Vasopressin (Argipressin)

Wirkstoff
Vasopressin (Argipressin)
Handelsname
Empesin®
ATC-Code
H01BA01

Vasopressin (Argipressin)

Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Argipressin (Arginin-Vasopressin) ist ein endogenes Hormon mit osmoregulatorischer, vasopressorischer, hämostatischer und zentralnervöser Wirkungsweise. Die periphere Wirkung von Arginin-Vasopressin wird von verschiedenen Vasopressinrezeptoren, und zwar von V1a-, V1b- und V2-Vasopressinrezeptoren, vermittelt. V1-Rezeptoren finden sich in den arteriellen Blutgefäßen und induzieren durch einen Anstieg der Calciumionen im Zytoplasma über die Phosphatidyl-Inositol-Biphosphat-Kaskade eine vasokonstriktorische (gefäßverengende) Wirkung.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Hypotonie und vasodilatorischer Schock mit refraktärer Hypotonie
    • Intravenös 
      • Off-label 

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Keine Arzneispezialität für Kinder in Österreich zugelassen

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 20 I.E./mL

Argipressin ist im Konzentrat in Form von Argipressinacetat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Argipressin.

Anwendungshinweis:

Zur intravenösen Anwendung als kontinuierliche Infusion.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Das Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält: -

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Hypotonie und vasodilatorischer Schock mit refraktärer Hypotonie
  • Intravenös
    • Gestationsalter < 37 Wochen
      [1] [2] [4] [7]
      • 0,01 - 0,12 IU/kg/Stunde, Dauerinfusion. entsprechend 0,17 - 2 milli-IU/kg/min.
        • Nach Effekt titrieren
        • Eine Reduktion der Dosis von kombinierten Vasopressoren kann erforderlich werden

        Die SmPC rät von der Verwendung von Vasopressin bei Kindern ab, da kein Unterschied zwischen Vasopressin und Placebo in Bezug auf die Zeit bis zur hämodynamischen Stabilität ohne vasoaktive Wirkstoffe und die beatmungsfreien Tage beobachtet wurde und verweist auf die Studie von Choong et al. 2009. Das Editorial Board beschloss im Einklang mit den internationalen Leitlinien (SCCM/ESICM), dass Vasopressin als Zweitlinientherapie eingesetzt werden kann, wenn eine Monotherapie mit Noradrenalin unzureichend ist.

    • Neugeborene
      [1] [2] [4] [7]
      • 0,01 - 0,12 IU/kg/Stunde, Dauerinfusion. entsprechend 0,17 - 2 milli-IU/kg/min.
        • Nach Effekt titrieren
        • Eine Reduktion der Dosis von kombinierten Vasopressoren kann erforderlich werden

        Die SmPC rät von der Verwendung von Vasopressin bei Kindern ab, da kein Unterschied zwischen Vasopressin und Placebo in Bezug auf die Zeit bis zur hämodynamischen Stabilität ohne vasoaktive Wirkstoffe und die beatmungsfreien Tage beobachtet wurde und verweist auf die Studie von Choong et al. 2009. Das Editorial Board beschloss im Einklang mit den internationalen Leitlinien (SCCM/ESICM), dass Vasopressin als Zweitlinientherapie eingesetzt werden kann, wenn eine Monotherapie mit Noradrenalin unzureichend ist.

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [3] [5] [6] [7]
      • 0,01 - 0,12 IU/kg/Stunde, Dauerinfusion. entsprechend 0,17 - 2 milli-IU/kg/min.
        • Nach Effekt titrieren
        • Eine Reduktion der Dosis von kombinierten Vasopressoren kann erforderlich werden

        Die SmPC rät von der Verwendung von Vasopressin bei Kindern ab, da kein Unterschied zwischen Vasopressin und Placebo in Bezug auf die Zeit bis zur hämodynamischen Stabilität ohne vasoaktive Wirkstoffe und die beatmungsfreien Tage beobachtet wurde und verweist auf die Studie von Choong et al. 2009. Das Editorial Board beschloss im Einklang mit den internationalen Leitlinien (SCCM/ESICM), dass Vasopressin als Zweitlinientherapie eingesetzt werden kann, wenn eine Monotherapie mit Noradrenalin unzureichend ist.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Reduktion der Thrombozytenzahl (Jerath et al. 2008)

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10%): Arrhythmie, Angina pectoris, Myocardischämie. Periphere Verengung der Blutgefäße, Nekrose, periorale Blässe. Abdominale Krämpfe, intestinale Ischämie. Hautnekrose, digitale Ischämie

Gelegentlich (0,1-1%): Zittern, Schwindel, Kopfschmerzen. Verminderte Herzleistung, lebensbedrohende Arrhythmie, Herzstillstand. Verengung der Bronchien. Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Darmnekrose. Schweißausbrüche, Urtikaria. Anstieg der Bilirubin- und Transaminase-Spiegel, Abfall der Thrombozyten im Plasma

Selten (0,1-0,01%): Hyponatriämie. Anaphylaxie (Herzstillstand und/oder Schock) kurz nach der Injektion

Häufigkeit nicht bekannt: Wasserintoxikation, Diabetes insipidus nach Absetzen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Kontraindikationen bekannt.

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

HYPOPHYSENHINTERLAPPENHORMONE

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Vasopressin und Analoga

Desmopressin

Minirin®, Octostim®, Nocutil®
H01BA02

Referenzen

  1. Ikegami, H., at al., Low-dose vasopressin infusion therapy for refractory hypotension in ELBW infants, Pediatr Int, 2010, 52 (3), 368-73
  2. Rios, DR., et al, Vasopressin versus dopamine for treatment of hypotension in extremely low birth weight infants: a randomized, blinded pilot study, J Pediatr, 2015, 166 (4), 850-5
  3. Agrawal, A., et al, Intravenous arginine vasopressin infusion in refractory vasodilatory shock: a clinical study, Indian J Pediatr, 2012, 79 (4), 488-93
  4. Bidegain, MR., et al., Vasopressin for refractory hypotension in extremely low birth weight infants, J Pediatr, 2010, 157 (3), 502-4
  5. Jerath, N., et al., Clinical impact of vasopressin infusion on hemodynamics, liver and renal function in pediatric patients, Intensive Care Med, 2008, 34 (7), 1274-80
  6. Choong, K., et al, Vasopressin in pediatric vasodilatory shock: a multicenter randomized controlled trial, Am J Resp Crit Care Med, 2009, 180 (7), 632-9
  7. Meyer, S., et al, Effects of vasopressin on renal function in children with severe forms of shock, Crit Care Med, 2008, 36 (10), 2959
  8. Orpha-Devel Handels und Vertriebs GmbH, SmPC Empesin 40 I.E./2 mL Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (138340), aufgerufen am 02.05.2024

Änderungsverzeichnis

  • 05 Juni 2024 15:17: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung