Lorazepam ist eine psychotrope Substanz aus der Klasse der 1,4-Benzodiazepine mit spannungs-, erregungs- und angstdämpfenden Eigenschaften sowie sedierenden und hypnotischen Effekten. Darüber hinaus zeigt Lorazepam muskelrelaxierende und antikonvulsive Wirkungen. Lorazepam besitzt eine hohe Affinität zu (Bindungsstellen an) zentralen GABAA-Rezeptoren und verstärkt so die inhibitorische Wirkung von GABA.
Kinder
Die Bioverfügbarkeit liegt bei ca. 90%. Kinder metabolisieren die Benzodiazepine schneller als Jugendliche und Erwachsene.
In den ersten Lebenstagen kann die Eliminationshalbwertszeit das 2- bis 4-fache der mütterlichen Halbwertszeit betragen.
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Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:
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Darreichungsformen
Tabletten 1 mg, 2,5 mg
Ampullen 2 mg/ml
Allgemein
Die im Handel befindlichen Darreichungsformen enthalten Lorazepam in Form der freien Base. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich demnach auf Lorazepam.
Die Einnahme der Tabletten erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate | Arzneiform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
TEMESTA® | Tabletten | 1 / 2,5 mg | Lactose |
TEMESTA® | Ampullen | 2 mg | Benzylalkohol, Propylenglykol |
Die Fachinformationen wurden 08/2020 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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Sedierung |
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Status epilepticus |
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Akute Angstzustände (kurzzeitige Anwendung) |
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Sedierung vor diagnostischen sowie vor und nach operativen Eingriffen |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Vor allem bei Kindern können paradoxe Reaktionen mit akuter Erregung, Verwirrung und Veränderung des psychischen Zustands sowie Enthemmung auftreten. Bei Neugeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht wurden epileptische Anfälle und Myoklonie verzeichnet. Sedierung, Konzentrations-/Gedächtnisprobleme, Toleranz/Abhängigkeit bei Verwendung über einen längeren Zeitraum.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Sedierung, Schläfrigkeit, Müdigkeit, Verwirrtheit, Depression, Demaskierung einer Depression, Ataxie, Benommenheit, Muskelschwäche, Asthenie, Veränderung des Sexualverhaltens, verminderte Orgasmen, Übelkeit, Impotenz
Zudem gelegentlich bei intravenöser Anwendung: Veränderung des Appetits, Zerstreutheit, Kopfschmerzen, Sprachstörung/verwaschene Sprache, Unruhe, Amnesie, Sehstörungen, Schwindel, Hypotonie, Hypertonie, Atemdepression, Verschlechterung obstruktiver Lungenerkrankungen, Übelkeit, Erbrechen, trockener Mund, Speichelfluss, Verstopfung, Hautausschlag
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Agranulozytose, anaphylaktische Reaktionen, Angioödem, Atemstillstand, Suizidgedanken/-versuch
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die intravenöse/intramuskuläre Anwendung ist darüber hinaus kontraindiziert bei:
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die Injektionslösung enthält Propylenglycol, Benzylalkohol und Macrogol 400. Frühgeborene, Neugeborene mit niedrigem Geburtsgewicht und Kinder, die hohe Dosen erhalten, reagieren empfindlicher auf die Wirkungen von Benzylalkohol, Propylenglycol und Macrogol.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Scopolamin | Wird Lorazepam gleichzeitig mit Scopolamin angewendet, kann es nach Herstellerangaben theoretisch häufiger zu Halluzinationen, irrationalem Verhalten und stärkerer Sedierung kommen. | Kombination vermeiden. |
Clozapin | Die gleichzeitige Anwendung kann in seltenen Fällen Benzodiazepinintoxikation, schwere Hypotension, Atemdepression, Bewusstseinsstörung und potenziell tödlichen Atemstillstand hervorrufen. | Falls Symptome einer Toxizität auftreten (z. B. deutliche Sedierung, Schwindel, Ataxie, Schwäche), erwägen Sie, die Kombinationsbehandlung zu beenden. |
Valproinsäure | Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkungen von Lorazepam. | Bei gleichzeitiger Behandlung mit Valproinsäure soll die Lorazepam-Dosis reduziert werden. Auf eventuell verstärkte zentraldämpfende Effekte ist zu achten. |
Opioide, Z-Drugs | Die gleichzeitige Behandlung mit Z-Drugs und Opioiden kann verstärkte Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod herbeiführen. | Die gleichzeitige Behandlung ist nur bei Patienten angebracht, für die keine Alternativen in Frage kommen. Wenn die gleichzeitige Behandlung nötig ist, soll die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein. Die Patienten sollen engmaschig auf Atemdepression und Sedierung überwacht werden. |
Rifampicin | Die Lorazepam-Plasmakonzentration kann sich verringern durch Steigerung der Clearance. | Erhöhung der Lorazepam-Dosis nach Bedarf. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Benzodiazepin-Derivate | ||
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Xanor®, Alprastad®
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N05BA12 | |
Frisium®
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N05BA09 | |
Gewacalm®, Stesolid®, Psychopax®
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N05BA01 | |
Praxiten®, Anxiolit®
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N05BA04 |
Diphenylmethan-Derivate | ||
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Atarax®
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N05BB01 |
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