Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:
Darreichungsformen
Salbe 1% (10 mg/g)
Allgemein
Die am Markt befindliche Salbe enthält Hydrocortison als Hydrocortisonacetat. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Hydrocortisonacetat.
Hydrocortisonacetat gehört zu den schwach wirksamen Corticosteroiden (Klasse I). Hydrocortison (Cortisol) ist ein natürlich gebildetes Hormon, dessen Vielzahl von systemischen und lokalen Wirkungen nach zellulärer Aufnahme über einen zytosolischen Rezeptor vermittelt wird. Durch die Bindung von Hydrocortison an diesen Rezeptor entsteht ein Hormon-Rezeptor-Komplex, der durch Aufnahme in den Zellkern eine DNA-abhängige Induktion von regulatorisch wirksamen Proteinen bewirkt. Infolge dieses Regulationsmechanismus und anderer Prozesse werden u.a. antientzündliche Wirkungen hervorgerufen.
Im Vordergrund steht bei Hydrocortison die antiphlogistische Wirkung, im Gegensatz zu den fluorierten Corticosteroiden, die daneben eine Hemmung der Epidermopoese und der Bindegewebsproliferation und damit in stärkerem Maße die Möglichkeit einer lokalen Hautschädigung aufweisen.
Es liegen keine speziellen Daten für Kinder vor.
Atopische Dermatitis |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Corticosteroide, stark wirksam (Gruppe III) | ||
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Advantan®
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D07AC14 | |
Elocon®, diverse Generika
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D07AC13 |
Kinder können aufgrund der größeren Hautoberfläche in Relation zum Gewicht gegenüber Glucocorticoiden empfindlicher reagieren als Erwachsene. Daher kann es bei Kindern zu einer verstärkten Resorption kommen, besonders bei langdauernder, hochdosierter, topischer Anwendung, oder unter Okklusion (z.B im Windelbereich). Es kann so viel Wirkstoff resorbiert werden, dass systemische Effekte wie Suppression des hypothalamo-hypophysio-adrenalen Regelkreises, Cushing Syndrom und intrakranieller Druckanstieg auftreten können.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
sekundäre Infektionen, Brennen, Jucken, Hautreizung, Hauttrockenheit, Follikulitis, Hypertrichose, Steroidakne, Hypopigmentierung, periorale Dermatitis, allergische Kontaktdermatitis, Hautmazeration, Hautatrophie, Striae, Milien, verschwommenes Sehen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei Säuglingen kann die Windel als Okklusionsverband wirken und damit die Absorption steigern. Bei Kindern kann eine Hemmung der Nebennierenfunktion sehr schnell auftreten. Außerdem kann es zu einer Unterdrückung der Sekretion von Wachstumshormon kommen. Aus diesem Grund wird empfohlen, bei langfristiger Anwendung Körpergröße und Gewicht regelmäßig zu kontrollieren. Eine Anwendung auf den Augenlidern muss sorgfältig abgewogen werden: Einerseits besteht aufgrund einer möglichen Kontamination der Konjunktiva das Risiko eines Glaucoma simplex oder subkapsulären Katarakts, andererseits besteht bei einem unbehandelten Ekzem die Gefahr einer Hornhautschädigung durch fortwährendes Reiben.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei äußerlicher Anwendung mit Hydrocortison in Dosierungen, die keine systemische Wirkung erwarten lassen, sind keine klinisch relevanten Wechselwirkungen bekannt. Wechselwirkungen von systemisch angewendetem Hydrocortison sind unter der entsprechenden Monografie zu finden.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.