Xylometazolin, ein Imidazolderivat, ist ein α-adrenerg wirkendes Sympathomimetikum. Es wirkt vasokonstriktorisch und bewirkt so ein Abschwellen der Schleimhäute. Der Wirkungseintritt wird gewöhnlich innerhalb von 5 – 10 Minuten beobachtet und macht sich in einer erleichterten Nasenatmung, bedingt durch Schleimhautabschwellung und einem besseren Sekretabfluss bemerkbar.
Es sind keine pharmakokinetischen Daten bei Kindern bekannt. Xylometazolin ist nach nasaler Verabreichung nicht im Plasma nachweisbar. Aufgrund der Struktur von Xylometazolin wird angenommen, dass es gut in das ZNS penetrieren kann. (Topf 2013)
Bei Kindern < 2 Jahren (insbesondere bei Neugeborenen) ist bei der Anwendung von Xylometazolin-Nasentropfen oder -Nasenspray Vorsicht geboten, da die resorbierende Schleimhautoberfläche im Verhältnis zum Körpergewicht viel größer ist als bei Erwachsenen. (Niederländische Vergiftgungsinformationszentrale)
Nasengel 1 mg/g (0,1%)
Nasentropfen 0,5 mg/ml (0,05%)
Nasenspray 0,5 mg/ml (0,05%), 1 mg/ml (0,1%)
Xylometazolin liegt in den im Handel befindlichen Darreichungsformen als Xylometazolinhydrochlorid vor. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Xylometazolinhydrochlorid.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate | Arzneiform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
HYSAN® | Nasenspray | 1 mg/ml | Sorbitol |
OTRIVIN® | Nasengel | 1 mg/ml | Benzalkoniumchlorid, Sorbitol, Macrogolglycerolhydroxystearat |
OTRIVIN® | Nasentropfen | 0,5 mg/ml | Benzalkoniumchlorid |
OTRIVIN MENTHOL® | Nasenspray | 1 mg/ml | Benzalkoniumchlorid, Sorbitol, Macrogolglycerolhydroxystearat |
Die Fachinformationen wurden 01/2021 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
(Fließ-) Schnupfen (akut, allergisch) / Entzündungen der Nasennebenhöhlen |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Kinder reagieren empfindlich auf Xylometazolin. Mögliche Nebenwirkungen sind Herzrasen, Hypertonie und Nervosität.
Nasenbluten (van Stralen)
Besonders bei Kindern (sehr selten): systemische Nebenwirkungen wie Halluzinationen, Apnoe bei Kleinkindern und Neugeborenen, Krämpfe (SmPC Nasentropfen/Spray/Gel)
Systemische Nebenwirkungen treten hauptsächlich bei Kindern auf, die Xylometazolin zu häufig oder in hohen Dosen verwenden. Diese können einerseits zu einer schweren Depression des Zentralnervensystems, des Herz-Kreislauf- und Lungensystems oder andererseits zu einer Stimulation des Zentralnervensystems führen. Die Stimulation des Zentralnervensystems manifestiert sich als: Angst, Erregung, Halluzinationen, Krämpfen. Depressionen des Zentralnervensystems manifestieren sich folgendermaßen: Abfall der Körpertemperatur, Lethargie, Schläfrigkeit, Koma. Andere Symptome können Miosis, Mydriasis, Schwitzen, Blässe, Zyanose, Herzklopfen und Apnoe sein. Wenn zentrale Effekte überwiegen, können Bradykardie und Bluthochdruck, gefolgt von Hypotonie, insbesondere bei Kindern beobachtet werden.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Kopfschmerzen, Brennen und Trockenheit der Nasenschleimhaut, Niesen, Nausea, nach Abklingen der Wirkung verstärkte Schleimhautschwellung, Nasenbluten
Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Angioödem, Hautausschlag, Juckreiz), Arrhythmien, Tachykardie, Krampfanfälle
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Otrivin Menthol® aufgrund des Menthol-Gehalts nicht bei Kindern unter 12 Jahren verwenden.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei Kindern < 2 Jahren (insbesondere bei Neugeborenen) ist bei der Anwendung von Xylometazolin-Nasentropfen/-spray Vorsicht geboten, da das Verhältnis von resorbierender Schleimhautoberfläche zu Körpergewicht bei Kindern deutlich größer ist als bei Erwachsenen. Außerdem reagieren Kleinkinder empfindlicher auf die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, das zentrale Nervensystem und die Atemwege.
Systemische Nebenwirkungen treten vor allem bei Kindern auf, die Xylometazolin zu häufig oder in hohen Dosen/Konzentrationen einnehmen. Das klinische Bild einer Intoxikation mit Imidazolinderivaten kann aufgrund der abwechselnden Hyperaktivität und Depression des Herz-Kreislauf-, Zentralnerven- und Atmungssystems verwirrend sein. Zu den Symptomen gehören erniedrigte Körpertemperatur, Lethargie, Schläfrigkeit und Koma. Als kardiovaskuläre Wirkungen können anfangs Tachykardie und Hypertonie auftreten, danach kann es zu Bradykardie und Hypotonie kommen, insbesondere bei Kleinkindern. Es kann auch zu einer Stimulierung des zentralen Nervensystems kommen, die sich in Form von Angst und Unruhe manifestiert. Weitere Symptome können Übelkeit und Erbrechen, Miosis und Mydriasis, Anzeichen einer peripheren Vasokonstriktion wie Schwitzen, Blässe, kalte oder feuchtkalte Haut und Zyanose, Herzklopfen und Atemdepression, Halluzinationen und Krampfanfälle sein.
Nebenwirkungen treten in der Regel innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden (max. 4 Stunden) nach der Einnahme auf. Sie können auch rasch (innerhalb von 30 Minuten) nach intranasaler Exposition auftreten. Die Symptome verschwinden in der Regel innerhalb von 8 bis 16 Stunden, können aber auch länger (mehrere Tage) anhalten.
(Niederländische Vergiftungsinformationszentrale)
Die Behandlung ist bei systemischen Nebenwirkungen abzubrechen.
Abschwellende Mittel werden bei Kindern unter 2 Jahren wegen möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen nicht empfohlen. Xylometazolin soll in dieser Altersgruppe nur in Ausnahmefällen angewendet werden, z.B. wenn die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt ist und dies nicht mit einer physiologischen Kochsalzlösung behoben werden kann.
Bei Kindern mit Hypertonie und Arrhythmien ist Vorsicht geboten.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Sympathomimetika, rein | ||
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Coldan®, Rhinon®, Rhinoperd®
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R01AA08 | |
Nasiben®, Nasivin®, Wick SinexAloe®
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R01AA05 |
Sympathomimetika, Kombinationen exkl. Corticosteroide | ||
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Vibrocil®
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R01AB01 |
Antiallergika, exkl. Corticosteroide | ||
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Allergodil®, diverse Generika
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R01AC03 | |
Lomusol®, Allergo-COMOD®
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R01AC01 |
Corticosteroide | ||
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Dymista®
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R01AD58 | |
Avamys®
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R01AD12 | |
Flixonase aquosum®
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R01AD08 | |
Nasonex®, diverse Generika
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R01AD09 |