Zulassung der Dosierungsempfehlungen
Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:
- Mydriatikum, Zykloplegikum
- Okulär
- Keine Arzneispezialität in Österreich zugelassen
- Akute Phase der Uveitis
- Okulär
- Keine Arzneispezialität in Österreich zugelassen
- Schwere Myopie
- Okulär
- Keine Arzneispezialität in Österreich zugelassen
Auszug aus Fachinformation
Verfügbare Darreichungsformen und Stärken
Darreichungsformen
Es ist keine Arzneispezialität in Österreich zugelassen. Atropin wird in Form von magistralen Zubereitungen (siehe z.B. Kompendium Juniormed) verwendet.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Auch magistral hergestellte Augentropfen enthalten möglicherweise problematische Hilfsstoffe. Informationen zu problematischen Hilfsstoffen finden Sie unter https://kindermedika.at/Hilfsstoffe.
Pharmakodynamik
Atropin hat parasympatholytische Effekte. Atropin wird von fast allen Schleimhäuten gut resorbiert, insbesondere wird auch am Auge nach topischer Applikation eine gute transkonjunktivale Resorption beobachtet.
Pharmakokinetik
Keine Informationen
Dosierungen
Mydriatikum, Zykloplegikum |
|
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
MYDRIATIKA UND ZYKLOPLEGIKA
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Es kann, insbesondere bei Kindern, zu anticholinergen systemischen Nebenwirkungen kommen, die sich z.B. durch Mund- und Hauttrockenheit, Hautrötung, erhöhte Körpertemperatur, Miktionsbeschwerden, Störungen der Darmperistaltik und Tachykardie kennzeichnen können.
Bei Kleinkindern kann es sehr selten zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Benommenheit, Krämpfen, hohem Fieber und Koma kommen. (SmPC Atropin)
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Akkommodationsstörungen, Möglichkeit der Auslösung eines Glaukomanfalls (Winkelblockglaukom), Augendruckerhöhung bei manifesten oder latenten primär chronischen Glaukomformen bei disponierten Patienten, erhöhte Blendempfindlichkeit infolge Mydriasis, allergische Reaktion an Lid und Bindehaut (Augenbrennen, Lidödem, (papilläre) Konjunktivitis, Keratitis, Lidekzem, periokuläre (Kontakt-)Dermatitis, Dermatokonjunktivitis, Pruritus, Exanthem, Erythem, Urtikaria), Tränenfluss
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
Mit besonderer Vorsicht anzuwenden bei:
- Tachykardien, Herzinsuffizienz, Koronarstenosen
- Thyreotoxikose, Hyperthyreose
- mechanischen Verschlüssen des Magen-Darm-Traktes
- paralytischem Ileus
- Megacolon
- obstruktiven Harnwegserkrankungen, z.B. Prostatahypertrophie mit Restharnbildung
- Myasthenia gravis
- akutem Lungenödem
- Schwangerschaftstoxikose
- spastischer Paralyse
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Säuglinge und Kleinkinder bis zum zweiten Lebensjahr sind besonders empfindlich, ebenso Patienten mit Down-Syndrom. Besonders vorsichtige Dosierung ist daher in diesen Fällen geboten.
Da die Fähigkeit zur Temperaturregulation durch Hemmung der Schweißsekretion beeinträchtigt sein kann, ist bei fiebernden Patienten und hier besonders bei Kindern Vorsicht geboten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
- Kontakt der Flaschenspitze mit dem Auge vermeiden.
- Um die systemische Resorption zu verringern soll je nach Alter und Fähigkeit des Kindes ein Verschluss des Tränennasengangs durch Kompression der Tränengänge empfohlen werden.
- Etwa 10 Minuten nach Anwendung von Atropin beginnt die Weitstellung der Pupille, die nach ungefähr 30 - 40 Minuten ihren Maximalwert erreicht. Dieser Zustand dauert etwa 2 Tage an und kehrt nach 7 - 14 Tagen (in seltenen Ausnahmefällen später) zur Norm zurück.
- Nach Anwendung von Atropin muss für längere Zeit mit Störungen der Akkommodation und wegen der Mydriasis mit verstärkter Blendempfindlichkeit gerechnet werden. Hierbei ist die lange Wirkungszeit von bis zu 14 Tagen zu berücksichtigen.
- Bei Patienten mit frischem Herzinfarkt können unter der Gabe von Atropinsulfat tachykarde Herzrhythmusstörungen bis zum Kammerflimmern auftreten.
- Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, Mitralklappenstenose, Hypertonie und Hyperthyreose ist Atropinsulfat vorsichtig zu dosieren, da Tachykardien vermieden werden sollten.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Wechselwirkungen
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
Referenzen
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Ursapharm, SmPC Atropin-POS® 0,5 % Augentropfen (6009202.00.00), 02/2020
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung