Pharmakodynamik
Magnesium ist wichtig für die Muskelkontraktion, die Glucoseverwertung, die Synthese von Fett, Eiweiß und Nukleinsäuren, für Transportsysteme durch die Membran, die oxidative Phosphorylierung und andere Prozesse. Darüber hinaus trägt Magnesium zur Stabilisierung der DNA, RNA und der Ribosomen bei. Es wirkt als physiologischer Calciumantagonist.
Die Wirkung hochdosierter parenteraler Magnesiumzufuhr beruht auf den pharmakologischen Effekten erhöhter Magnesiumspiegel: Relaxation der glatten und quergestreiften Muskulatur, zentralnervöse Depression, negativ chrono- und dromotrope Wirkung am Erregungsbildungs- und -leitungssystem des Herzens.
Pharmakokinetik bei Kindern
Es sind keine pharmakokinetischen Daten bei Kindern bekannt.
Präparate im Handel
Darreichungsformen
Ampullen 400 mg
Allgemein
Der Wirkstoff liegt in den Ampullen als Magnesiumsulfat-Heptahydrat vor. Der Wirkstoffgehalt darin bezieht sich auf Magnesium (1 Ampulle á 400 mg enthält 4,095 g Magnesiumsulfat - Heptahydrat; das entspricht 403,8 mg Magnesium).
Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Dosierungen
Status asthmaticus |
- Intravenös
- Inhalativ
-
2 Jahre
bis
6 Jahre
[13]
-
150
mg/Dosis,
bei Bedarf max. 3 Dosen.
innerhalb der ersten Behandlungsstunde.
- Die inhalative Anwendung wird nicht für Kinder anderer Altersgruppen empfohlen.
|
Hypomagnesiämie, ventrikuläre Arrhythmien |
- Intravenös
-
1 Monat
bis
18 Jahre
[12]
|
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Diarrhoe, Hypotonie, Muskelschwäche, Benommenheit. Bei Überdosierung oder zu schneller Verabreichung: Flush, ZNS-Depression, Atemnot und Abweichungen im EKG.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Symptome einer Hypermagnesiämie oder einer zu schnellen Infusion: Hyporeflexie, verminderte Respirationsrate, Müdigkeit, verminderte Reaktionsbereitschaft, narkoseähnlicher Zustand, Hypothermie, Überleitungsstörungen, Bradykardie, Blutdrucksenkung (Schwindel, Ohnmacht), periphere Gefäßerweiterungen, Gesichtserrötung, Dyspnoe, Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Flush, Wärmegefühl, Schweißausbruch, Muskellähmung, Verminderung des Calciumspiegels im Blut. Eine zu schnelle Injektion kann vorübergehend Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Wärmegefühl, Schwindel oder Unruhezustände hervorrufen.
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
- AV-Block
- schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/ min)
- schwerer Myokardschaden
- Myasthenia gravis
- gleichzeitige Gabe von Barbituraten, Narkotika oder Hypnotika (wegen des Risikos einer Atemdepression)
- Calcium-Magnesium-Ammonium-Phosphat-Stein-Diathese
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
1 g Magnesiumsulfat-7-Hydrat enthält 4.06 mmol Magnesium. Die intravenöse Verabreichung muss langsam unter regelmäßiger Kontrolle des klinischen Bildes (Atmung, Blutdruck, Patellasehnenreflex, Harnausscheidung) und des Magnesiumspiegels erfolgen. Eine schnelle Verabreichung kann beim Patienten zu einem starken Wärmegefühl und im schlimmsten Falle zu einem Atem- oder Herzstillstand führen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
- Vorsicht bei Hypotonie, eingeschränkter Nierenfunktion und respiratorischen Erkrankungen.
- Während der Therapie ist eine klinische (Atemfrequenz, Reflexe, Blutdruck, EKG und Urinvolumen) und labormedizinische Überwachung (Magnesium, Elektrolyte, Säure-Basen-Status) erforderlich und als Antidot Calciumgluconat bereitzuhalten.
- Bei Anzeichen einer beginnenden Magnesium-Intoxikation ist die Infusion abzusetzen.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Wechselwirkungen
Bei oraler Applikation:
Die orale Anwendung von Magnesium kann bei gleichzeitiger Gabe die Resorption folgender Arzneistoffe verringern:
- Tetrazykline
- Fluorchinolone
- Integraseinhibitoren (u.a. Raltegravir, Bictegravir, Dolutegravir)
- Eltrombopag
- Gabapentin
- Bisphosphonate
- Itraconazol, Ketoconazol
- Mycophenolsäure
- Levothyroxin
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
ANDERE MINERALSTOFFE
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Referenzen
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Meda, SmPC Cormagnesin 400 mg Amp. (1-20802), 06/2017
Änderungsverzeichnis
- 10 Dezember 2020 12:37: Neue Monographie "Magnesiumsulfat"
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung