Ketoconazol, ein synthetisches Imidazoldioxolanderivat, ist ein potenter Inhibitor der Biosynthese des Ergosterins, einem Hauptsterin der Zellmembran von Hefen und anderen Pilzen. Ergosterin ist ein wichtiger Regulator der Membranpermeabilität. Ketoconazol verändert außerdem die Zusammensetzung anderer Lipidkomponenten in der Membran. In fungistatischer Konzentration kommt es zu einer Proliferation des Plasmalemmas und zu einer Verdickung der Zellwand. Diese morphologischen Veränderungen werden von Änderungen in der Membranpermeabilität begleitet, die zu einer selektiven Hemmung der Aufnahme von essentiellen nutritiven Substanzen führen können. In fungizider Konzentration kommt es zu einer Nekrotisierung des Zellinneren.
Keine nachweisbaren Mengen von Ketoconazol im Serum von Kindern < 1 Jahr. (Brodell 1998)
Nach topischer Anwendung beträgt der Serumspiegel von Ketoconazol 1-2% der Serumspiegel nach systemischer Verabreichung. Die perkutane Resorption ist minimal und erreicht ihren Höhepunkt nach 2-3 Stunden. Es findet keine Akkumulation im Plasma statt. (Taieb 1990)
Bei Säuglingen im Alter von 1-5 Monaten mit seborrhoischem Ekzem wurden Plasmaspiegel von bis zu 0,133 mg/l gemessen. (SmPC Nizoral)
Medizinisches Shampoo 20 mg/g (2%)
Creme 20 mg/g (2%)
Anwendungshinweis:
Shampoo: Zum Auftragen auf die Körper- und/oder Kopfhaut. Das Shampoo darf nicht in die Augen geraten. Die erkrankten Hautpartien mit warmem Wasser nass machen und das medizinische Shampoo auftragen und zum Schäumen bringen. Das Shampoo soll 3-5 Minuten einwirken bevor es abgespült wird. Haare und Hautpartien gründlich abspülen.
Creme: Die infizierten Hautstellen sind zu waschen und gut abzutrocknen. Die Creme ist auf die betroffenen Hautstellen (auch behaarte Haut) oder Nägel und unmittelbar angrenzenden Stellen aufzutragen.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Shampoos können - je nach Hersteller - Benzylalkohol und Benzylbenzoat enthalten.
Die verfügbare Creme enthält: Propylenglycol, Stearylalkohol, Cetylalkohol, Polysorbat 60.
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Sebborhoisches Ekzem auf behaarter Kopfhaut |
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Pilzinfektionen der Haut, seborrhoische Dermatitis |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Brennen, Erythem, Juckreiz, Kontaktdermatitis, Augenreizung (Shampoo)
Shampoo:
Gelegentlich (0,1-1%): Follikulitis, vermehrter Tränenfluss, Alopezie, trockene Haut, anormale Haarstruktur, Ausschlag, Brennen der Haut, am Verabreichunsort: Erythem, Irritation, Pruritus, Reaktionen
Selten (0,1-0,01%): Überempfindlichkeit, Dysgeusie, Augenirritation, Akne, Kontaktdermatitis, Hauterkrankungen, Abschälung der Haut, am Verabreichungsort: Überempfindlichkeit, Pusteln
Häufigkeit nicht bekannt: Angioödem, Urtikaria, Veränderung der Haarfarbe
Creme:
Häufig (1-10%): Brennendes Gefühl der Haut, Erythem am Verabreichungsort, Pruritus am Verabreichungsort
Gelegentlich (0,1-1%): Überempfindlichkeit, bullöses Pemphigoid, Kontaktdermatitis, Ausschlag, Abschälung der Haut, Veränderung der Haut, am Verabreichungsort: Blutung, Irritationen, trockene Haut, Entzündung, Hautreizung, Parästhesie, Reaktionen
Häufigkeit nicht bekannt: Urtikaria
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Kontraindikationen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Antibiotika | ||
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Mycostatin®, Mycostatin Zinkoxid®, Candio Hermal®
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D01AA01 |
Imidazol- und Triazol-Derivate | ||
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Canesten®, Candibene®
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D01AC01 | |
Daktarin®
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D01AC02 |