Clindamycin + Tretinoin

Wirkstoff
Clindamycin + Tretinoin
Handelsname
Acnatac®
ATC-Code
D10AF51

Clindamycin + Tretinoin

Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Clindamycin ist ein halbsynthetisches Derivat von Lincomycin mit überwiegend bakteriostatischer Wirkung. Es bindet an die 50S-Untereinheiten von Ribosomen sensibler Bakterien und supprimiert dadurch die bakterielle Proteinsynthese. Clindamycin besitzt eine in-vitro-Aktivität gegen Cutibacterium acnes, das die Entwicklung der Acne vulgaris beeinflusst. Clindamycin besitzt außerdem eine entzündungshemmende Wirkung auf Akneläsionen.
Topisches Tretinoin besitzt sowohl komedolytische als auch entzündungshemmende Eigenschaften. Tretinoin verringert die Kohäsivität der follikulären Epithelzellen, wodurch die Bildung von Mikrokomedonen vermindert wird. Zusätzlich stimuliert Tretinoin die mitotische Aktivität und den erhöhten Zellumsatz des Follikelepithels und führt so zur Austreibung der Komedonen. Die komedolytische Aktivität ist mit einer Normalisierung der Desquamation des Follikelepithels verbunden.
Bei gemeinsamer Anwendung erhöht Tretinoin außerdem die Penetration von Clindamycin. Somit zielt diese Kombinationstherapie auf die gestörte follikuläre Keratinisierung, die Proliferation von C. acnes, die Entzündung und die vermehrte Talgbildung ab.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die perkutane Resorption von Tretinoin ist minimal. Die Plasmakonzentrationen für Clindamycin lagen nicht über 3,5 ng/mL (SmPC)

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Akne vulgaris mit Mitessern
    • Kutan
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Kutan, zur topischen Behandlung von Acne vulgaris, wenn Komedonen, Papeln und Pusteln vorhanden sind

Jugendliche ab 12 Jahren:
Ein erbsengroßes Stück auf eine Fingerspitze geben, auf Kinn, Wangen, Nase und Stirn tupfen und dann auf dem ganzen Gesicht vorsichtig einreiben. Die Behandlung sollte ohne sorgfältige Beurteilung die Dauer von 12 Wochen nicht überschreiten.

(SmP Acnatac) 

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Gel Clindamycin 10 mg/g (1%) + Tretinoin 0,25 mg/g (0,025%)

Clindamycin ist im Gel in Form von Clindamycin-2-dihydrogenphosphat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Clindamycin.

Anwendungshinweis:

Ausschließlich zur äußeren (dermatologischen) Anwendung. Die Anwendung an Augen, Augenlidern, Lippen und Nasenlöchern ist zu vermeiden. Nach dem Auftragen sollten die Hände gewaschen werden.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Das verfügbare Gel enthält: Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat, Polysorbat 80, Butylhydroxytoluol

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Akne vulgaris mit Mitessern
  • Kutan
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Einmal täglich vor dem Zubettgehen ein erbsengroßes Stück Gel auf die erkrankte Haut auftragen

      • Behandlungsdauer:

        maximal 12 Wochen

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Trockene Haut

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Gelegentlich (0,1-1%): Akne, trockene Haut, Erythem, Seborrhoe, Lichtempfindlichkeitsreaktionen, Pruritus, Hautausschlag, exfoliativer Hautausschlag, Exfoliation der Haut, Sonnenbrand. Lokale Reaktionen an der Applikationsstelle wie: Brennen, Dermatitis, Trockenheit und Erythem

Selten (0,01-0,1%): Überempfindlichkeit, Hypothyreose, Kopfschmerzen, Augenreizung, Gastroenteritis, Übelkeit, Dermatitis, Herpes simplex, makulöser Ausschlag, Hautblutungen, brennendes Gefühl auf der Haut, Hautdepigmentierung, Hautreizung. Lokale Reaktionen an der Applikationsstelle wie: Reizung, Schwellung, Erosion, Verfärbung, Pruritus, Schuppung, Hitzegefühl, Schmerzen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Schwangerschaft
  • Frauen, die eine Schwangerschaft planen
  • Überempfindlichkeit gegen Lincomycin
  • regionale Enteritis, Colitis ulcerosa oder bekannte Antibiotika-assoziierte Kolitis
  • Hautkrebs in der eigenen oder der Familienvorgeschichte
  • akute Ekzeme, Rosazea und periorale Dermatitis in der Vorgeschichte
  • pustuläre und tiefe zystische noduläre Akneformen (Acne conglobata und Acne fulminans)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

AKNEMITTEL ZUR TOPISCHEN ANWENDUNG

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Retinoide zur topischen Anwendung bei Akne

Adapalen (kutan)

Differin®
D10AD03
Peroxide
D10AE01
Antiinfektiva zur Behandlung der Akne
D10AF51

Clindamycin (kutan)

Dalacin®, Zindaclin®
D10AF01
Andere Aknemittel zur topischen Anwendung
D10AX03

Referenzen

  1. Meda Pharma BV, SPC Treclinac (RVG 109745) 6 februari 2014, www.cbg-meb.nl
  2. Viatris Healthcare Limited, SmPC Acnatac 10 mg/g + 0,25 mg/g Gel (1-31861), 08-2024, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung