Solifenacin

Wirkstoff
Solifenacin
Handelsname
Vesicare®, Vesisol®
ATC-Code
G04BD08
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Solifenacin ist ein kompetitiver, spezifischer, cholinerger Rezeptorantagonist. Die Harnblase wird von parasympathischen, cholinergen Nerven innerviert. Acetylcholin bewirkt über Muskarinrezeptoren, hauptsächlich über den Subtyp M3, eine Kontraktion der glatten Muskulatur des M. detrusor.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die pharmakokinetischen Parameter bei Kindern (2 bis 18 Jahre), bei denen die Dosis an das Körpergewicht angepasst wurde, waren mit denen von Erwachsenen nach Anpassung an das Körpergewicht vergleichbar. (SmPC)

Vd  8,6 L/kg
T1/2 45-68 h
Tmax 4-12 h
Cl 9,5 L/h

 

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Neurogene Detrusorhyperaktivität
    • Oral
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral, bei neurogener Detrusorhyperaktivität (NDH)

Kinder und Jugendliche von 2 bis 18 Jahren:

9 bis 15 kg: Initialdosis: 2 mg, Höchstdosis: 4 mg
>15 bis 30 kg: Initialdosis: 3 mg, Höchstdosis: 5 mg
>30 bis 45 kg: Initialdosis: 3 mg, Höchstdosis: 6 mg
>45 bis 60 kg: Initialdosis: 4 mg, Höchstdosis: 8 mg
>60 kg: Initialdosis: 5 mg, Höchstdosis: 10 mg

(SmPC Vesicare Suspension zum Einnehmen) 

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Filmtabletten 5 mg, 10 mg
Suspension zum Einnehmen 1 mg/mL

Solifenacin liegt in den Filmtabletten bzw. in der Suspension zum Einnehmen in Form von Solifenacinsuccinat vor. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Solifenacinsuccinat.

Anwendungshinweis:

Die Einnahme der Suspension zum Einnehmen darf nicht zusammen mit Nahrungsmitteln und/oder anderen Getränken erfolgen, da dies eine Freisetzung von Solifenacin im Mund verursachen und einen bitteren Geschmack und ein Taubheitsgefühl im Mund hervorrufen kann. Die Filmtabletten können mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die Suspension zum Einnehmen enthält: Benzoesäure, Propylenglykol, Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat, Ethanol, Polysorbat 65, Sorbinsäure, Acesulfam kalium
Die Filmtabletten enthalten: Lactose-Monohydrat

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Neurogene Detrusorhyperaktivität
  • Oral
    • 2 Jahre bis 18 Jahre und 9 bis 16 kg
      [1]
      • 2 mg/Tag in 1 Dosis. Max: 4 mg/Tag.
    • 2 Jahre bis 18 Jahre und 16 bis 31 kg
      [1]
      • 3 mg/Tag in 1 Dosis. Max: 5 mg/Tag.
    • 2 Jahre bis 18 Jahre und 31 bis 46 kg
      [1]
      • 3 mg/Tag in 1 Dosis. Max: 6 mg/Tag.
    • 2 Jahre bis 18 Jahre und 46 bis 61 kg
      [1]
      • 4 mg/Tag in 1 Dosis. Max: 8 mg/Tag.
    • 2 Jahre bis 18 Jahre und ≥ 61 kg
      [1]
      • 5 mg/Tag in 1 Dosis. Max: 10 mg/Tag.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

  • Kreatininclearance > 30 ml/min:  Keine Dosisanpassung erforderlich.
  • Kreatininclearance < 30 ml/min: Die einmal tägliche Anfangsdosis darf nicht überschritten werden. Mit Vorsicht behandeln.

 

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Im Allgemeinen ist das Sicherheitsprofil bei Kindern mit dem von Erwachsenen vergleichbar. Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei Kindern beobachtet: Mundtrockenheit, Verstopfung (insbesondere bei maximaler Dosis), Bauchschmerzen, Somnolenz, Harnwegsinfektion und verlängertes QT-Intervall.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Mundtrockenheit

Häufig (1-10%): Verschwommenes Sehen, Obstipation, Übelkeit, Dyspepsie, Bauchschmerzen

Gelegentlich (0,1-1%): Harnwegsinfektion, Zystitis, Somnolenz, Dysgeusie, Augentrockenheit, Trockenheit der Nase, gastroösophageale Refluxkrankheit, trockene Kehle, trockene Haut, erschwerte Miktion, Müdigkeit, periphere Ödeme

Selten (0,1-0,01%): Schwindel, Kopfschmerzen, Kolonobstruktion, Koprostase, Erbrechen, Juckreiz, Ausschlag, Harnverhalt

Sehr selten (< 0,01%): Halluzinationen, Verwirrtheitszustand, Erythema multiforme, Urtikaria, Angioödem

Häufigkeit nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktion, verminderter Appetit, Hyperkaliämie, Delirium, Glaukom (Grüner Star), Torsade de Pointes, QT-Verlängerung im EKG, Vorhofflimmern, Palpitationen, Tachykardie, Dysphonie, Ileus, abdominelle Beschwerden, Lebererkrankungen, abnormaler Leberfunktionstest, exfoliative Dermatitis, Muskelschwäche, Nierenfunktionsstörung

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • schwere gastrointestinale Erkrankung (einschließlich eines toxischen Megakolons)
  • Myasthenia gravis
  • Engwinkelglaukom
  • Patient*innen, die ein Risiko für die oben genannten Erkrankungen aufweisen
  • Hämodialyse-Patient*innen
  • stark eingeschränkte Leberfunktion
  • schwere Niereninsuffizienz oder mäßig eingeschränkter Leberfunktion, bei gleichzeitiger Behandlung mit einem CYP3A4-Inhibitor (z. B. Ketoconazol)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

UROLOGIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Mittel bei häufiger Blasenentleerung und Harninkontinenz

Oxybutynin

Detrusan®, Ditropan®, Vesoxx®
G04BD04

Tolterodin

Detrusitol®, Santizor®
G04BD07
Mittel bei erektiler Dysfunktion

Sildenafil

Revatio®, Pulmolan®, Pulmopresil®, Mysildecard®, Granpidam®, diverse Generika
G04BE03

Referenzen

  1. Astellas Pharma Europe B.V, SmPC Vesicare (RVG 116539) 18-10-2019, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  2. Astellas Pharma Ges.m.b.H., SmPC Vesicare Suspension zum Einnehmen 1 mg/ml (136800), aufgerufen am 31.05.2023, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 18 Dezember 2023 09:38: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung