Diazepam ist eine psychotrope Substanz aus der Klasse der 1,4-Benzodiazepine mit ausgeprägten spannungs-, erregungs- und angstdämpfenden Eigenschaften sowie sedierenden und hypnotischen Effekten. Darüber hinaus zeigt Diazepam in höheren Dosen muskelrelaxierende und antikonvulsive Wirkungen. Diazepam bindet an spezifische Rezeptoren im Zentralnervensystem sowie in einzelnen peripheren Organen. Die Benzodiazepinrezeptoren im Zentralnervensystem stehen in enger funktioneller Verbindung mit den Rezeptoren des GABA-ergen Transmittersystems. Nach Bindung an den Benzodiazepinrezeptor verstärkt Diazepam die hemmende Wirkung der GABA-ergen Übertragung.
Kinder allgemein
Kinder metabolisieren Benzodiazepine schneller als Jugendliche und Erwachsene.
Frühgeborene
Beim Frühgeborenen ist die Elimination wegen der unreifen Leber- und Nierenfunktion erheblich verzögert und kann bis zu 10 Tage betragen.
Neugeborene
Diazepam wird vom Neugeborenen wesentlich langsamer metabolisiert und eliminiert als von Kindern oder Erwachsenen.
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Darreichungsformen
Tabletten 2 mg, 5 mg, 10 mg
Tropfen 12,5 mg/ml
Ampullen 10 mg/2 ml
Rektaltuben 5 mg, 10 mg
Allgemein
Alle im Handel befindlichen Darreichungsformen enthalten Diazepam in der Reinform, worauf sich ebenso der Wirkstoffgehalt bezieht.
Die Einnahme der Tabletten und Tropfen kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate | Arzneiform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
GEWACALM® | Tabletten | 2/5/10 mg | Lactose |
GEWACALM® | Ampullen | 10 mg/2 ml | Benzylalkohol |
STESOLID® | Rektaltuben | 5/10 mg | Propylenglykol, Ethanol, Natriumbenzoat, Benzylalkohol, Benzoesäure |
PSYCHOPAX® | Tropfen | 12,5 mg/ml | Ethanol, Propylenglykol, Saccharin |
Die Fachinformationen wurden 08/2020 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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Status epilepticus |
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Fieberkrämpfe |
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Relaxation der Skelettmuskulatur |
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Akute Angstzustände (kurzzeitige Anwendung) |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Kann Atemdepression durch Barbiturate verstärken.
Vor allem bei Kindern können paradoxe Reaktionen mit akuter Erregung, Verwirrung und Veränderung des psychischen Zustands auftreten.
Verstärkte Sekretion von Speichel und Bronchialsekret bei rektaler Anwendung wurde insbesondere bei Kindern beobachtet (SmPC).
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Benommenheit, Ataxie, reduzierte Motorik, Tremor, Somnolenz, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, anterograde Amnesie, Konfusion, Depression, undeutliche und verlangsamte Sprache, kognitive Beeinträchtigung, Atemdepression einschließlich respiratorischer Insuffizienz, Dyspnoe, Apnoe, Verminderung der Atemfrequenz, Ikterus, Veränderung der Leberparameter (Erhöhung von ALT (SGPT), AST (SGOT), alkalischer Phosphatase), Hautrötungen, Exanthem, Urtikaria
Bei intravenöser Anwendung: Bradykardie, orthostatischer Kollaps, Hypotonie, Synkopen, Herzinsuffizienz einschließlich Herzstillstand
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Herzinsuffizienz einschließlich Herzstillstand bei peroraler oder rektaler Anwendung, Bronchospasmus, Laryngospasmus, Agranulozytose, Anaphylaxie
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Intravenöse Verabreichung unter Beobachtung.
Der Antagonist Flumazenil (Anexate) muss vorhanden sein: 0,01 mg/kg, bei Bedarf nach 1 min wiederholen.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Ritonavir | Hemmung des Metabolismus von Diazepam über CYP3A4-Inhibition. Deutlich verstärkte und verlängerte Wirkung ist möglich. | Kombination vermeiden. Alternativen, wenn indiziert, sind Oxazepam, Lorazepam, Lormetazepam oder Temazepam. |
Rifampicin, Carbamazepin | Steigerung des Metabolismus von Diazepam über CYP3A4-Induktion. Eine verminderte Wirkung sowie Therapieversagen sind möglich. | Kombination vermeiden. |
Clozapin | Die gleichzeitige Anwendung kann in seltenen Fällen Benzodiazepinintoxikation, schwere Hypotension, Atemdepression, Bewusstseinsstörung und potenziell tödlichen Atemstillstand hervorrufen. | Falls Symptome einer Toxizität auftreten (z. B. deutliche Sedierung, Schwindel, Ataxie, Schwäche), erwägen Sie, die Kombinationsbehandlung zu beenden. |
HIV-Protease Inhibitoren wie Indinavir | Hemmung des Metabolismus von Diazepam über CYP3A4-Inhibition. Deutlich verstärkte und verlängerte Wirkung ist möglich. | Kombination vermeiden. Wenn unvermeidbar, engmaschiges Monitoring auf atemdepressive und zentraldämpfende Wirkungen, gegebenenfalls Dosisreduktion von Diazepam. Alternative Benzodiazepine sind je nach Indikation Oxazepam, Lorazepam und Temazepam. |
Azol-Antimykotika wie Fluconazol, Voriconazol, Ketoconazol, Posaconazol | Hemmung des Metabolismus von Diazepam über CYP3A4- und CYP2C19-Inhibition. Deutlich verstärkte und verlängerte Wirkung ist möglich. | Engmaschiges Monitoring auf atemdepressive und zentraldämpfende Wirkungen, bei Bedarf Dosisreduktion von Diazepam. Alternative Benzodiazepine sind je nach Indikation Oxazepam, Lorazepam (steigert jedoch Clearance von Posaconazol!) und Temazepam. |
Ivacaftor | Hemmung des Metabolismus von Diazepam über CYP3A4-Inhibition. Deutlich verstärkte und verlängerte Wirkung ist möglich. | Engmaschiges Monitoring auf atemdepressive und zentraldämpfende Wirkungen, bei Bedarf Dosisreduktion von Diazepam. Alternative Benzodiazepine sind je nach Indikation Oxazepam, Lorazepam und Temazepam. |
Opioide, Z-Drugs | Die gleichzeitige Behandlung mit Z-Drugs und Opioiden kann verstärkte Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod herbeiführen. | Die gleichzeitige Behandlung ist nur bei Patienten angebracht, für die keine Alternativen in Frage kommen. Wenn die gleichzeitige Behandlung nötig ist, soll die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein. Die Patienten sollen engmaschig auf Atemdepression und Sedierung überwacht werden. |
Cimetidin | Die Clearance von Diazepam wird um bis zu 50 % vermindert. | Diazepamdosierung vorsichtig wählen, bei Bedarf Dosisreduktion. |
Fluvoxamin | Hemmung des Metabolismus von Diazepam über CYP2C19-Inhibition. Deutlich verstärkte und verlängerte Wirkung ist möglich. | Engmaschiges Monitoring auf atemdepressive und zentraldämpfende Wirkungen, bei Bedarf Dosisreduktion von Diazepam. |
Phenytoin, Fosphenytoin | Widersprüchliche Ergebnisse: Bei gleichzeitiger Verabreichung kann bei Patienten der Phenytoinspiegel erhöht sein, was zu einer Phenytointoxizität führt. Es wurde auch eine verminderte Phenytoinkonzentration beobachtet. Sowohl über abgeschwächte als auch über verstärkte Wirkung von Diazepam wurde berichtet. | Patienten vorsichtshalber sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen oder verminderte Wirksamkeit überwachen und die Phenytoin-Plasmakonzentrationen engmaschig kontrollieren. |
Isoniazid | Bei gemeinsamer Gabe von Isoniazid ist eine verminderte Diazepam-Clearance möglich. | Falls diese Kombination nicht vermieden werden kann, sollte die Dosis vorsichtig gewählt werden und ein enges Monitoring der UAW von Diazepam erfolgen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Benzodiazepin-Derivate | ||
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Xanor®, Alprastad®
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N05BA12 | |
Frisium®
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N05BA09 | |
Temesta®
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N05BA06 | |
Praxiten®, Anxiolit®
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N05BA04 |
Diphenylmethan-Derivate | ||
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Atarax®
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N05BB01 |
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