Mepivacain

Wirkstoff
Mepivacain
Handelsname
Scandonest®, Mepinaest®
ATC-Code
N01BB03
Zulassung, Pharmakodynamik und -kinetik
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen
Ähnliche Wirkstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Wechselwirkungen
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Lokale und regionale Anästhesie in Gewebe mit guter systemischer Absorption
    • Infiltration
      • ≥4 Jahre: On-label
  • Schmerzlinderung:
    • Epidural (kaudal)
      •  ≥4 Jahre: On-label
  • Bei zahnmedizinischen Eingriffen
    • Infiltration
      • On-label

Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor Injektionslösung: zur lokalen und regionalen Nervenblockade bei zahnheilkundlichen Operationen bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern über 4 Jahren (ca. 20 kg Körpergewicht)

Empfohlene therapeutische Dosis: Die zu injizierende Menge richtet sich nach dem Alter und Gewicht des Kindes und dem Ausmaß des Eingriffs. Die durchschnittliche Dosis beträgt 0,75 mg/kg Körpergewicht. Die empfohlene Höchstdosis für Kinder und Jugendliche beträgt 3 mg Mepivacain/kg Körpergewicht.

(SmPC Scandonest)

Mepinaest:
0,5 %, 1%: Zur intradermalen und intramuskulären Anwendung in der Infiltrationsanästhesie
0,5 %, 1 %, 2 %: Zur perineuralen und epiduralen Anwendung in der Leitungsanästhesie
Kinder ab 4 Jahren (ca. 20 kg Körpergewicht) Empfohlene therapeutische Dosis: Die injizierte Menge richtet sich nach dem Alter und dem Gewicht des Kindes und dem Ausmaß des Eingriffs. Die durchschnittliche Dosis beträgt 0,75 mg/kg, Empfohlene Maximaldosis: 3 mg Mepivacainhydrochlorid/kg Körpergewicht

(SmPC Mepinaest purum)

 

 

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Verfügbare Darreichungsformen und Stärken

Injektionslösung 5 mg/ml, 10 mg/ml, 20 mg/ml, 30 mg/ml

Mepivacain ist in den verfügbaren Injektionslösungen als Mepivacainhydrochlorid enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Mepivacainhydrochlorid.

Anwendungshinweis:

Scandonest®: zur Infiltration und perineuralen Anwendung
Mepinaest®: 0,5 %, 1%: zur intradermalen und intramuskulären Anwendung in der Infiltrationsanästhesie; 0,5 %, 1 %, 2 %: zur perineuralen und epiduralen Anwendung in der Leitungsanästhesie

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Durchstechflaschen enthalten: Methyl-4-Hydroxybenzoat und Propyl-4-Hydroxybenzoat
Die verfügbaren Ampullen enthalten: -

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Pharmakodynamik

Mepivacain ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamid-Typ. Mepivacain hemmt reversibel die Übertragung von Nervenimpulsen, indem es während der Übertragung des Aktionspotentials den Natrium-Fluss verringert bzw. blockiert. Mepivacain hat einen raschen Wirkungseintritt, ein hohes Betäubungspotenzial und eine geringe Toxizität. Mepivacain zeigt schwach vasokonstriktive Eigenschaften, daher hält die Wirkung länger an als mit den meisten anderen Lokalanästhetika, bei Anwendung ohne Vasokonstriktor.

Pharmakokinetik

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

Dosierungen

Lokale und regionale Anästhesie in Gewebe mit guter systemischer Absorption
  • Infiltration
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
      • Bis maximal 3 mg/kg

Anästhesie, epidural (kaudal)
  • Epidural
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
      • Bis maximal 10 mg/kg, jedoch nicht mehr als 400 mg

Bei zahnmedizinischen Eingriffen
  • Infiltration
    • ≥ 4 Jahre und ≥ 20 kg
      [2]
      • 0,75 mg/kg/Tag, einmalig. Max: 3 mg/kg/Tag.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

LOKALANÄSTHETIKA

Amide

Ropivacain

Naropin®, Ropinaest®, diverse Generika
N01BB09

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10%): Parästhesie, Schwindel, Benommenheit. Bradykardie, Nausea, Erbrechen

Gelegentlich (0,1-1%): Anzeichen und Symptome einer ZNS-Toxizität (Unruhe, Zittern, Angst, Verwirrtheit, Sehstörungen, Schläfrigkeit, Ohrensausen, Sprachstörungen, Muskelzuckungen, Krämpfe)

Selten (0,1-0,01%): allergische Reaktionen (Urtikaria, Larynxödem, Bronchospasmus, im Extremfall anaphylaktischer Schock) Herzstillstand, kardiale Arrhythmien, Atemdepression

 

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Scandonest:

  • Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Säureamidtyp
  • Kinder unter 4 Jahre (ca. 20 kg Körpergewicht)
  • schwere Störungen der AV-Knoten-Überleitung des Herzens, die nicht durch einen Herzschrittmacher kompensiert werden
  • Patienten mit unzureichend behandelter Epilepsie

Mepinaest: 

  • Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Säureamidtyp
  • Parazervikalblockade in der Geburtshilfe
  • hochgradige Formen von Bradykardie, AV-Block II. und III. Grades und andere Überleitungsstörungen,
  • manifeste Herzinsuffizienz
  • schwere Hypotonie
  • Injektion in ein entzündetes (infiziertes) Gebiet
  • Kinder unter 4 Jahre (ca. 20 kg Körpergewicht)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

bei zahnmedizinischen Eingriffen: Insbesondere bei Kindern iegt ein Risiko für Bissverletzungen (Lippen, Wangen, Schleimhaut und Zunge) vor; Patient*innen sollten darauf hingewiesen werden, dass sie das Kauen von Kaugummi oder Nahrung vermeiden sollen, bis ihr normales Empfindungsvermögen wieder hergestellt ist.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

Referenzen

  1. B. Braun Melsungen AG, SmPC Mepivacaine (RVG 19367) 29-09-2014, www.cbg-meb.nl
  2. SEPTODONT NV-SA, SmPC Scandonest (RVG 09269) 14-11-2014, www.cbg-meb.nl
  3. Septodont GmbH, SmPC Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor Injektionslösung (17.525), aufgerufen am 03.03.2022, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
  4. Gebro Pharma GmbH, SmPC Mepinaest purum (1-23839-43), aufgerufen am 03.03.2022, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 17 März 2022 16:58: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung