Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Ibuprofen

Wirkstoff
Ibuprofen
Handelsname
Brufen®, Nureflex®, Nurofen®, diverse Generika
ATC-Code
M01AE01

Pharmakodynamik

Ibuprofen ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum und Antirheumatikum (NSAID). Durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese reduziert Ibuprofen Entzündungsschmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Ibuprofen reversibel die ADP- und die kollageninduzierte Plättchenaggregation. Ibuprofen wirkt analgetisch, antipyretisch und antiphlogistisch.

Pharmakokinetik bei Kindern

Rektale Anwendung:
Nach einer einmaligen rektalen Gabe von 20 mg/kg nach Narkoseeinleitung an 24 Säuglinge von 1 bis 52 Wochen wurde die Tmax nach 1-2 Stunden erreicht. Es wurden keine Unterschiede der Cmax und T½ zwischen diesen Säuglingen und Erwachsenen ermittelt (Kyllönen et al. 2005).

Orale Anwendung:
Bei Kindern im Alter von 3 Monaten bis 17 Jahren, denen Ibuprofen oral verabreicht wurde, wurden die folgenden pharmakokinetischen Parameter ermittelt (Brown et al. 1992, Rey et al. 1994, Kelley et al. 1992, Nahata et al. 1991, Gelotte et al. 2010, Tarabar et al. 2020, Kauffman und Nelson 1992, Playne et al. 2018):

Tmax (h) 0,5-6,1
T½ (h) 1,3-2
Cl (ml/min/kg) 1-1,8
Vd (ml/kg) 147-217

Darüber hinaus wurde eine Cmax zwischen 25 und 53 mg/L bei einmaliger oraler Gabe von 7-10 mg/kg/Dosis bei Kindern im Alter von 3 Monaten bis 12 Jahren festgestellt (Playne et al. 2018, Gelotte et al. 2010, Kauffman und Nelson 1992, Brown et al. 1992, Nahata et al. 1991).

Intravenöse Anwendung:
Die folgenden pharmakokinetischen Parameter wurden nach intravenöser Verabreichung von 10 mg/kg Ibuprofen bei Kindern im Alter von 0 Monaten bis 16 Jahren ermittelt (Khalil et al. 2017):

Alter N AUC0-t (mg*h/ml)
(min;max)
AUC0-4
(mg*h/ml)
(min;max)
Cmax (mg/ml)
(min;max)
Tmax (h)
(min;max)
T1/2 El (h)
(min;max)
Cl (ml/h)
(min;max)
Vd (ml)
(min;max)
0-6 Monate 1 51,18 69,14 49,83 0,167 1,8 620 1054
6 Monate - 2 Jahre 5 71,15
(34,67;95,20)
70,92
(34,67;95,20)
59,24
(38,37;92,02)
0,234
(0,167;0,500)
1,78
(1,06;2,35)
1173
(845;1956)
2806
(2036;3569)
2-6 Jahre 12 79,19
(19;110)
80,25
(22,96;124)
64,18
(15,91;96,31)
0,309
(0,167;0,767)
1,48
(0,79;2,87)
1967
(1099;4745)
3696
(1851;5411)
6-16 Jahre 25 80,67
(40;161)
85,73
(39,62;162)
61,89
(31,03;93,32)
0,212
(0,167;667)
1,55
(0,79;2,54)
4878
(999;12537)
10314
(2640;23964)

AUC0-t: Fläche unter der Konzentration-Zeit Kurve vom Zeitpunkt 0 bis zur letzten messbaren Konzentration unter Verwendung der linear-logarithmischen Trapezregel
AUC0-4: Fläche unter der Konzentration-Zeit Kurve vom Zeitpunkt 0 bis 4 Stunden
Cmax: Maximalkonzentration
Tmax: Zeitpunkt der beobachteten Cmax
T1/2El: Eliminationshalbwertszeit, berechnet als ln(2)/KEl
Cl: Gesamtkörperclearance, berechnet als Dosis/AUC0-∞
Vd: Verteilungsvolumen, berechnet als Dosis/(KEl*AUC0-∞)

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Schmerzlinderung und Entzündungshemmung (einschließlich bei Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA)); Fieber
    • Oral
      • <3 Monate oder <5 kg: Off-label
      • ≥3 Monate und ≥5 kg: On-label
    • Rektal
      • <3 Monate oder <6 kg: Off-label
      • ≥3 Monate und ≥6 kg: On-label
    • Intravenös
      • ≥6 Jahre und ≥20 kg: On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

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Präparate im Handel

Brausegranulat 400 mg
Dragees 200 mg, 400 mg, 600 mg
Filmtabletten 200 mg, 300 mg, 400 mg, 600 mg, 800 mg
Kapseln 200 mg, 400 mg
Schmelztabletten 200 mg
Infusionslösung 4 mg/ml, 6 mg/ml
Suspension 20 mg/ml, 40 mg/ml
Zäpfchen 60 mg, 75 mg, 125 mg, 150 mg

In manchen im Handel befindlichen oralen Zubereitungen liegt Ibuprofen als Lysin-Salz vor. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Ibuprofen. 

Anwendungshinweis:

Oralia sollen bei Patienten mit empfindlichem Magen zu oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Präparate Arzneiform Stärke Problematische Hilfsstoffe
AKTREN® Kapseln 400 mg Propylenglykol
BRUFEN® Filmtabletten 400/600 mg Lactose
DOLGIT® Dragees 400/600 mg Saccharose
IBUMETIN® Dragees 200 mg Saccharose
IBUMETIN FORTE® Filmtabletten 400 mg Lactose
IBUPROFEN GENERICON® Filmtabletten 400/600 mg Lactose
IBUPROFEN RATIOPHARM® Sirup 20/40 mg/ml Saccharose, Glucose, Saccharin
NEOBRUFEN® Brausegranulat 400 mg Saccharin, Saccharose
NUREFLEX® Orale Suspension 20 mg/ml Saccharin
NUREFLEX JUNIOR® ERDBEER Orale Suspension 40 mg/ml Saccharin, Propylenglykol
NUREFLEX JUNIOR® ORANGE Orale Suspension 40 mg/ml Saccharin, Gluten
NUROFEN® Dragees 200 mg Saccharose, Soja
NUROFEN LEMON® Schmelztabletten 200 mg Aspartam
NUROFEN RAPID® Kapseln 200/400 mg Sorbitol
THOMAPRODOL® Kapseln 400 mg Sorbitol

Die Fachinformationen wurden aufgerufen am 10/2019 (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

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Dosierungen

Schmerzen und Entzündung (einschließlich bei Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA)); Fieber
  • Oral
    • 3 Monate bis 12 Jahre
      [8]
      • 7 - 10 mg/kg/Dosis, bei Bedarf bis zu 3-4 x täglich. Max: 30mg/kg/Tag, jedoch nicht mehr als 1.600 mg/Tag. Maximale Einzeldosis: 400 mg/Dosis.
      • Jüngere Kinder benötigen in der Regel Dosen am oberen Ende des Dosierungsbereichs

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [8]
      • 200 - 400 mg/Dosis, bei Bedarf max. 6 x täglich. Max: 30mg/kg/Tag, jedoch nicht mehr als 1.600 mg/Tag. Maximale Einzeldosis: 400 mg/Dosis. bei kurzzeitiger Anwendung: max. 2400 mg/Tag.
      • Bei kurzzeitiger Anwendung: max. 600 mg/Dosis, nach Bedarf bis zu 4 x täglich, max. 2400 mg/Tag

  • Rektal
    • 3 Monate bis 12 Jahre
      [3]
      • 7 - 10 mg/kg/Dosis, bei Bedarf bis zu 3-4 x täglich. Max: 30 mg/kg/Tag.
  • Intravenös
    • 3 Monate bis 12 Jahre
      [15] [24] [25] [27]
      • 10 mg/kg/Dosis, bei Bedarf bis zu 4x täglich. Max: 40mg/kg/Tag Maximale Einzeldosis: 400 mg/Dosis.
      •  Es gibt kaum Daten für die intravenöse Anwendung von Ibuprofen in den Indikationen Schmerz oder Fieber bei Kleinkindern <6 Monate.

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [24]
      • 400 mg/Dosis, bei Bedarf max. 6x täglich. Max: 30mg/kg/Tag, jedoch nicht mehr als 2.400 mg/Tag. Maximale Einzeldosis: 400 mg/Dosis.

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:

GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Es sollte abgewogen werden, ob die Anwendung von NSAID gerechtfertigt ist.
Falls Ibuprofen bei Kindern mit Risikofaktoren verschrieben wird: Nierenfunktion vor sowie innerhalb 1 Woche nach Behandlungsbeginn überprüfen.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
Es sollte abgewogen werden, ob die Anwendung von NSAID gerechtfertigt ist.
Falls Ibuprofen bei Kindern mit Risikofaktoren verschrieben wird: Nierenfunktion vor sowie innerhalb 1 Woche nach Behandlungsbeginn überprüfen.
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
Es sollte abgewogen werden, ob die Anwendung von NSAID gerechtfertigt ist.
Falls Ibuprofen bei Kindern mit Risikofaktoren verschrieben wird: Nierenfunktion vor sowie innerhalb 1 Woche nach Behandlungsbeginn überprüfen.
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Allgemeine Hinweise können nicht gegeben werden.
Klinische Konsequenzen

Risikofaktoren sind: Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom, chronische Nierenerkrankung; Ursachen, die zu Dehydration führen (z.B. Sommerhitze); Verwendung anderer Medikamente, die die Nierenfunktion beeinträchtigen, wie Diuretika oder RAAS-Hemmer.

NSAIDs (einschließlich COX-2-Hemmer) können ein akutes Nierenversagen verursachen, indem sie die Nierenperfusion verringern (durch Hypovolämie). Im Normalfall wird eine rapide Verminderung der Nierenperfusion durch eine Erhöhung der renalen Prostaglandinsynthese verhindert. NSAIDs stören diesen Kompensationsmechanismus. Eine verminderte Nierendurchblutung führt zudem zu Wasser- und Salzretention, was wiederum eine Verschlechterung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz nach sich zieht.

Bei Dialyse

Hämodialyse / kontinuierliche veno-venöse Hämodialyse / Hämofiltration:
• Nierenrestfunktion (Urinproduktion) vorhanden: Nicht anwenden, um die Nierenrestfunktion zu erhalten.
• Nierenrestfunktion (Urinproduktion) NICHT vorhanden: Eine Vermeidung der Anwendung ist nicht erforderlich.

Dialysepatienten haben ein höheres Blutungsrisiko, wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer abnormalen Plättchenfunktion. Durch den Einsatz von niedermolekularen Heparinen zu Beginn der Hämodialyse, um eine Koagulation im extrakorporalen Kreislauf zu verhindern, kann das Blutungsrisiko erhöht sein.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Gastrointestinale Beschwerden wie Abdominalschmerzen, Übelkeit, Dyspepsie, Diarrhoe, Flatulenz, Obstipation, Sodbrennen, Erbrechen und geringfügige Blutverluste im Magen-, Darm-Trakt, die in Ausnahmefällen eine Anämie verursachen können, Kopfschmerzen, Somnolenz, Schwindel, Müdigkeit, Erregung, Benommenheit, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Gastrointestinale Ulzera (evtl. mit Blutung oder Perforation), okkulter Blutverlust (evtl. mit Anämisierung), Meläna, Hämatemesis, ulzerierende Stomatitis, Kolitis, Exazerbation einer entzündlichen Darmerkrankung, Komplikationen von Kolondivertikeln (Perforation, Fistel)

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • Überempfindlichkeitsreaktionen in der Anamnese (z.B. Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria) im Zusammenhang mit Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika
  • Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz, schwerer Niereninsuffizienz oder schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV)
  • Gastrointestinale Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene NSAR-Therapie
  • aktive peptische Ulzera oder Blutungen oder rezidivierende peptische Ulzera oder Blutungen in der Anamnese (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung)
  • zerebrovaskuläre oder andere aktive Blutungen
  • Hämatologische Erkrankungen (z.B. Hämatopoesestörungen, hämorrhagische Diathese)
  • Schwere Dehydratation, hervorgerufen durch Erbrechen, Durchfall oder unzureichende Flüssigkeitsaufnahme
  • Im letzten Schwangerschaftsdrittel

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Die Anwendung von Ibuprofen bei Neugeborenen geht mit einer Verringerung der glomerulären Filtration einher. Dies führt zu einer langsameren Ausscheidung von Medikamenten, die von der renalen Clearance abhängig sind.

Bei dehydrierten Kindern und Jugendlichen besteht das Risiko einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion.

Wenn >5 Monate alte Kinder Ibuprofen im häuslichen Umfeld länger als 3 Tage benötigen oder wenn deren Symptome sich verschlechtern, sollte ein Arzt konsultiert werden. Bei Kindern, die 3 - 5 Monate alt sind, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, wenn sich die Symptome verschlechtern oder wenn diese mehr als 24 Stunden andauern.

In Ausnahmefällen können Varizellen zu schwerwiegenden infektiösen Komplikationen der Haut und des Weichgewebes führen. Bisher kann nicht ausgeschlossen werden, dass NSAIDs zur Verschlimmerung dieser Infektionen beitragen. Es wird daher empfohlen, Ibuprofen bei Varizellen-Infektionen nicht zu verwenden.

Bei adipösen Kindern wird, basierend auf begrenzten Daten, eine Dosierung basierend auf einem angepassten Körpergewicht (adjusted body weight, ABW) empfohlen (Ross et al. 2015). Dieses kann wie folgt berechnet werden:
ABW = ideales Körpergewicht + 0,4 x (Gesamtkörpergewicht - ideales Körpergewicht)
Die Verteilung von Ibuprofen bei einem Körpergewicht über dem idealen Körpergewicht scheint tatsächlich etwa 0,44-mal größer zu sein als die Verteilung bei idealem Körpergewicht.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Vorsicht bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen aufgrund des erhöhten Risikos einer aseptischen Meningitis
  • Vorsicht bei Patienten mit erheblichen Störungen des Porphyrin-Metabolismus
  • Vorsicht bei hepatischer Dysfunktion sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion
  • Während einer längeren Anwendung ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbilds erforderlich.
  • Vorsicht bei Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn).
  • Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden im Zusammenhang mit NSAID berichtet. Das Risiko ist höher bei steigender Dosis sowie bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese. Für diese Patienten sowie bei Patienten die zeitgleich niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (oder andere Arzneimittel, die möglicherweise das gastrointestinale Risiko erhöhen) erhalten, muss eine Kombinationstherapie mit protektiven Substanzen wie Protonenpumpenhemmern in Betracht gezogen werden. Die Behandlung sollte stets mit der niedrigsten möglichen Dosis begonnen werden.
  • Vorsicht bei Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz in der Anamnese, da im Zusammenhang mit NSAID-Therapie das Auftreten von Flüssigkeitsretention und Ödemen berichtet wurde. Vorsicht bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit, ischämischer Herzkrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung. Die Anwendung sollte nur nach sorgfältiger Abwägung erfolgen und hohe Dosen sollten vermieden werden.
  • Eine sorgfältige Abwägung sollte auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse stattfinden, insbesondere wenn hohe Dosen erforderlich sind.
  • Die Anwendung besonders hoher Dosen ist möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (z.B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert.
  • Vorsicht direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen.
  • Vorsicht bei Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen, da ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen besteht. Diese können als Asthmaanfälle (sogenanntes Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria auftreten.
  • Vorsicht bei allergischen Reaktionen auf andere Substanzen in der Anamnese, da ein erhöhtes Risiko besteht, auch auf Ibuprofen allergisch zu reagieren.
  • Es wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse, berichtet. Das höchste Risiko besteht zu Therapiebeginn.
  • Bronchospasmen sind bei Patienten, die an Bronchialasthma oder allergischen Erkrankungen leiden, möglich.
  • Sehr selten wurden schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktischer Schock) beobachtet.
  • Ibuprofen kann eine reversible Hemmung der Thrombozytenaggregation bewirken.
  • Analgetikakopfschmerz ist bei längerer Einnahme möglich.
  • Gleichzeitiger Konsum von Alkohol kann bei Einnahme von NSAID die vom Wirkstoff hervorgerufenen Nebenwirkungen verstärken, insbesondere im Magen-Darm-Trakt und im Zentralnervensystem.
  • Dauerhafte renale Läsionen mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika Nephropathie) sind bei gewohnheitsmäßiger Einnahme möglich. Ibuprofen kann auch bei Patienten ohne vorbestehende Nierenfunktionsstörung zur Retention von Natrium, Kalium und Flüssigkeit führen.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Wechselwirkungen

  • Ibuprofen kann die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich. Falls gelegentlich angewendet, sollte die Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure 2 Stunden vor Ibuprofen erfolgen. Die regelmäßige Kombination beider Substanzen sollte vermieden werden.
  • Mögliche Erhöhung des Phenytoinspiegels im Serum durch Verdrängung aus der Plasmaeiweißbindung. Eine Überprüfung des Serum-Phenytoins ist in der Regel bei bestimmungsmäßigem Gebrauch (maximal 4 Tage) nicht erforderlich.
  • Die Gabe von CYP2C9-Hemmern wie Fluconazol oder Voriconazol kann den Ibuprofen-Plasmaspiegel erhöhen.
  • Da Ibuprofen möglicherweise die Clearance von Aminoglykosiden verringert, kann sich das Risiko der Nephrotoxizität und Ototoxizität bei gleichzeitiger Gabe erhöhen.

NSAID allgemein

  • Die Wirkung von Diuretika, Betablockern und RAAS-Hemmern kann durch Salz- und Wasserretention abgeschwächt werden. Die Kombination sollte mit Vorsicht erfolgen. Aufgrund dieses Effekts kann sich eine Herzinsuffizienz manifestieren oder verschlimmern. Eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, ausreichende Hydrierung sowie eine Kontrolle der Nierenfunktion werden bei gleichzeitiger Anwendung empfohlen. Erhöhte Nephrotoxizität gemeinsam mit Diuretika, ACE-Hemmern und Angiotensin-II-Blockern. Erhöhtes Risiko einer Hyperkaliämie.
  • Die gleichzeitige Gabe von anderen NSAID und/oder Antikoagulantien (u.a. DOAKs, Vitamin-K-Antagonisten, Clopidogrel, Ticlopidin, niedermolekulare Heparine, Heparin) erhöht das Blutungsrisiko.
  • Die gleichzeitige Gabe von Glucocorticoiden erhöht das Ulzerations- und Blutungsrisiko.
  • Die Kombination mit SSRI kann das Risiko für gastrointestinale Blutungen erhöhen.
  • NSAID können die Clearance von Methotrexat reduzieren und so den Blutspiegel erhöhen. Vorsicht ist geboten, wenn NSAID 24 h vor oder nach Methotrexat gegeben werden.
  • NSAID können den Lithium-Spiegel erhöhen.
  • Die Wirkung von NSAID auf renale Prostaglandine kann die Nephrotoxizität von Ciclosporin und Tacrolimus verstärken.

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Essigsäure-Derivate und verwandte Substanzen

Diclofenac

Voltaren®, diverse Generika
M01AB05

Indometacin

Indocid®
M01AB01
Oxicame

Piroxicam

Felden®
M01AC01
Propionsäure-Derivate

Dexibuprofen

Seractil®, diverse Generika
M01AE14

Naproxen

Aleve®, Proxen®, diverse Generika
M01AE02
Fenamate

Mefenaminsäure

Parkemed®, diverse Generika
M01AG01
Coxibe

Celecoxib

Celebrex®
M01AH01

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Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-formularium voor Kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
  2. Allegaert K et al, Impact of ibuprofen administration on renal drug clearance in the first weeks of life., B.J. Methods Find EXp Clin Pharmacol, 2006, Oct:28(8), 519-22
  3. Reckitt Benckiser Healthcare B.V, SPC Nurofen zetpil [Zäpfchen] 60-125 mg (RVG 33132/31759), www.cbg-meb.nl, Aufgerufen am 10 Juli 2010, http://db.cbg-meb.nl/IB-teksten/h31759.pdf
  4. NVK, Richtlijn pijnmeting en behandeling pijn bij kinderen [Richtlinie zur Schmerzmessung und -behandlung von Kindern], www.nvk.nl, 2007, http://www.nvk.nl/Kwaliteit/Richtlijnenenindicatoren/Richtlijnen/Pijnmetingenbehandelingvan/tabid/348/language/nl-NL/Default.aspx
  5. CBO, Richtlijn Postoperatieve Pijnbehandeling [Richtlinie Postoperative Schmerztherapie], www.cbo.nl, 2003, 127-156, http://www.cbo.nl/Downloads/108/postoppijn2003.pdf
  6. Franssen MJAM et al, Werkboek Kinderreumatologie [Arbeitsbuch Kinderrheumatologie], VU Verlag, 2008, 2. Auflage
  7. Bijl, D., Varicella zoster, herpes zoster en NSAIDs: ernstige dermatologische complicaties [Varicella zoster, Herpes zoster und NSAIDs: schwerwiegende dermatologische Komplikationen], Geneesmiddelbulletin [Arzneimittel-Bulletin], 2010, 44: 9 (Sept), 103-4
  8. Reckitt Benckiser Healthcare B.V. 17/11/2008, SPC Nurofen suspensie 100 mg/5 ml (RVG 19838), www.cbg-meb.nl, Geraadpleegd 10 juli 2010, http://db.cbg-meb.nl/IB-teksten/h19838.pdf
  9. Reckitt, SmPC Nureflex 20 mg-ml orale Susp. für Kinder (1-23256), 01/2015
  10. Reckitt, SmPC Nureflex 60 mg Zäpfchen für Kinder (1-26592), 03/2015
  11. Actavis, SmPC Ibuprofen Actavis 600 mg (1-28301), 02/2018
  12. Reckitt, SmPC Nurofen 200 mg Drg. (14712), 02/2018
  13. Mylan, SmPC Brufen 400 mg Ftbl. (16233), 05/2019
  14. Nahata, M. C., et al, Pharmacokinetics of ibuprofen in febrile children, Eur J Clin Pharmacol, 1991, 40 (4), 427-8
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  18. Kauffman, R. E., et al, Effect of age on ibuprofen pharmacokinetics and antipyretic response, J Pediatr, 1992, 121 (6), 969-73
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  20. Kyllönen, M., et al, Perioperative pharmacokinetics of ibuprofen enantiomers after rectal administration, Paediatr Anaesth, 2005, 15 (7), 566-73
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  22. Rey, E., et al. , Stereoselective disposition of ibuprofen enantiomers in infants, Br J Clin Pharmacol, 1994, 38 (4), 373-5
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Änderungsverzeichnis

  • 25 Februar 2023 11:34: Die verfügbare wissenschaftliche Literatur über die Anwendung von Ibuprofen zur Behandlung von Schmerzen und Fieber bei Kindern im Alter <6 Monaten wurde ausgewertet. Dies führte zur Aufnahme einer Dosierungsempfehlung für Kinder im Alter von 3-6 Monaten und zur Aufnahme von PK-Daten (intravenöse Anwendung). Für die Anwendung bei Kindern im Alter von 0-3 Monaten liegen keine Daten vor. Da die Sicherheit in dieser Altersgruppe unklar ist und gute Alternativen zur Verfügung stehen, beschloss das Editorial Board, keine Dosierungsempfehlung aufzunehmen.
  • 23 Mai 2022 10:26: Die intravenöse absolute Maximaldosis für Kinder im Alter von 6 Monaten bis 12 Jahren (2400 mg/Tag) wurde entfernt, da sie der maximalen Einzeldosis (400 mg) und dem Dosierungsintervall (Aufteilung in 4 Einzeldosen) widerspricht.
  • 28 März 2022 11:33: Dosierungsempfehlung für die intravenöse Verabreichung von Ibuprofen gegen Schmerzen und Fieber wurde ergänzt
  • 16 Juli 2021 11:38: Die verfügbare wissenschaftliche Literatur zur Anwendung von Ibuprofen bei Kindern wurde überprüft. Dabei wurden Pharmakokinetik-Daten ergänzt und verschiedene Indikationen unter einer Indikation zusammengefasst. Außerdem wurden Informationen zur Anwendung bei adipösen Kindern hinzugefügt.
  • 02 Dezember 2020 16:19: Neue Monographie "Ibuprofen"

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