Ceftriaxon ist ein Cephalosporin der 3. Generation, das bakterizid durch Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese über Bindung an Penicillin-bindende Proteine wirkt. Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel über der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
In der Regel empfindliche Spezies: Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel), Staphylococci Koagulase-negativ (Methicillin-sensibel), Streptococcus pyogenes (Gruppe A), Streptococcus agalactiae (Gruppe B), Streptococcus pneumoniae, Viridans Gruppe Streptococci, Borrelia burgdorferi, Haemophilus influenzae, Haemophilus parainfluenzae, Moraxella catarrhalis, Neisseria gonorrhoeae, Neisseria meningitidis, Proteus mirabilis, Providencia spp., Treponema pallidum
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können: Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus hominis, Staphylococcus haemolyticus, Citrobacter freundii, Enterobacter aerogenes, Enterobacter cloacae, Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Klebsiella oxytoca, Morganella morganii, Proteus vulgaris, Serratia marcescens, Bacteroides spp., Fusobacterium spp., Peptostreptococcus spp., Clostridium perfringens
Von Natur aus resistente Spezies: Enterococcus spp., Listeria monocytogenes, Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa, Stenotrophomonas maltophilia, Clostridium difficile, Chlamydia spp., Chlamydophila spp., Mycoplasma spp., Legionella spp., Ureaplasma urealyticum
Nach einmaliger intravenöser Verabreichung von Ceftriaxon an (Früh-)Neugeborene wurden folgende pharmakokinetische Parameter ermittelt (Martin et al. 1984):
Alter | <1 Woche | 1-4 Wochen | 3-9 Monate |
n= | 4 | 8 | 8 |
Dosis (mg/kg) | 50 | 50-100 | 100 |
t1/2 (Stunde) | 16,2 | 9,2 | 7,1 |
Cl (ml/min/kg) | 0,37 | 0,77 | 1,03 |
Vd (ml/kg) | 450 | 480 | 394 |
Gestationsalter und Gewicht haben keinen Einfluss auf die Kinetik von Ceftriaxon, auch gibt es keinen Unterschied in der Cmax nach intravenöser oder intramuskulärer Gabe (Mulhall, de Louvois und James 1985). Die Cmax variiert zwischen 134-230 mg/l nach einer Einzeldosis von 50 mg/kg (Mulhall, de Louvois und James 1985, McCracken et al. 1983, Steele et al. 1983).
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Darreichungsformen
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 2 g
Pulver zur Herstellung einer Injektions- / Infusionslösung 1 g, 2 g
Allgemein
Ceftriaxon liegt in den unterschiedlichen Darreichungsformen als Ceftriaxon - Dinatrium oder als Dinatrium-Hydrat vor. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich jeweils auf Ceftriaxon in Reinform. Pro Gramm Ceftriaxon sind 3,6 mmol Natrium enthalten.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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Schwere bakterielle Infektionen |
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Neonatale Gonokokken-Konjunktivitis |
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Meningokokken-Prophylaxe |
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Disseminierte Lyme-Borreliose: Früh-(II) und Spätstadium (III) |
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Präoperative Prophylaxe |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Maximal 2 g/Tag.
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Thrombophlebitis, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Candida vaginalis, Blutbildanomalien, Kopfschmerzen und vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme. Selten: Krämpfe, pseudomembranöse Colitis.
Vor allem bei Kindern wurden (reversible) Präzipitate in den Nieren (vor allem bei Kindern >3 Jahren) oder Harnwegen berichtet, besonders bei Behandlung mit hohen Dosen und bei Vorliegen anderer Risikofaktoren wie Flüssigkeitseinschränkung oder Bettlägerigkeit. In einigen Fällen führte dies zu einer Ureter-Obstruktion, einer (postrenalen) akuten Niereninsuffizienz und/oder Anurie.
Eosinophilie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Diarrhoe, weicher Stuhl, erhöhte Leberenzymwerte, Hautausschlag
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Aufgrund der hohen Inzidenzrate von Hyperbilirubinämie bei Neugeborenen ist Ceftriaxon, solange die Hyperbilirubinämie besteht, kontraindiziert. Ist die Verwendung eines Cephalosporins der 3. Generation indiziert, wird eine sicherere Alternative, wie z.B. Cefotaxim, empfohlen. Nachdem die Hyperbilirubinämie abgeklungen ist und sofern keine zugrundeliegenden Lebererkrankungen bestehen, kann Ceftriaxon auch bei Neugeborenen verwendet werden.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Ceftriaxon darf nicht gleichzeitig mit intravenös applizierten calciumhaltigen Lösungen verabreicht und vermischt werden. Die Lösungen können nacheinander verabreicht werden, nachdem die Infusionsleitung gründlich gespült worden ist. Bei Neugeborenen unter 28 Tagen ist die Kombination kontraindiziiert: Ceftriaxon darf nicht verabreicht werden, wenn calciumhaltige Lösungen intravenös zugeführt werden.
Bei Neugeborenen sollten intravenöse Dosen über einen Zeitraum von 60 Minuten angewendet werden, um das potentielle Risiko einer Bilirubin-Enzephalopathie zu verringern.
Bei Säuglingen und Kindern bis zu 12 Jahren sollten intravenöse Dosen von 50 mg/kg und mehr als Infusion verabreicht werden.
Grundsätzlich können Cephalosporine Patienten verabreicht werden, die überempfindlich gegen Penicilline sind, obwohl eine Kreuzreaktion besteht. Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die zu einem früheren Zeitpunkt eine anaphylaktische Reaktion durch Penicilline erlitten haben.
Ceftriaxon wirkt weder gegen Bakterien, die eine atypische Pneumonie verursachen, noch gegen diverse andere Bakterienarten, die Pneumonie verursachen, darunter auch P. aeruginosa.
Vorsicht ist geboten wenn Symptome auftreten, die auf die Entwicklung von Gallensteinen hindeuten. Das Absetzen der Behandlung mit Ceftriaxon bei Auftreten solcher Symptome obliegt der Beurteilung des behandelnden Spezialisten.
Pseudomembranöse Colitis kann während der Anwendung von Antibiotika auftreten. Entwickelt sich eine pseudomembranöse Colitis, sollte die Ceftriaxon Behandlung abgebrochen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden.
Die Behandlung muss nach Absenkung des Fiebers noch mindestens drei Tage fortgesetzt werden.
Die Behandlung ist bei Infektionen, die durch Streptococcus pyogenes verursacht werden, für zumindest 10 Tage erforderlich.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Antibiotika-Wechselwirkungen allgemein:
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Cephalosporine der 1. Generation | ||
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Keflex®, Ospexin®, diverse Generika
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J01DB01 | |
Kefzol®, div. Generika
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J01DB04 |
Cephalosporine der 2. Generation | ||
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Ceclor®, Cefastad®
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J01DC04 | |
Curocef®, Zinnat®, diverse Generika
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J01DC02 |
Cephalosporine der 3. Generation | ||
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Tricef®
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J01DD08 | |
diverse Generika
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J01DD01 | |
Biocef®
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J01DD13 | |
Fortum®, Generika
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J01DD02 |
Cephalosporine der 4. Generation | ||
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J01DE01 |
Monobactame | ||
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Cayston®, Azactam®
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J01DF01 |
Carbapeneme | ||
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Invanz®
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J01DH03 | |
Zienam®
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J01DH51 | |
J01DH02 |
Andere Cephalosporine und Peneme | ||
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Zinforo®
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J01DI02 |
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