Midodrin

Wirkstoff
Midodrin
Handelsname
Gutron®
ATC-Code
C01CA17
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Prodrug, das durch enzymatische Hydrolyse in die eigentlich aktive Substanz Desglymidodrin umgewandelt wird. Desglymidodrin stimuliert selektiv periphere α1- Adrenozeptoren. Es kommt zu einem Anstieg des systolischen und diastolischen Blutdrucks, sowie zu einer reflektorischen Bradykardie. Der Anstieg des Blutdrucks beruht im Wesentlichen auf einer Konstriktion kleiner Venen und - in einem geringeren Ausmaß - der Arteriolen (Anstieg des peripheren Widerstandes). Desglymidodrin führt zu einer leichten Reduktion des Herzminutenvolumens und des renalen Blutflusses. An der Harnblase kommt es zu einem Tonusanstieg des Sphintcer internus und damit zu einer Verzögerung der Blasenentleerung.

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Information

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • (Orthostatische) Hypotonie
    • Oral
      • > 12 Jahre: On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral, bei orthostatischer Hypotonie

Kinder <12 Jahre: Aufgrund der mangelnden Erfahrungen wird die Anwendung in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.

Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre):
Initial 2,5 mg 2-3 x täglich. Je nach Ansprechen und Verträglichkeit in mindestens 3-4 tägigen Intervallen steigern bis auf Erhaltungsdosis von 10 mg 3 x täglich. Max. 30 mg/Tag. Das empfohlene Dosisintervall beträgt 3-4 Stunden

(SmPC Gutron)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Tropfen 10 mg/mL
Tabletten 5 mg

Midodrin ist in den Tropfen und Tabletten in Form von Midodrinhydrochlorid enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Midodrinhydrochlorid.

Anwendungshinweis:

Die Tropfen werden zusammen mit etwas Flüssigkeit (z.B. Glas Wasser) oder auf einem Stück Zucker eingenommen.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die Tropfen enthalten: Ethanol, Na-Cyclamat

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

(Orthostatische) Hypotonie
  • Oral
    • 1 Jahr bis 18 Jahre
      [1] [2]
      • Initialdosis: 2,5 - 5 mg/Tag in 1 - 2 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Je nach Blutdruck wöchentlich erhöhen auf max. 30 mg/Tag in 3 Dosen.
      • Behandlung durch oder nach Rücksprache mit fachärztlichem Personal für pädiatrische Nephrologie, das Erfahrung mit der Verwendung von Midodrin für diese therapeutische Indikation hat.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:

GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Anpassung ist nicht erforderlich
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
Anpassung ist nicht erforderlich
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
Keine Dosisanpassung erforderlich
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Es kann keine allgemeingültige Empfehlung gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Piloerektion (Gänsehaut), Dysurie

Häufig (1-10%): Parästhesie, Hypertonie im Liegen (Blutdruck ≥ 180/110 mmHg) bei einer Dosierung von > 30 mg /Tag, Nausea/Dyspepsie, Sodbrennen, Stomatitis, Pruritus (hauptsächlich im Kopfbereich), Kältegefühl, Flush, Hautausschlag, Harnverhalten

Gelegentlich (0,1-1%): Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Unruhe, Erregbarkeit und Reizbarkeit, Reflexbradykardie, Palpitationen ,Hypertonie im Liegen (Blutdruck ≥ 180/110 mmHg) bei einer Dosierung von ≤ 7,5 mg/Tag, Miktionsstörungen, Harndrang

Selten (0,1-0,01%): Tachykardie, ventrikuläre Arrhythmien, abnorme Leberfunktionswerte, Erhöhung der Leberenzyme

Häufigkeit nicht bekannt: Unruhe, Verwirrtheit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Hypertonie
  • Schwere obliterierende Gefäßerkrankungen oder mit Gefäßspasmen verbundene Erkrankungen
  • Akute Nierenerkrankungen
  • Schwere Nierenfunktionsstörungen
  • Prostatahyperplasie mit erhöhtem Restharnvolumen, mechanische Harnabflussbehinderungen
  • Harnverhalten
  • Proliferative diabetische Neuropathie
  • Phäochromocytom
  • Hyperthyreose
  • Engwinkelglaukom

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

KARDIOSTIMULANZIEN, EXKL. HERZGLYKOSIDE

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Adrenerge und dopaminerge Mittel

Adrenalin (Epinephrin)

EpiPen®, Jext®, Suprarenin®, diverse Generika
C01CA24

Dobutamin

diverse Generika
C01CA07

Dopamin

Giludop®
C01CA04
C01CA02

Noradrenalin (Norepinephrin)

Sinora®, diverse Generika
C01CA03

Phenylephrin

Biorphen®
C01CA06
Phosphodiesterasehemmer

Milrinon

Corotrop®, Asicor®, diverse Generika
C01CE02
Andere Kardiostimulanzien

Levosimendan

Simdax®
C01CX08

Referenzen

  1. Chen L et al, Midodrine hydrochloride is effective in the treatment of children with postural orthostatic tachycardia syndrome, Circ J, 2011, 75(4), 927-931
  2. Qingyou Z, et al, The efficacy of midodrine hydrochloride in the treatment of children with vasovagal syncope, J Pediatr, 2006, 149(6), 777-780
  3. Cheplapharm Arnzeimittel GmbH, SmPC Guttron Tropfen 1% (15.448) 07-2021, aufgerufen am 30.04.2024, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 14 Mai 2024 12:08: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung