Zulassung der Dosierungsempfehlungen
Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:
- Bronchienerweiterung bei intermittierendem Asthma oder obstruktiver Bronchitis
- Inhalativ
- < 12 Jahre: Off-label
- ≥ 12 Jahre: On-label
-
Status asthmaticus
Auszug aus Fachinformation
Verfügbare Darreichungsformen und Stärken
Darreichungsformen:
Pulver zur Inhalation 0,5 mg pro Dosis
Injektionslösung 0,5 mg/ml
Allgemein:
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Terbutalin als Terbutalinsulfat. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Terbutalinsulfat.
Detaillierte Hinweise zur Anwendung des Turbohalers sind den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate |
Arzneiform |
Stärke |
Problematische Hilfsstoffe |
BRICANYL® |
Pulver zur Inhalation |
0,5 mg |
Lactose |
Die Fachinformationen wurden 01/2021 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Pharmakodynamik
Terbutalin ist ein direkt wirkendes β-Sympathomimetikum mit vorwiegender β2-Selektivität; eine Stimulation der β1-Rezeptoren kommt erst bei höheren Dosen zum Ausdruck. Terbutalin verursacht eine Erschlaffung der glatten Muskulatur in den Bronchien und Blutgefäßen sowie eine Relaxation der Uterusmuskulatur. Terbutalin hemmt auch die Freisetzung von Mediatoren aus den Mastzellen. Ferner ist eine Steigerung der mukoziliären Clearance im Bronchialsystem nachweisbar, wobei der Wirkmechanismus noch nicht eindeutig geklärt ist. Nach Inhalation von Terbutalin tritt die bronchodilatatorische Wirkung nach wenigen Minuten ein. Nach langzeitiger Anwendung von Terbutalin kann ein Verlust der Wirksamkeit eintreten (Toleranzentwicklung).
Pharmakokinetik
Keine Information
Dosierungen
Bronchienerweiterung bei intermittierendem Asthma oder obstruktiver Bronchitis |
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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
INHALATIVE SYMPATHOMIMETIKA
Selektive Beta2-Adrenozeptoragonisten |
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R03AC13
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R03AC12
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Sympathomimetika in Kombination mit Corticosteroiden oder anderen Mitteln, exkl. Anticholinergika |
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R03AK08
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R03AK07
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R03AK11
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R03AK10
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R03AK06
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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Tachykardie, Palpitationen, Tremor, Kopfschmerzen, tonische Muskelkrämpfe, Urtikaria, Exantheme, Hypokaliämie
Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Pectanginöse Beschwerden, Herzrhythmusstörungen, wie z. B. Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie und Extrasystolen, Myokardischämie, paradoxer Bronchospasmus, Übelkeit, Irritationen im Mund und Rachen, Sodbrennen, Miktionsstörungen, Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie, Quincke-Ödem, Blutdruckabfall), Schlaf- und Verhaltensstörungen wie Unruhe, Hyperaktivität und Rastlosigkeit, Hyperglykämie, Laktatazidose
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
- Überempfindlichkeit gegen andere Sympathomimetika
- Tachykardie
- idiopathische hypertrophe subvalvuläre Aortenstenose
- Phäochromozytom
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Beachten Sie das Stufenschema der aktuell gültigen Leitlinie der Global Initiative for Asthma (GINA) (https://ginasthma.org/gina-reports/).
Kurzwirksame Sympathomimetika werden bei akuter Atemnot eingesetzt. Als Monotherapie haben sie keinen oder eventuell einen ungünstigen Effekt auf die bronchiale Hyperreaktivität. Bei einer Anwendung > 3 x pro Woche sollte eine antiinflammatorische Therapie kombiniert werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
- Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit kürzlich aufgetretenem Herzinfarkt, schlecht eingestelltem Diabetes mellitus, Myokarditis, einer verkürzten Überleitungszeit im EKG (WPW-Syndrom), Mitralvitium, Hypokaliämie, Arteriosklerose, Hypertonie, Aneurysmen, schwerer KHK
- Über paradoxe Bronchospasmen wurde berichtet. In diesem Fall soll die Therapie sofort abgesetzt werden.
- Bei Patienten mit Diabetes mellitus sollten wegen des blutzuckersteigernden Effekts von β2-Stimulatoren anfänglich zusätzliche Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden.
- Eine Therapie mit β2-Sympathomimetika kann möglicherweise zu einer schweren Hypokaliämie führen. Das damit verbundene Risiko wird durch eine Hypoxie erhöht, daher ist bei akutem schwerem Asthma besondere Vorsicht erforderlich. Der Serumkaliumspiegel sollte überwacht werden.
- Eine symptomorientierte Anwendung nach Bedarf ist einer regelmäßigen Anwendung vorzuziehen. Besonders im Fall einer regelmäßigen Anwendung soll eine gleichzeitige entzündungshemmendemTherapie (z.B. mit Corticosteroiden zur Inhalation) in Erwägung gezogen werden.
- Terbutalin sollte bei Patienten, bei denen ein erhöhtes Ansprechen auf Katecholamine zu erwarten ist, z.B. bei Patienten mit Hyperthyreose, mit Vorsicht angewandt werden.
- Βei der Anwendung von Sympathomimetika wie Terbutalin können kardiovaskuläre Wirkungen auftreten. Es gibt Hinweise durch Daten nach Markteinführung sowie aus der publizierten Literatur auf Myokardischämie in Zusammenhang mit β-Agonisten.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Wechselwirkungen
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
Referenzen
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AstraZeneca, SmPC Bricanyl Ampullen 0,5 mg (16126) , aufgerufen am 20-01-2021, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
Änderungsverzeichnis
- 17 Februar 2021 16:18: Neue Monographie "Terbutalin"
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung