Urapidil

Wirkstoff
Urapidil
Handelsname
Ebrantil®
ATC-Code
C02CA06
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

α-Adrenorezeptor-Antagonist; Antihypertensivum mit zentralen und peripheren Angriffspunkten. Peripher blockiert Urapidil vor allem postsynaptische α1-Rezeptoren und hemmt somit die vasokonstriktive Wirkung von Katecholaminen. Zentral moduliert Urapidil die Aktivität der Kreislaufregulationszentren; dadurch wird eine reflektorische Zunahme des Sympathikotonus verhindert oder der Sympathikotonus gesenkt.
Urapidil führt zu einer Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks durch Verminderung des peripheren Widerstandes. Die Herzfrequenz bleibt weitgehend konstant oder steigt nur geringfügig reflektorisch an. Das Herzzeitvolumen wird nicht verändert; ein infolge erhöhter Nachlast vermindertes Herzzeitvolumen kann ansteigen.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden. 

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Hypertensive Krise
    • Intravenös
      • Off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös, bei hypertensiver Krise; bei schweren bzw. schwersten sowie therapieresistenten Formen der Hypertonie; zur kontrollierten intra- und/oder postoperativen Blutdrucksenkung bei Hypertonien oder Blutdruckkrisen

Kinder und Jugendliche: Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren ist bisher noch nicht nachgewiesen. 

(SmPC Ebrantil Ampullen)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Injektions-/Infusionslösung 5 mg/mL
Retardkapseln 30 mg, 60 mg, 90 mg

Urapidil ist in den verfügbaren Injektions-/Infusionslösungen in Form von Urapidilhydrochlorid enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Urapidil.

Anwendungshinweis:

Zur intravenösen Anwendung als Injektion oder Infusion.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die verfügbaren Injektions-/Infusionslösungen enthalten: Propylenglykol

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Hypertensive Krise
  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1] [2]
      • Initialdosis: 2 mg/kg/Stunde, Dauerinfusion.  Dosierung nach Wirkung titrieren.
      • Erhaltungsdosis: 0,8 mg/kg/Stunde, Dauerinfusion.
        • Niedrigere Initialdosen (max. 1 mg/kg/Stunde) können bei Säuglingen ausreichend sein (Expertenmeinung).
        • Sobald der Blutdruck ausreichend gesunken ist, sollte die Erhaltungsdosis verwendet werden.
        • Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei Kindern vor.
        • Aufgrund des Propylenglykol-Gehalts in den Arnzeispezialitäten sollte die Anwendung bei Kindern <5 Jahre möglichst vermieden werden. Die Anwendung sollte auf die kürzestmögliche Dauer beschränkt und nicht erste Wahl sein.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10%): Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit

Gelegentlich (0,1-1%): Schlafstörungen, Herzklopfen, Tachykardie, Bradykardie, unregelmäßige Herzfrequenz, retrosternale Schmerzen (Angina pectoris-ähnlich), Atemnot. Orthostatische Dysregulation, Brechreiz, Erbrechen, Diarrhö, Mundtrockenheit, Hyperhidrose, Müdigkeit

Selten (0,1-0,01%): Verstopfte Nase. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Pruritus, Flush, Exantheme Angioödem, Urtikaria. Priapismus

Sehr selten (< 0,01%): Thrombozytopenie. Unruhe. Verstärkter Harndrang, Verstärkung einer Harninkontinenz

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Aortenisthmusstenose
  • arteriovenöser Shunt (hämodynamisch nicht wirksamer Dialyse-Shunt ausgenommen)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Darreichungsformen enthalten Propylenglykol. Die Grenzwerte für maximale Propylenglykolmengen der einzelnen Altersgruppen sollten beachtet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANTIADRENERGE MITTEL, PERIPHER WIRKEND

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Referenzen

  1. Schöber, Pilossoff et al., Urapidil therapy for acute hypertensive crisis in infants and children, 1984
  2. Nordic Group B.V., SmPC Urapidil Nordic 50 mg/10 ml, oplossing voor injectie (RVG 120483//101895), 07/2022, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  3. Cheplapharm Arzneimittel GmbH, SmPC Ebrantil Ampullen 25 mg, 50 mg (17.382, 17380), aufgerufen am 25.03.2024, 08.2022, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 24 April 2024 11:33: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung