Clomipramin ist ein tricyclisches Antidepressivum und ein Derivat von Imipramin, das sich strukturell durch einen zusätzlichen Chlor-Substituenten unterscheidet. Clomipramin inhibiert die Wiederaufnahme von Noradrenalin und insbesondere die von Serotonin (5-HT) in verschiedene Neurone. Darüber hinaus zeigt Clomipramin α1-, adrenolytische, anticholinerge, antihistaminische und antiserotonerge (5-HT-Rezeptor-hemmende) Aktivität. Clomipramin zeigt eine spezifische Wirkung auf Zwangsstörungen, die sich von seinen antidepressiven Effekten unterscheidet.
Metabolisierung: in der Leber, via CYP3A4, CYP2C19 und CYP1A2 zu aktivem Desmethylclomipramin und Hydroxylierung via CYP2D6 von Clomipramin und Desmethylclomipramin.
Dragees 10 mg, 25 mg
Filmtabletten (retard) 75 mg
Ampullen 12,5 mg/ml
Clomipramin ist in den verfügbaren Präparaten in Form von Clomipraminhydrochlorid enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Clomipraminhydrochlorid.
Anwendungshinweis:
Die Einnahme der Dragees/Filmtabletten sollte zu oder nach den Mahlzeiten erfolgen.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Dragees enthalten: Lactose, Saccharose
Die verfügbaren Filmtabletten enthalten: Macrogolglycerolhydroxystearat
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Zwangsstörung |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Treten Nebenwirkungen deutlich häufiger und schwerer auf, kann ein CYP2D6-Polymorphismus vorliegen.
Sedierung, Schlafstörungen, Mundtrockenheit (die manchmal zu vermehrter Karies führt), Schwitzen, Gewichtszunahme, Obstipation, Diarrhoe, Übelkeit, Schwindel, Agitation, Tremor, Myoklonie, Appetitsteigerung, Akkomodationsstörungen, Miktionsstörungen, Sinustachykardie, Palpitationen, EKG-Veränderungen, Arrhythmien, Reizleitungsstörungen und Torsade de pointes.
Sehr häufig (≥ 10%): gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme, innere Unruhe, Libido- und Potenzstörungen, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Tremor, Kopfschmerzen, Myoklonien, Akkommodationsstörungen, verschwommenes Sehen, Mundtrockenheit, Obstipation, Übelkeit, Hyperhydrosis, Miktionsstörungen, erektile Dysfunktion, Müdigkeit, Gewichtszunahme
Häufig (1-10%): Verwirrtheit, Desorientiertheit, Halluzinationen, Angstzustände, Erregung, Schlafstörungen, Manie, Hypomanie, Aggressivität, Persönlichkeitsstörungen, verstärkte Depression, Schlaflosigkeit, Alpträume, Delirium, Nervosität, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Sprachstörungen, Parästhesie, Hypertonie, Geschmacksstörungen (Störung des Geschmacksempfindens), Mydriasis, Tinnitus, Sinustachykardie, Palpitationen, Hitzewallungen, orthostatische Hypotonie, Gähnen, Erbrechen, gastrointestinale Beschwerden, Diarrhoe, verminderter Appetit, allergische Hautreaktionen (Rash, Urtikaria), Photosensibilität, Pruritus, Muskelschwäche, Muskelhypertonie, Galaktorrhoe, Vergrößerung der Brustdrüsen, klinisch irrelevante EKG-Veränderung beim Herzgesunden (z.B. T- und ST-Veränderungen), erhöhte Transaminasen
Gelegentlich (0,1-1%): Aktivierung psychotischer Symptome, Krampfanfälle, Ataxie, Arrhythmien, Blutdrucksteigerung
Sehr selten (< 0,01%): Leukopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Eosinophilie, anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen einschließlich Hypotonie, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH), EEG-Veränderungen, neuroleptisch malignes Syndrom, Glaukom, Reizleitungsstörungen (z.B. QRS-Verbreiterung, verlängertes QT Intervall, PQ Veränderungen, Schenkelblock, Torsades de pointes bei vorliegender Hypokaliämie), Hypotonie, allergische Alveolitis (Pneumonie) mit und ohne Eosinophilie, Hepatitis mit oder ohne Ikterus, Haarausfall, Purpura, Harnretention, Hyperpyrexie, Ödeme (lokal oder generalisiert), Reizleitungsstörungen (z.B. QRS-Verbreiterung, verlängertes QT Intervall, PQ Veränderungen), anormales EEG
Häufigkeit nicht bekannt: Selbstmordgedanken und suizidales Verhalten, Serotonin Syndrom, extrapyramidale Störung (einschließlich Akathisie und tardiver Dyskinesia), Rhabdomyolyse (als eine Komplikation des malignen neuroleptischen Syndroms), fehlende Ejakulation, verzögerte Ejakulation, erhöhtes Blutprolaktin
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Zusammenfassung:
Führt zu einem herabgesetzten Reaktions- und Konzentrationsvermögen. Nicht bei Depressionen verbreichen. Zunahme von Angststörungen in den ersten Wochen. Patient*innen, insbesondere solche mit erhöhtem Risiko (Suizidgedanken, Suizidversuche), sollten aufgrund des erhöhten Suizidrisikos sorgfältig überwacht werden. Vor und während der Behandlung: Blutdruck, Puls und EKG kontrollieren; kardiale Beschwerden können auftreten oder sich verschlimmern; Symptome wie Schwindel und Herzklopfen müssen sofort abgeklärt werden. Aufgrund des erhöhten Kariesrisikos sind zahnärztliche Kontrollen angezeigt.
Die Anwendung kann zu einem herabgesetzten Reaktions- und Konzentrationsvermögen führen. Dies kann zahlreiche Alltagstätigkeiten beeinträchtigen.
Im Gegensatz zum Einsatz bei Erwachsenen, wird die Anwendung von tricyclischen Antidepressiva (TCA) bei Kindern und Jugendlichen mit Depressionen nicht empfohlen; Wirksamkeit und Sicherheit wurden nicht nachgewiesen und es gibt Fälle mit tödlichen Verläufen.
In den ersten Wochen der Behandlung kann es zu einer Zunahme von Angststörungen kommen.
Ein Screening auf Suizidrisiken ist vor der Behandlung angezeigt. Die Behandlung mit Antidepressiva kann das (durch die Depression erhöhte) Suizidrisiko in der frühen Phase der Genesung noch weiter erhöhen. Patient*innen - insbesondere solche, die aufgrund von Suizidgedanken oder Suizidversuchen ein hohes Risiko haben - müssen während der Behandlung sorgfältig überwacht werden, insbesondere zu Therapiebeginn und bei Dosisanpassungen. Patient*innen sollen auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht werden, jede klinische Verschlechterung, suizidales Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnliche Verhaltensänderungen sorgsam zu überwachen und bei Auftreten derartiger Symptome unverzüglich medizinischen Rat zu suchen. Patient*innen dürfen keine größere Menge des Wirkstoffs zur Verfügung haben.
Bei der Therapie mit TCA müssen kardiale Vorerkrankungen in der Patient*innen- und Familienanamnese berücksichtigt werden, da diese Wirkstoffgruppe eine bestehende oder erbliche Anfälligkeit für Arrhythmien verschlimmern kann. Blutdruck, Pulsfrequenz und EKG sollten vor und während der Behandlung regelmäßig überprüft werden, insbesondere hinsichtlich PR, QT, QRS-Verlängerung. Aufgrund dieser kardialen Nebenwirkungen müssen Symptome wie Schwindel und Herzklopfen sofort abgeklärt werden.
Zahnärztliche Kontrollen sind wegen des erhöhten Kariesrisikos angezeigt.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer | ||
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Saroten®
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N06AA09 |
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer | ||
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Seropram®, diverse Generika
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N06AB04 | |
Cipralex®, Pramulex®
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N06AB10 | |
Fluctine®, Mutan®, Felicium®, FluxoMed®, Flux®
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N06AB03 | |
Floxyfral®
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N06AB08 | |
Tresleen®, diverse Generika
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N06AB06 |
Andere Antidepressiva | ||
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Wellbutrin®
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N06AX12 | |
Cymbalta®, Dulasolan®
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N06AX21 | |
Mirtabene®, Mirtel®
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N06AX11 | |
Efectin ER®, Velostad®, Venlafab®
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N06AX16 |
Jede versehentliche Einnahme (unabhängig von der Menge) von Anafranil bei Kindern ist als sehr ernst anzusehen, da das möglicherweise tödlich sein kann. (SmPC Anafranil)