Carvedilol ist ein Racemat aus den zwei Stereoisomeren R- und S-Carvedilol, das im therapeutischen Dosisbereich gleichzeitig α- und β-blockierende Eigenschaften besitzt. Das S-Enantiomer hemmt kompetitiv und nicht selektiv β-Adrenorezeptoren, während beide Enantiomere die gleichen, für α1-adrenerge Rezeptoren spezifischen Blockierungseigenschaften haben. Daher wirkt es negativ chrono-, dromo-, bathmo- und inotrop auf das Herz. In höheren Konzentrationen zeigt Carvedilol schwache bis moderate Calciumkanal-blockierende Eigenschaften. Es hat keine intrinsische sympathomimetische Aktivität.
Bei Kindern ist die Eliminationshalbwertszeit kürzer als bei Erwachsenen (2,9 h bzw. 5,7 h). Diese nimmt mit dem Alter zu (Laer et al.)
Die Clearance von Carvedilol ist bei Kleinkindern größer (2,7 l/h/kg im Alter von 1 Jahr) und beträgt 0,7 l/h/kg im Alter von 19 Jahren (Albers et al.)
(Film-)Tabletten 6,25 mg, 12,5 mg, 25 mg
Anwendungshinweis:
Die Einnahme der Tabletten kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Patient*innen mit Herzinsuffizienz sollen Carvedilol jedoch zusammen mit den Mahlzeiten einnehmen, damit Carvedilol langsamer resorbiert wird und orthostatische Effekte verhindert werden.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Tabletten enthalten – je nach Hersteller - Lactose, Saccharose
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Adjuvante Behandlung bei Standardtherapie für mittelschwere bis schwere stabile chronische Herzinsuffizienz, ebenso bei Herzinsuffizienz bei M. Duchenne |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Dyspnoe, Akrozyanose, Provokation von Herzinsuffizienz oder Hypoglykämie (symptomlos, Cave: Diabetes-Patient*innen) und Albträume.
Sehr häufig (≥ 10%): Schwindelgefühl, Benommenheit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Herzinsuffizienz, Hypotonie, Asthenie (Müdigkeit)
Häufig (1-10%): depressive Verstimmung, Depression, Bradykardie, Sinusbradykardie, Ödeme (generalisierte, periphere und genitale Ödeme, Beinödeme, Hypervolämie und Flüssigkeitsüberlastung), Hypertonie, orthostatische Hypotonie, periphere Durchblutungsstörungen (Kältegefühl in den Extremitäten, periphere Gefäßerkrankungen), Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit Claudicatio intermittens bzw. Raynaud-Syndrom, zerebrovaskuläre Ereignisse, Dyspnoe, pulmonale Ödeme, asthmatische Anfälle (besonders bei prädisponierten Patienten), gastrointestinale Beschwerden mit Symptomen wie Nausea, Diarrhoe, Bauchschmerzen, Erbrechen, Dyspepsie, Anämie, Gewichtszunahme und Hypercholesterinämie; Hyperglykämie, Hypoglykämie und Verschlechterung der Blut-Glukose-Einstellung bei Patienten mit bereits bestehendem Diabetes mellitus, Diabetes mellitus, Gicht, Sehstörungen, Augenreizungen, verringerter Tränenfluss (trockene Augen), Verschlechterung der Nierenfunktion (bis hin zum Nierenversagen) besonders bei Patienten mit diffusen vaskulären Erkrankungen und/oder eingeschränkter Nierenfunktion, Erhöhung von BUN, Miktionsstörungen, Bronchitis, Pneumonie, Infektionen des oberen Respirationstrakts, Infektionen des Harntrakts, Schmerzen, Infektionen, Fieber, Grippe-ähnliche Symptome, Ödeme, Gliederschmerzen, Arthralgie, Arthritis
Gelegentlich (0,1-1%): Parästhesien, Synkopen (einschließlich Präsynkopen), Schlafstörungen, Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz (insbesondere bei Dosissteigerung), AV-Block, Angina pectoris mit Thoraxschmerz, Obstipation, Hautreaktionen (z. B. allergisches Exanthem, Dermatitis, Urticaria, Pruritus), Lichen-planus-ähnliche Reaktionen, Psoriasis oder psoriasiforme Exantheme (wenige Wochen bis zu Jahre nach Behandlungsbeginn), Alopezie, erektile Dysfunktion
Selten (0,1-0,01%): verstopfte Nase, Mundtrockenheit, Thrombozytopenie, Anorexie, Gewichtsverlust
Sehr selten (< 0,01%): Leukopenie, Harninkontinenz bei Frauen (nach Absetzen des Arzneimittels reversibel), allergische Reaktionen (Hypersensitivitätsreaktionen), schwere Hautreaktionen (z. B. Erythema multiforme, Stevens-Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse), Anstieg der Serumtransaminasen (ALAT, ASAT und Gamma-GT)
Häufigkeit nicht bekannt: Sinusknotenstillstand bei prädisponierten Patienten (z. B. ältere Patienten oder Patienten mit vorbestehender Bradykardie, Dysfunktion des Sinusknotens oder AV-Block), Hyperhidrosis
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Sinusbradykardie, AV-Block, Hypotonie, Herzinsuffizienz und Asthma
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Verapamil (Isoptin®) ist wegen des Risikos schwerer Herzrhythmusstörungen große Vorsicht geboten. Die Clearance von oral verabreichtem Digoxin halbiert sich bei der Verwendung von Carvedilol (Ratnapalan et al.). CAVE: Digoxin-Intoxikation
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Beta-Adrenozeptorantagonisten, nichtselektiv | ||
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Hemangiol®, Inderal®
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C07AA05 | |
diverse Generika
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C07AA07 |
Beta-Adrenozeptorantagonisten, selektiv | ||
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Tenormin®, diverse Generika
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C07AB03 | |
Concor®, Rivacor®, Bisocor®, Bisostad®
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C07AB07 | |
Brevibloc®, diverse Generika
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C07AB09 | |
Beloc®, Seloken®, Metohexal®
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C07AB02 |