Cisatracurium ist ein mittellang wirkendes, nicht depolarisierendes peripheres Skelettmuskelrelaxans vom Benzylisochinolintyp. Cisatracurium bindet an die cholinergen Rezeptoren der motorischen Endplatte und antagonisiert dort die Wirkung von Acetylcholin, woraus eine kompetitive Blockade der neuromuskulären Übertragung resultiert. Diese Wirkung ist mit Cholinesterasehemmern wie Neostigmin oder Edrophonium leicht reversibel.
Die Beziehungen zwischen den pharmakokinetischen Parametern für Cisatracuriumbesilat sind aufgrund seiner organunabhängigen Elimination einzigartig. Cisatracurium wird im Körper bei physiologischem pH-Wert und physiologischer Temperatur gemäß der Hofmann-Eliminierung (einer chemischen Reaktion) abgebaut, wobei Laudanosin und ein monoquarternäres Acrylat-Metabolit gebildet werden. Das monoquarternäre Acrylat wird durch unspezifische Plasmaesterasen zu einem monoquarternären Alkoholmetaboliten hydrolysiert. Die Elimination von Cisatracurium erfolgt in erster Linie organunabhängig, Leber und Nieren jedoch sind die primären Eliminationswege für die Metaboliten. Die Metaboliten besitzen keine neuromuskulär blockierenden Eigenschaften (SmPC).
Die Pharmakokinetik von Cisatracurium wird am besten durch das offene Zwei-Kompartiment-Modell beschrieben. Aufgrund der streng kontrollierten Temperatur und des pH-Werts ist die Eliminationsgeschwindigkeitskonstante (und damit die T1/2) durch die organunabhängige Hofmann-Eliminierung von Cisatracuriumbesilat "fixiert". Daher ist die CL von Cisatracuriumbesilat von der Vd abhängig, und mit steigender (oder sinkender) Vd ändert sich auch die CL (Kisor 1999).
Es gibt nur wenig Evidenz zur Pharmakokinetik von Cisatracurium bei Kindern. Die T1/2 von Cisatracurium ist bei Kindern mit 22,9 ± 4,5 Minuten ähnlich wie bei Erwachsenen mit 22-29 Minuten. Im Vergleich zu Erwachsenen haben Kinder ein größeres Verteilungsvolumen von Cisatracurium (Imbeault 2006; Philips 1995; KNMP). Ein Anstieg des Vd stimmt mit dem relativ hohen extrazellulären Flüssigkeitsvolumen bei Neugeborenen und Kleinkindern überein.
Vd und CL sind bei Kindern <2 Jahren höher als bei Kindern zwischen 2 - 5 Jahren. Außerdem wurde festgestellt, dass bei Kleinkindern der Wirkeintritt kürzer ist, die Muskelblockade länger dauert und die Skelettmuskulatur große Mengen an Cisatracurium enthält. Dies erklärt sich durch die noch nicht vollständig entwickelten neuromuskulären Verbindungen, wodurch die Anzahl der Rezeptoren, an die Cisatracurium an den motorischen Endplatten binden kann, begrenzt ist. Cisatracurium kann sich daher an den motorischen Endplatten ansammeln, was den Metabolismus hemmt (Yihui 2012; Wei-Jia 2017; Guo 2015).
Es ist bekannt, dass Hypothermie die neuromuskuläre Blockade beeinflusst und im Allgemeinen die Empfindlichkeit gegenüber nicht depolarisierenden Wirkstoffen erhöht, sowie deren Wirkung verlängert. Säuglinge und Kinder, die sich einem hypothermischen kardiopulmonalen Bypass (CPB) unterziehen, zeigen eine Abnahme der CL, was angesichts der temperaturabhängigen Hofmann-Eliminierung zu erwarten ist (Withington 2000 und 2011).
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Injektions-/Infusionslösung 2 mg/ml
Cisatracurium ist in der verfügbaren Injektions-/Infusionslösung als Cisatracuriumbesilat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Cisatracurium.
Anwendungshinweis:
Zur intravenösen Verabreichung
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Präparate enthalten: -
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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Neuromuskuläre Blockade |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
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Cisatracurium ist bei Kindern gut verträglich. Bei klinisch relevanten Dosen wurden keine signifikanten hämodynamischen Wirkungen oder nur geringe und vernachlässigbare hämodynamische Wirkungen beobachtet. Außerdem gab es keine Hinweise auf eine mögliche Histaminfreisetzung. Cisatracurium kann zu einer Verengung der kleineren Atemwege führen. Diese Veränderungen waren jedoch geringfügig und klinisch nicht nachweisbar (Odetola 2002; Burmester 2005; ShangGuan 2008; Meretoja 1996 ).
Häufig (1-10%): Bradykardie, Hypotension
Gelegentlich (0,1-1%): Hautrötungen, Bronchospasmus, Hautausschlag
Sehr selten (< 0,01%): anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktischer Schock, Myopathie, Muskelschwäche
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Es wird eine Überwachung der neuromuskulären Funktion empfohlen. Die Wirkdauer von Muskelrelaxantien ist so variabel, dass vor der Extubation eine Messung der Relaxation in Betracht gezogen und das Muskelrelaxans bei Bedarf antagonisiert werden sollte.
Bei Kindern mit Adipositas wird empfohlen, bei der Berechnung der Cisatracurium-Dosis das ideale Körpergewicht anstatt des Gesamtkörpergewichts zu verwenden (Ross 2015).
Kreuzallergien- auch gegenüber anderen Gruppen - sind möglich. Dies kann auf die Hilfsstoffe, aber auch auf den Wirkstoff zurückzuführen sein. Es wird empfohlen, bei Verdacht auf eine allergische Reaktion auf ein Muskelrelaxans fachärztliches Personal für pädiatrische Allergologie zu konsultieren, mit dem Anliegen, auch alternative Muskelrelaxantien auf ihre Verträglichkeit zu prüfen.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
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Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
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