Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Tigecyclin

Wirkstoff
Tigecyclin
Handelsname
Tygacil®
ATC-Code
J01AA12

Pharmakodynamik

Glycylcyclin-Antibiotikum. Antibiotika der Glycylcyclin-Klasse sind den Antibiotika der Tetracyclin-Klasse strukturell ähnlich. Tigecyclin hemmt die Translation bei der bakteriellen Proteinsynthese, indem es an die 30S-Untereinheit der Ribosomen bindet und die Anlagerung der Aminoacyl-tRNA-Moleküle an die ribosomale Akzeptorstelle (A-Site) verhindert. Dadurch wird der Einbau von Aminosäureresten in wachsende Peptidketten verhindert.

Üblicherweise empfindliche Spezies:
Aerobe grampositive Mikroorganismen: Enterococcus spp., Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus haemolyticus, Streptococcus agalactiae, Streptokokken der Anginosus-Gruppe (einschließlich S. anginosus, S. intermedius und S. constellatus), Streptococcus pyogenes, Streptokokken der Viridans-Gruppe
Aerobe gramnegative Mikroorganismen: Citrobacter freundii, Citrobacter koseri, Escherichia coli
Anaerobe Mikroorganismen: Clostridium perfringens, Peptostreptococcus spp., Prevotella spp.

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können:
Aerobe gramnegative Mikroorganismen: Acinetobacter baumannii, Burkholderia cepacia, Enterobacter cloacae, Klebsiella, aerogenes, Klebsiella oxytocaKlebsiella pneumoniae, Stenotrophomonas maltophilia
Anaerobe Mikroorganismen: Bacteroides-fragilis-Gruppe

Von Natur aus resistente Spezies:
Aerobe gramnegative Mikroorganismen: Morganella morganii, Proteus spp., Providencia spp., Serratia marcescens, Pseudomonas aeruginosa

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Informationen

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Haut- und Weichgewebsinfektionen, intraabdominelle Infektionen
    • Intravenös
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös, zur Behandlung folgender Infektionen 
- komplizierte Haut- und Weichgewebsinfektionen (cSSTI), außer bei Infektionen des diabetischen Fußes
- komplizierte intraabdominelle Infektionen (cIAI)

Kinder im Alter von 8 bis <12 Jahren: 1,2 mg/kg alle 12 Stunden bis zu einer Maximaldosis von 50 mg alle 12 Stunden für 5 bis 14 Tage

Jugendliche im Alter von 12 bis <18 Jahren: 50 mg alle 12 Stunden für 5 bis 14 Tage

(SmPC Tygacil)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://ema.europa.eu bzw. https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

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Präparate im Handel

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 50 mg

Anwendungshinweis:

Bei Kindern und Jugendlichen sollte Tigecyclin möglichst als 60-minütige Infusion gegeben werden (SmPC) 

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Das Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält - je nach Hersteller -: Lactose 

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

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Dosierungen

Haut- und Weichgewebsinfektionen, intraabdominelle Infektionen
  • Intravenös
    • 8 Jahre bis 12 Jahre
      [1]
      • 2,4 mg/kg/Tag in 2 Dosen. Maximale Einzeldosis: 50 mg/Dosis.
      • Behandlungsdauer:

        5-14 Tage

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • 100 mg/Tag in 2 Dosen.
      • Behandlungsdauer:

        5-14 Tage

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

(Irreversible) Zahnverfärbung bei Kindern, Zahnentwicklungsstörungen

Das Profil der Nebenwirkungen bei Kindern entspricht dem bei Erwachsenen mit Ausnahme von Übelkeit  (48,3 %), Erbrechen (46,6 %) und erhöhter Lipase im Serum (6,9 %), die bei Kindern häufiger auftraten als bei Erwachsenen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe

Häufig (1-10 %): Sepsis/ septischer Schock, Pneumonie, Abszess, Infektionen. Verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT), verlängerte Prothrombinzeit (PT). Hypoglykämie, Hypoproteinämie. Schwindel. Phlebitis. Bauchschmerzen, Dyspepsie, Anorexie. Erhöhte Aspartat-Aminotransferase (AST) und Alanin-Aminotransferase (ALT) im Serum, Hyperbilirubinämie. Pruritus, Ausschlag. Wundheilungsstörungen, Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen. Erhöhte Amylase im Serum, erhöhte Blut-Harnstoff-Stickstoff-Werte (BUN)

Gelegentlich (0,1-1 %): Thrombozytopenie. Erhöhte INR-Werte (International Normalised Ratio). Thrombophlebitis. Akute Pankreatitis. Ikterus, Leberschäden, meistens cholestatisch bedingt. Entzündungen an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Ödeme an der Injektionsstelle, Phlebitis an der Injektionsstelle

Selten (0,01-0,1 %): Hypofibrinogenämie

Häufigkeit nicht bekannt: Anaphylaxie/ anaphylaktische Reaktionen. Leberinsuffizienz. Schwere Hautreaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

 

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Kontraindikationen bei Kindern

Anwendung bei Kindern unter 8 Jahren aufgrund des Risikos einer Schädigung des wachsenden Knochen- und Zahngewebes und einer irreversiblen Verfärbung (gelb/ grau/ braun) der Zähne

Kontraindikationen allgemein

  • Überempfindlichkeit gegen Antibiotika der Tetracyclin-Gruppe

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Übelkeit und Erbrechen sind sehr häufige Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen. Auf eine mögliche Dehydratation muss geachtet werden. Bei Kindern und Jugendlichen ist Tigecyclin möglichst als 60-minütige Infusion zu geben.

Dauerhafte Verfärbung von Zähnen im Zahnwachstum: Bei der Anwendung von Tetracyclinen in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft oder bei Kindern bis zum Alter von 8 Jahren wurde über eine Hypoplasie des Zahnschmelzes und eine dauerhafte Verfärbung (gelb-grau-braun) der Zähne berichtet. Diese Nebenwirkung tritt häufiger bei Langzeiteinnahme von Tetracyclinen auf, wurde jedochauch nach wiederholter Kurzzeitanwendung berichtet.

Bauchschmerzen werden bei Kindern wie auch bei Erwachsenen häufig berichtet. Bauchschmerzen können ein Anzeichen von Pankreatitis sein. Wenn sich eine Pankreatitis entwickelt, sollte die Behandlung mit Tigecyclin abgebrochen werden. 

Vor Beginn der Behandlung mit Tigecyclin und regelmäßig während der Behandlung sollten Leberfunktionstests durchgeführt und die Gerinnungsparameter, hämatologischen Parameter sowie Amylase und Lipase überwacht werden.

Bei Patient*innen (einschließlich Kindern und Jugendlichen) mit schweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh C) muss die Tigecyclin-Dosis um 50 % reduziert werden. 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/) bzw. (https://www.ema.europa.eu).

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Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

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Tetracycline

Doxycyclin

Oraycea®, Vibramycin®, Vibravenös®
J01AA02

Minocyclin

Udima®, diverse Generika
J01AA08

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Referenzen

  1. Pfizer Limited, SmPC Tygacil (EU/1/06/336/001) 20-04-2011, www.cbg-meb.nl
  2. Arcana Arzneimittel GmbH, SmPC Tigecyclin Mylan Plv z.Herst.e.InfLsg 50 mg (137942), aufgerufen am 20.11.2023, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/faces/aspregister.jspx
  3. Pfizer Europe MA EEIG, SmPC Tygacil Plv z.Herst.e.InfLsg 50 mg (EU/1/06/336/001), aufgerufen am 20.11.2023, https://www.ema.europa.eu/en

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Änderungsverzeichnis

  • 02 Oktober 2025 10:43: Neue Monographie

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