Hydrochlorothiazid (HCT) ist ein Thiaziddiuretikum, das primär eine Mehrausscheidung von Elektrolyten bewirkt und sekundär durch das osmotisch gebundene Wasser den Harnfluss vergrößert. HCT hemmt reversibel im distalen Tubulus den Natrium-Chlorid-Cotransporter, sodass Natrium und Chlorid nicht rückresorbiert werden und folglich die Ausscheidung der Ionen und Wasser steigt. Auch die Kalium- und Magnesiumausscheidung nimmt durch HCT zu, wohingegen die Calciumausscheidung über die Nieren vermindert wird. Bei hypertensiven Patienten hat HCT einen blutdrucksenkenden Effekt. Bei Patienten mit renalem und ADH-sensiblem Diabetes insipidus wirkt HCT antidiuretisch.
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Tabletten 50 mg
Für geringere Dosierungen werden z.B. Säfte, Kapseln als magistrale Rezepturen zubereitet
Im European Paediatric Formulary (PaedForm) gibt es eine Rezeptur für eine Hydrochlorothiazid 0,5 mg/ml Lösung
Die Einnahme der Tabletten soll zum Frühstück oder zur ersten Mahlzeit des Tages erfolgen.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Folgende problematische Hilfsstoffe sind in den verfügbaren Tabletten enthalten: Lactose
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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Diurese, arterielle Hypertonie, nephrogener Diabetes insipidus, Hypercalciurie, Bronchopulmonale Dysplasie |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Studien an Erwachsenen haben gezeigt, dass eine längere Anwendung von Hydrochlorothiazid die Haut anfälliger für Schäden durch UV-Strahlung macht und somit Hautkrebs verursachen kann (Pedersen 2018). Es ist nicht bekannt, ob der gleiche Effekt bei Kindern auftritt.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Hypokaliämie (vor allem bei höherer Dosierung und Anstieg der Blutlipide), Hyponatriämie, Hypomagnesiämie und Hyperurikämie, Sehstörungen (besonders in den ersten Behandlungswoche), orthostatische Hypotonie (kann durch Alkohol, Anästhetika oder Sedativa verstärkt werden), Appetitverlust, leichte Übelkeit und Erbrechen, Urtikaria und andere Hautausschläge, Impotenz
Folgende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Thrombozytopenie (manchmal mit Purpura), Hypercalciämie, Hyperglykämie, Glykosurie, Verschlechterung einer diabetischen Stoffwechsellage, Kopfschmerz, Schwindel oder Benommenheit, Schlafstörungen, Depressionen und Parästhesien, Herzrhythmusstörungen, Abdominalbeschwerden, Verstopfung, Diarrhoe und gastrointestinale Beschwerden, Photosensibilisierung, Leukopenie, Agranulozytose, Knochenmarkdepression und hämolytische Anämie, hypochlorämische Alkalose, nekrotisierende Vaskulitis, respiratorische Beschwerden einschließlich Pneumonitis und Lungenödem, Pankreatitis, intrahepatische Cholestase oder Ikterus, Epidermolysis acuta toxica, Lupus-erythematodes-ähnliche Reaktionen und Reaktivierung eines Lupus erythematodes, interstitielle Nephritis, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschläge, Fieber, Anaphylaxie und toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Sialadenitis, akutes Engwinkelglaukom, akute Myopie, Aderhauterguss, Nicht-melanozytärer Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Vorsicht bei Arrhythmien, Verwendung von Digoxin oder Corticosteroiden. Bei niedrigem Kaliumwert (<3,5 mmol/l) sollte zusätzlich Spironolacton verordnet werden.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Amantadin | Verminderte Clearance von Amantadin - Amantadin-Intoxikation möglich | Kombination vermeiden |
Süßholz | Verstärkte Kaliumverluste möglich - Gefahr der Hypokaliämie | Süßholzwurzel-haltige-Präparate während der Behandlung mit kaliuretischen Diuretika vermeiden |
Photosensitizer (5-Amino-4-oxopentansäure, Methox-salen, Methyl-5-amino-4-oxopentanoat, Padeliporfin, Porfimer natrium, Temoporfin, Verteporfin) | Verstärkte phototoxische Effekte | Phototoxische Arzneimittel mindestens 10 Tage vor Anwendung des Photosensitizers und bis einige Tage danach absetzen oder durch Behandlungen ohne phototoxische Eigenschaften ersetzen |
Amphotericin B | Erhöhtes Risiko von Hypokaliämien, Nephrotoxizität | regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion und Serumelektrolyte (besonders Kalium und Magnesium) |
Digitalis-Glykosid | Verstärkte Wirkung der Herzglykoside - Gefahr von Herzrhythmusstörungen | sorgfältige Überwachung der Kaliumkonzentration |
Carbamazepin, Eslicarbazepin, Oxcarbazepin | Erhöhtes Risiko einer Hyponatriämie | sorgfältige Überwachung der Natriumkonzentration |
Nicht-steroidale Antiphlogistika (Anwendung > 2 Wochen) | Verminderte diuretische und antihypertensive Wirkung | sorgfältige Überwachung von Blutdruck, Herz- und Nierenfunktion, evtl. Höherdosierung von HCT |
Lithium | Anstieg der Lithium-Konzentration mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen | gleichzeitige Behandlung vermeiden wenn keine engmaschige Überwachung der Lithiumkonzentration möglich ist |
Colestyramin, Colestipol | Verminderte Wirksamkeit der Thiazid-Diuretika | Thiazid-Diuretika sollen mindestens 1-4 Stunden vor oder 4 Stunden nach Anionenaustauschern eingenommen werden |
Vitamin-D-Derivate | Erhöhtes Risiko einer Hypercalciämie | Vitamin-D nur unter ärztlicher Kontrolle einnehmen und Überwachung der Calciumkonzentration |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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