brustkorb

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Überempfindlichkeit gegenüber β-Mimetika

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bezüglich der Anwendung von Salmeterol bei Kindern unter 4 Jahren liegen nur wenige Daten vor. Bevor Salmeterol verschrieben wird, muss ein bronchienerweiterndes Ansprechen mithilfe einer FEV1-Messung vor und nach β2-Mimetikum bestätigt und dokumentiert werden. Eine Alternative zu Lungenfunktionsmessungen bei Kindern unter 6 Jahren ist ein gutes Ansprechen auf ein kurzwirksames β2-Mimetikum. Nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls verwenden.

Beachten Sie das Stufenschema der aktuell gültigen Leitlinie der Global Initiative for Asthma (GINA) (https://ginasthma.org/gina-reports/).

Verabreichung: Serevent-Dosieraerosol kann in Kombination mit folgenden Inhalationshilfen verabreicht werden: Volumatic Inhalationsgerät CE (>4 Jahre).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Salmeterol sollte nicht zur Erstbehandlung von Asthma verwendet werden.
  • Als Erhaltungstherapie bei der Asthmabehandlung sollte Salmeterol in Kombination mit inhalativen oder oralen Corticosteroiden gegeben werden. Lang wirkende Bronchodilatatoren sollten nicht als einzige Therapie oder als Hauptbestandteil einer Erhaltungstherapie bei der Asthmabehandlung gegeben werden.
  • Salmeterol ist kein Ersatz für orale oder inhalative Corticosteroide bei Asthma, sondern eine ergänzende Therapie.
  • Ein vermehrter Gebrauch von kurz wirkenden Bronchodilatatoren zur Linderung von Asthmasymptomen deutet auf eine Verschlechterung der Asthmakontrolle hin. In diesem Fall ist der Patient darauf hinzuweisen, medizinischen Rat einzuholen.
  • Schwere asthmabezogene Nebenwirkungen und Exazerbationen können während der Behandlung mit Salmeterol auftreten. Die Patienten sollten die Behandlung fortsetzen, aber ärztlichen Rat einholen, falls die Asthmasymptome unkontrolliert bleiben oder sich nach Behandlungsbeginn verschlechtern.
  • Eine plötzliche und fortschreitende Verschlechterung der Asthmakontrolle kann lebensbedrohlich sein und der Patient sollte dringend von einem Arzt untersucht werden.
  • Wie bei anderen Inhalationsbehandlungen kann paradoxer Bronchospasmus mit einer sofortigen Zunahme des pfeifenden Atmens (Giemen) nach der Inhalation ausgelöst werden. In diesem Fall sollte sofort ein Bronchodilatator mit schnellem Wirkungseintritt inhaliert werden. Die Behandlung mit Salmeterol soll unverzüglich abgebrochen werden und der Patient klinisch untersucht werden. Falls erforderlich, muss mit einer alternativen Therapie begonnen werden.
  • Über die pharmakologischen Nebenwirkungen einer β2-Agonisten-Behandlung, wie Tremor, subjektive Palpitationen und Kopfschmerzen, ist berichtet worden. Sie sind aber meist vorübergehend und klingen bei regelmäßiger Behandlung wieder ab.
  • Bei allen Sympathomimetika, insbesondere bei Verabreichung von höheren als den therapeutischen Dosen, können gelegentlich Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, wie ein Anstieg des systolischen Blutdrucks und der Herzfrequenz, auftreten. Deshalb ist bei der Verabreichung von Salmeterol bei Patienten mit bestehenden Herz-Kreislauf-Problemen besondere Vorsicht geboten.
  • Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion ist bei der Verabreichung von Salmeterol Vorsicht geboten.
  • Es wurde sehr selten über einen Anstieg des Blutzuckerspiegels berichtet.
  • Die Therapie mit einem β2-Sympathomimetikum kann zu einer potenziell schweren Hypokaliämie führen. Besondere Vorsicht ist bei akutem, schwerem Asthma geboten, da es durch Sauerstoffmangel und die gleichzeitige Therapie mit Xanthinderivaten, Steroiden und Diuretika zu einer Potenzierung kommen kann. In solchen Fällen sollte der Kaliumserumspiegel kontrolliert werden.
  • Vorsicht bei afroamerikanischen Patienten, da in Studien in dieser Population eine höhere Wahrscheinlichkeit für asthmabedingte Todesfälle und lebensbedrohliche respiratorische Ereignisse bei Verwendung von Salmeterol berichtet wurden. Es ist nicht bekannt, ob dies auf pharmakogenetische oder andere Faktoren zurückzuführen ist. 

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

INHALATIVE SYMPATHOMIMETIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Selektive Beta2-Adrenozeptoragonisten

Formoterol

Foradil®, Forair®, Oxis®, Novolizer®
R03AC13
R03AC02

Terbutalin

Bricanyl®
R03AC03
Sympathomimetika in Kombination mit Corticosteroiden oder anderen Mitteln, exkl. Anticholinergika

Beclometason + Formoterol

Foster®, Formodual®
R03AK08
R03AK07
R03AK11
R03AK10

Salmeterol+Fluticason

Seretide®, diverse Generika
R03AK06

Referenzen

  1. GlaxoSmithKline BV, SPC Serevent aerosol (RVG 33735), www.cbg-meb.nl, Geraadpleegd 27 oktober 2010, http://db.cbg-meb.nl/IB-teksten/h33735.pdf
  2. GlaxoSmithKline Pharma, SmPC Serevent Diskus Pulver zur Trockeninhalation 50 mcg. (1-20602), aufgerufen 25.01.2021
  3. GlaxoSmithKline Pharma, SmPC Serevent Evohaler Dosieraerosol 25 mcg pro Sprühstoß (1-26720), aufgerufen 25.01.2021

Änderungsverzeichnis

  • 29 März 2021 07:16: Neue Monographie "Salmeterol"

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung