Ceftolozan + Tazobactam

Wirkstoff
Ceftolozan + Tazobactam
Handelsname
Zerbaxa®
ATC-Code
J01DI54

Ceftolozan + Tazobactam

Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Ceftolozan gehört zur Gruppe der Cephalosporine. Es wirkt bakterizid über die Bindung an wichtige Penicillin-bindende Proteine (PBP), was zu einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese und damit zum Zelltod führt. Tazobactam ist ein strukturell mit den Penicillinen verwandtes β-Laktam. Es ist ein Inhibitor zahlreicher molekularer Klasse A-β-Laktamasen, einschließlich CTX-M-, SHV- und TEM-Enzymen.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die individuelle AUC und Cmax im Steady State für Ceftolozan und Tazobactam bei pädiatrischen Patienten im Alter von 2 bis unter 18 Jahren mit komplizierten intraabdominellen Infektionen oder komplizierten Harnwegsinfektionen waren im Allgemeinen ähnlich wie bei Erwachsenen. (SmPC Zerbaxa)

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Intraabdominelle Infektionen, Harnwegsinfektionen, Pyelonephritis
    • Oral
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös, zur Behandlung von komplizierten intraabdominellen Infektionen; akuter Pyelonephritis; komplizierten Harnwegsinfektionen

Pädiatrische Patient*innen ab Geburt (definiert als Gestationsalter > 32 Wochen und ≥ 7 Tage nach der Geburt) bis < 18 Jahre mit einer eGFR > 50 ml/min/1,73 m2:
20 mg/kg Ceftolozan / 10 mg/kg Tazobactam bis zu max. 1 g Ceftolozan/0,5 g Tazobactam alle 8 Stunden über 1 Stunde.
Behandlungsdauer:
Komplizierte intraabdominelle Infektion: 5- 14 Tage
Komplizierte Harnwegsinfektion, akute Pyelonephritis: 7- 14 Tage

(SmPC Zerbaxa) 

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://www.ema.europa.eu abgerufen werden.

Präparate im Handel

Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 1 g/0,5 g

Ceftolozan ist in den Durchstechflaschen in Form von Ceftolozansulfat und Tazobactam in Form von Tazobactam-Natrium enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Ceftolozan bzw. Tazobactam.

Anwendungshinweis:

Zur intravenösen Anwendung. Anweisungen zur Rekonstitution und Verdünnung vor der Anwendung entnehmen Sie bitte der Fachinformation.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Das Pulver zur Herstellung eines Konzentrats enthält keine potentiell problematischen Hilfsstoffe.

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Dosierungen

Intraabdominelle Infektionen, Harnwegsinfektionen, Pyelonephritis
  • Intravenös
    • Gestationsalter ≥ 32 Wochen
      [1]
        • Postnatales Alter 7–28 Tage: 60/30 mg/kg/Tag in 3 Dosen, max. 3/1,5 g/Tag
        • Über 60 Minuten verabreichen
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
        • 60/30 mg/kg/Tag in 3 Dosen, max. 3/1,5 g/Tag
        • Über 60 Minuten verabreichen

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Das Sicherheitsprofil bei pädiatrischen Patienten war im Allgemeinen dem, das bei der erwachsenen Population mit komplizierten intraabdominellen Infektionen und komplizierten Harnwegsinfektionen (einschließlich akuter Pyelonephritis) beobachtet wurde, ähnlich. Es wurden drei weitere Nebenwirkungen in der pädiatrischen Population beobachtet: Neutropenie, gesteigerter Appetit und Dysgeusie (alle in der Häufigkeitskategorie häufig). Die häufigsten Nebenwirkungen waren Diarrhö, erhöhte Alanin-Aminotransferase-Werte und Aspartat-Aminotransferase-Werte. (SmPC Zerbaxa)

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10%): Übelkeit1, Kopfschmerzen1, Diarrhö3, Verstopfung1, Fieber1, Erbrechen3, Bauchschmerzen1, Thrombozytose1, Hypokaliämie1, Schlaflosigkeit1, Angst1, Schwindelgefühl1, Hypotonie1, Ausschlag1, Reaktionen an der Infusionsstelle1, Alaninaminotransferase erhöht3, Aspartataminotransferase erhöht3, Kolitis durch Clostridioides difficile2, Transaminasen erhöht2, Leberfunktionstest abnormal2, alkalische Phosphatase im Blut erhöht2, γ-Glutamyltransferase erhöht2

Gelegentlich (0,1-1%): Candidiasis einschließlich oropharyngealer und vulvovaginaler Candidiasis1, Pilzinfektion des Harntrakts1, Clostridioides difficile-Infektion1, Anämie1, Hyperglykämie1, Hypomagnesiämie1, Hypophosphatämie1, Ischämischer Schlaganfall1, Vorhofflimmern1, Tachykardie1, Angina pectoris1, Phlebitis1, Venenthrombose1, Dyspnoe1, Gastritis1, aufgetriebenes Abdomen1, Dyspepsie1, Flatulenz1, paralytischer Ileus1, Urtikaria1, Nierenfunktionsstörung1, Nierenversagen1, positiver Coombs-Test3, γ-Glutamyltranspeptidase (GGT) im Serum erhöht1, alkalische Phosphatase im Serum erhöht1, Clostridioides Test positiv1, Kolitis durch Clostridioides difficile2

1 Spezifische Nebenwirkungen für die Indikationen komplizierte intraabdominelle Infektionen, akute Pyelonephritis und komplizierte Harnwegsinfektionen
2 Spezifische Nebenwirkungen für die Indikationen im Krankenhaus erworbene Pneumonie
3 Zutreffend für alle Indikationen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Überempfindlichkeit gegen andere Cephalosporin-Antibiotika
  • Schwere Überempfindlichkeit (z. B. anaphylaktische Reaktion, schwere Hautreaktion) gegen andere ß-Laktam-Antibiotika (z B. Penicilline oder Carbapeneme)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://www.ema.europa.eu).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANDERE BETA-LACTAM-ANTIBIOTIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Cephalosporine der 1. Generation

Cefalexin

Keflex®, Ospexin®, diverse Generika
J01DB01

Cefazolin

Kefzol®, div. Generika
J01DB04
Cephalosporine der 2. Generation

Cefaclor

Ceclor®, Cefastad®
J01DC04

Cefuroxim

Curocef®, Zinnat®, diverse Generika
J01DC02
Cephalosporine der 3. Generation

Cefixim

Tricef®
J01DD08

Cefotaxim

diverse Generika
J01DD01

Cefpodoxim

Biocef®
J01DD13

Ceftazidim

Fortum®, Generika
J01DD02
J01DD52
J01DD04
Cephalosporine der 4. Generation
J01DE01
Monobactame

Aztreonam

Cayston®, Azactam®
J01DF01
Carbapeneme

Ertapenem

Invanz®
J01DH03
J01DH51
J01DH02
Andere Cephalosporine und Peneme

Ceftarolin

Zinforo®
J01DI02

Referenzen

  1. Fareva Mirabel, SmPC Zerbaxa 1g/0,5g poeder voor concentraat voor oplossing voor infusie EU/1/15/1032/001 18-09-2015, www.cbg-meb.nl
  2. Merck Sharp & Dohme B.V., SmPC Zerbaxa (EU/1/151032/001) Rev 17, 16-04-2025, www.ema.europa.eu

Änderungsverzeichnis

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung