Biperiden

Wirkstoff
Biperiden
Handelsname
Akineton®
ATC-Code
N04AA02
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Biperiden ist ein vorwiegend zentral wirkendes Anticholinergikum. Es besitzt eine periphere Wirkung, die im Vergleich zu Atropin gering ist. Biperiden bindet kompetitiv an periphere und zentrale Muskarin-Rezeptoren (vornehmlich M1). Tierexperimentell beeinflusst Biperiden parkinsonähnliche Zustände (Tremor, Rigor), die durch zentral wirksame Cholinergika hervorgerufen werden.

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Informationen

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Extrapyramidale Störungen nach Verabreichung von Arzneimitteln (z.B. Haloperidol, Metoclopramid, Alizaprid)
    • Intravenös
      • On- label
    • Oral
      • ≥3 Jahre: On- label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral, zur Behandlung medikamentös bedingter extrapyramidaler Symptome

Kinder und Jugendliche

3 – 15 Jahre: 1 - 2 mg Biperidenhydrochlorid 1-3 mal täglich (entsprechend 1–6 mg Biperidenhydrochlorid/Tag)

Die Erfahrungen mit Biperiden bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren sind begrenzt und erstrecken sich in erster Linie auf die zeitlich befristete Anwendung bei medikamentös ausgelösten Dystonien (z.B. durch Neuroleptika oder Metoclopramid und analoge Verbindungen), die als Nebenwirkungen oder Intoxikationssymptome auftreten können.

(SmPC Akineton 2 mg – Tabletten)

Intravenös, zur Behandlung medikamentös bedingter extrapyramidaler Symptome

Kinder und Jugendliche

Kinder bis zu 1 Jahr: 1 mg Biperidenlactat 
Kinder bis zu 6 Jahren: 2 mg Biperidenlactat 
Kinder bis zu 10 Jahren: 3 mg Biperidenlactat 

Die Erfahrungen mit Biperiden bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren sind begrenzt und erstrecken sich in erster Linie auf die zeitlich befristete Anwendung bei medikamentös ausgelösten Dystonien (z.B. durch Neuroleptika oder Metoclopramid und analoge Verbindungen), die als Nebenwirkungen oder Intoxikationssymptome auftreten können.

(SmPC Akineton 5 mg – Injektionslösung)

Retardtabletten

Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre)

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre) wird nicht empfohlen, da die Erfahrungen begrenzt sind und sich in erster Linie auf die zeitlich befristete Anwendung bei medikamentös ausgelösten Dystonien (z.B. durch Neuroleptika oder Metoclopramid und analoge Verbindungen) erstrecken.

(SmPC Akineton 4 mg – Retardtabletten)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Tabletten 2 mg
Retardtabletten 4 mg
Injektionslösung 5 mg/ml

Biperiden ist in den (Retard-)Tabletten in Form von Biperidenhydrochlorid enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Biperidenhydrochlorid.
Biperiden ist in der Injektionslösung in Form von Biperidenlactat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Biperidenlactat.

Anwendungshinweis:

Die Einnahme der Tabletten sowie der Retardtabletten erfolgt während oder nach einer Mahlzeit. 
Injektionslösung: zur langsamen intravenösen Verabreichung

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die (Retard-)Tabletten enthalten: Lactose
Die Injektionslösung enthält:  - 

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Extrapyramidale Störungen nach Verabreichung von Arzneimitteln (z.B. Haloperidol, Metoclopramid, Alizaprid)
  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [2]
      • 0,1 mg/kg/Dosis in 1 Dosis. Max: 5 mg/Tag. Langsam verabreichen.
  • Oral
    • 3 Jahre bis 18 Jahre
      [2]
      • 1 - 2 mg/Dosis 1-3 mal täglich.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Das Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen ist ähnlich dem bei Erwachsenen. (SmPC Akineton) 

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Selten (0,01-0,1 %): Müdigkeit, Schwindelgefühl, Gedächtnisstörungen. Tachykardie, Mundtrockenheit, Magenbeschwerden, Übelkeit. Muskelzuckungen, Benommenheit.
Bei höheren Dosen: Unruhe, Agitiertheit, Angst, Verwirrtheit, delirante Syndrome, Halluzinationen, Schlaflosigkeit

Sehr selten (< 0,01%): Überempfindlichkeitsreaktionen. Nervosität, Euphorie. Kopfschmerzen, Dyskinesien, Ataxie und Sprachstörungen, erhöhte zerebrale Anfallsbereitschaft, Konvulsionen. Akkommodationsstörungen, Mydriasis, Lichtempfindlichkeit, Engwinkelglaukom. Bradykardie. Obstipation. Verminderung der Schweißabsonderung, allergische Hautausschläge. Miktionsstörungen (insbesondere bei Patienten mit Prostataadenom), Harnverhaltung.
Bei parenteraler Gabe: Blutdrucksenkung

Häufigkeit nicht bekannt: Parotitis. Vorübergehende Reduktion des REM-Schlafes

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • unbehandeltes Engwinkelglaukom
  • mechanische Stenosen im Magen-Darm-Trakt
  • Megakolon
  • Ileus

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANTICHOLINERGIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
  2. Laboratorio Farmaceutico, SPC Akineton (RVG 02196) 22-10-2014, www.cbg-meb.nl
  3. Desma GmbH, SmPC Akineton 5 mg Injektionslösung (91579.00.00), 02/2019
  4. Desma GmbH, SmPC Akineton Injektionslösung 5 mg/ml (10234), aufgerufen am 17.02.2023, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/faces/aspregister.jspx
  5. Desma GmbH, SmPC Akineton Retardtabletten 4mg (15197), aufgerufen am 17.02.2023, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/faces/aspregister.jspx
  6. Desma GmbH, SmPC Akineton Tabletten 2mg (8853), aufgerufen am 17.02.2023, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/faces/aspregister.jspx

Änderungsverzeichnis

  • 29 März 2023 09:02: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung