Dulaglutid

Wirkstoff
Dulaglutid
Handelsname
Trulicity®
ATC-Code
A10BJ05
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Dulaglutid ist ein langwirksamer Glukagon-like Peptide-1 (GLP-1) Rezeptoragonist. Analogon zu humanem Glucagon-like peptide-1 (GLP-1), gentechnisch hergestellt durch rekombinante DNS-Technologie im Chinesischen Hamster (CHO-Zellen). Dulaglutid zeigt verschiedene antihyperglykämische Wirkungen des GLP-1: Bei erhöhter Glucosekonzentration erhöht Dulaglutid in Betazellen des Pankreas intrazellulär die Konzentration von zyklischer AMP (c-AMP), was zu einer Insulinsekretion führt. Außerdem unterdrückt Dulaglutid die Glucagon Sekretion, die bekanntermaßen bei Typ 2-Diabetiker*innen unangemessen erhöht ist, geringere Glucagon Konzentrationen führen zu einer verringerten Glucosefreisetzung in der Leber. Zudem verlangsamt Dulaglutid die Magenentleerung.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die AUC bei pädiatrischen Patient*innen (10-18 Jahre, n=128) war etwa 37 % niedriger als bei erwachsenen Patient*innen. Dieser Unterschied wurde jedoch nicht als klinisch bedeutsam angesehen. (SmPC)

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Diabetes mellitus Typ II
    • Subkutan
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Subkutan, zur Behandlung von unzureichend kontrolliertem Typ 2-Diabetes mellitus unterstützend zu Diät und Bewegung:
- als Monotherapie, wenn die Einnahme von Metformin wegen Unverträglichkeit oder Kontraindikationen nicht angezeigt ist
- zusätzlich zu anderen Arzneimitteln zur Behandlung des Diabetes mellitus 

Kinder und Jugendliche ≥ 10 Jahre

0,75 mg 1 x pro Woche, bei Bedarf nach mindestens 4 Wochen steigern auf max. 1,5 mg 1 x pro Woche 

(SmPC Trulicity)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://www.ema.europa.eu abgerufen werden.

Präparate im Handel

Injektionslösung in einem Fertigpen 0,75 mg, 1,5 mg, 3 mg, 4,5 mg

Anwendungshinweis:

Die Injektionslösung in einem Fertigpen wird subkutan in Abdomen, Oberschenkel oder Oberarm injiziert. Diese darf nicht intravenös oder intramuskulär gegeben werden. Die Dosis kann zu jeder beliebigen Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten gegeben werden.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die Injektionslösung in einem Fertigpen enthält Polysorbat 80

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Diabetes mellitus Typ II
  • Subkutan
    • 10 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Initialdosis: 0,75 mg/Dosis 1 x pro Woche.
      • Erhaltungsdosis: Bei Bedarf Dosis nach mindestens 4 Wochen steigern auf 1,5 mg/Dosis 1 x pro Woche.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Das Sicherheitsprofil bei Kindern ist mit dem bei erwachsenen Patient*innen vergleichbar. Das Immunogenitätsprofil bei Kindern stimmt mit dem bei erwachsenen Patient*innen überein. In der pädiatrischen Studie entwickelten 2,1 % bzw. 4,0 % der mit Placebo bzw. Dulaglutid behandelten Patient*innen behandlungsbedingte Anti- Dulaglutid-Antikörper.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Hypoglykämie (bei Kombination mit Insulin, Glimepirid, Metformin oder Metformin plus Glimepirid). Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen, Bauchschmerzen

Häufig (1-10%): Hypoglykämie (bei Monotherapie oder bei Kombination mit Metformin plus Pioglitazon). Verminderter Appetit, Dyspepsie, Verstopfung, Blähungen, abdominale Distension, gastroösophageale Reflux-Erkrankung, Aufstoßen. Fatigue. Sinustachykardie, Atrioventrikulärer Block ersten Grads (AVB)

Gelegentlich (0,1-1%): Überempfindlichkeit. Dehydrierung. Cholelithiasis, Cholezystitis. Reaktionen an der Injektionsstelle

Selten (0,1-0,01%): Anaphylaktische Reaktion. Akute Pankreatitis, verzögerte Magenentleerung. Angioödeme

Häufigkeit nicht bekannt: Nicht mechanische intestinale Obstruktion

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Kontraindikationen bekannt.

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://www.ema.europa.eu).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANTIDIABETIKA, EXKL. INSULINE

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Biguanide

Metformin

Glucophage®, Diabetex®
A10BA02
Glucagon-like-Peptid-1-(GLP-1)-Rezeptoragonisten

Liraglutid

Victoza®, Saxenda®
A10BJ02
Natrium-Glucose-Cotransporter-2-(SGLT2)-Inhibitoren

Dapagliflozin

Forxiga®
A10BK01

Empagliflozin

Jardiance®
A10BK03

Referenzen

  1. Eli Lilly Nederland B.V., SmPC Trulicity (EU/1/14/956/001) Rev 17,16-3-2023, www.ema.europa.eu
  2. Eli Lilly Nederland B.V., SmPC Trulicity Injektionslsg i.e. Fertigpen (EU/1/14/956/001), aufgerufen am 20.12.2023, https://www.ema.europa.eu/en

Änderungsverzeichnis

  • 11 März 2024 15:55: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung