Oxazepam

Wirkstoff
Oxazepam
Handelsname
Praxiten®, Anxiolit®
ATC-Code
N05BA04
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Oxazepam gehört zur Klasse der 1,4-Benzodiazepine mit angst-, spannungs- und erregungsdämpfenden Eigenschaften sowie sedierenden und hypnotischen Effekten. Überdies wirkt Oxazepam in höherer Dosierung muskelrelaxierend und antikonvulsiv. Oxazepam bindet an die Benzodiazepin-Bindungsstelle an GABAA-Rezeptoren und verstärkt die hemmende Wirkung der GABAergen Übertragung.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es wurden keine wissenschaftlichen Studien zur Pharmakokinetik von Oxazepam bei Kindern durchgeführt.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Pathologische Angst und Spannung
    • Oral
      • Off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Keine Arzneispezialität in Österreich für Kinder zugelassen

Kinder und Jugendliche:

Praxiten wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit (SmPC Praxiten)

Kinder und Jugendliche:

Anxiolit ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kontraindiziert (SmPC Anxiolit)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Tabletten 15 mg, 50 mg

Anwendungshinweis:

Die Tabletten werden zusammen mit einer Mahlzeit oder unabhängig davon eingenommen.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die Tabletten enthalten: Lactosemonohydrat

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Pathologische Angst und Spannung
  • Oral
    • < 6 Jahre
      [1]
      • 10 - 30 mg/Tag in 3 - 4 Dosen.
      • Es wurden keine Studien an Kindern durchgeführt. Der Hersteller geht davon aus, dass die Dosierung für Kinder aus der Erwachsenendosierung extrapoliert wurde.

    • 6 Jahre bis 12 Jahre
      [1]
      • 10 - 40 mg/Tag in 3 - 4 Dosen.
      • Es wurden keine Studien an Kindern durchgeführt. Der Hersteller geht davon aus, dass die Dosierung für Kinder aus der Erwachsenendosierung extrapoliert wurde.

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • 30 - 40 mg/Tag in 3 - 4 Dosen. Max: 80 mg/Tag.
      • Es wurden keine Studien an Kindern durchgeführt. Der Hersteller geht davon aus, dass die Dosierung für Kinder aus der Erwachsenendosierung extrapoliert wurde.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Sedierung, Konzentrations-/Gedächtnisstörungen, Toleranz/Abhängigkeit (bei längerem Gebrauch). Besonders bei hohen Dosen, bei Kindern: paradoxe Reaktionen wie akute Unruhe und Veränderung des psychischen Zustands. Selten: Enthemmung (paradoxe Reaktion)

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Sedierung, Schläfrigkeit, Müdigkeit

Häufig (1-10%): Depression, Demaskierung einer Depression, Ataxie, Konfusion, Benommenheit, Muskelschwäche, Asthenie

Gelegentlich (0,1-1%): Sehstörungen (einschließlich Diplopie und verschwommenes Sehen), Hypotonie, Atemdepression, Nausea, Konstipation, Ikterus, erhöhte Bilirubinwerte, Anstieg der Lebertransaminasen, Anstieg der alkalischen Phosphatase, Hautausschlag, Libidoveränderung, Impotenz

Sehr selten (< 0,01%): Paradoxe Reaktionen, einschließlich Ängstlichkeit, Agitiertheit, Erregbarkeit, Feindseligkeit, Aggression, Wut, Schlafstörungen/Schlaflosigkeit, sexuelle Erregung oder Halluzinationen

Häufigkeit nicht bekannt: Thrombozytopenie, Agranulozytose, Panzytopenie. Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen, Hautreaktionen. SIADH (Syndrome of inappropriate antidiuretic hormone secretion), Hyponatriämie, Enthemmung, Euphorie, Suizidgedanken/-versuch. Extrapyramidale Symptome, Tremor, Vertigo, Dysarthrie/undeutliches Sprechen, Kopfschmerz, Konvulsionen/Krampfanfälle; Amnesie, Koma. Absetzerscheinungen (z. B. Rebound-Phänomene) bzw. Entzugssymptome, Apnoe, Verschlechterung einer Schlafapnoe. Verschlechterung einer obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), Alopezie, Hypothermie

Die Einnahme von Oxazepam kann zur Entwicklung einer physischen Abhängigkeit führen; ein Abbrechen der Therapie kann Entzugserscheinungen (z.B. Reboundphänomene) hervorrufen. Ebenso kann es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Missbrauch von Benzodiazepinen ist bekannt.

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Myasthenia gravis
  • schwere respiratorische Insuffizienz
  • Schlaf-Apnoe-Syndrom
  • schwere hepatische Insuffizienz
  • spinale oder zerebrale Ataxie
  • akute Alkoholintoxikation oder Intoxikation mit anderen ZNS-dämpfenden Substanzen (Analgetika, Sedativa, Psychopharmaka)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei Anwendung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie: Die therapeutischen Indikationen zur Verschreibung von Benzodiazepinen sind sehr beschränkt. In der Praxis können sie eventuell kurzzeitig bei akuten Angstzuständen und plötzlicher extremer Schlaflosigkeit eingesetzt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANXIOLYTIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Benzodiazepin-Derivate

Alprazolam

Xanor®, Alprastad®
N05BA12

Clobazam

Frisium®
N05BA09

Diazepam

Gewacalm®, Stesolid®, Psychopax®
N05BA01

Lorazepam

Temesta®
N05BA06
Diphenylmethan-Derivate

Hydroxyzin

Atarax®
N05BB01

Referenzen

  1. Centrafarm BV, SPC Oxazepam (RVG 055928), www.cbg-meb.nl, Geraadpleegd 01 april 2011
  2. Mylan Österreich GmbH, SmPC Praxiten Filmtbl 15 mg (13465), aufgerufen am 31.01.2023, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
  3. G.L. Pharma GmbH, SmPC Anxiolit forte Filmtbl 50 mg (14.857), aufgerufen am 31.01.2023, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 02 März 2023 15:28: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung