Benzylpenicillin (Penicillin G) ist ein halbsynthetisches, nicht Betalactamase-festes Betalactam-Antibiotikum. Der Wirkungsmechanismus von Benzylpenicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung. Als Benzathin Salz ist es schlecht wasserlöslich und führt über eine langsame Hydrolyse und Freisetzung des Wirkstoffs zu einem Depoteffekt.
Üblicherweise empfindliche Spezies: Streptococcus agalactiae, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes, Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis (Streptokokken der Gruppen C & G), Streptokokken der „Viridans“-Gruppe, Treponema pallidum
Keine Information
Pulver und Lösungsmittel (5 ml) zur Herstellung einer Injektionssuspension 600.000 IE/Dstfl., 1,2 Mio IE/Dstfl., 2,4 Mio IE/Dstfl.
Kombiniert mit Lidocain: Pulver und Lösungsmittel (5 ml) zur Herstellung einer Injektionssuspension 1,2 Mio IE/Dstfl.; das Lösungsmittel enthält 25 mg Lidocainhydrochlorid-Monohydrat
Die zugelassenen Arzneispezialitäten sind in Österreich nicht verfügbar. Alternative Produkte können importiert werden. Achtung: Einzelne Arzneispezialitäten können Lidocain im Lösungsmittel enthalten.
Anwendungshinweis:
Zur intramuskulären Injektion.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die Injektionssuspensionen enthalten Phospholipiden aus der Sojabohne und - je nach Hersteller - Polysorbat 80.
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Gruppe-A-β-hämolysierende Streptokokken (GABHS)-Infektion, Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae |
---|
Prophylaxe GABHS-Infektion |
---|
Syphilis ohne neurologische Beteiligung (kongenital; Frühsyphilis (primär und sekundär); frühes oder spätes Latenzstadium; Syphilis unbekannter Dauer) |
---|
|
Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Benzylpenicillin-Benzathin:
Häufig (1-10%): Candidose, Durchfall, Übelkeit, positiver direkter Coombs-Test, falsch-positive Eiweißbestimmung im Urin mittels Präzipitationsverfahren (Folin-Ciocalteu-Lowry-Methode, Biuret-Methode), falsch-positive Aminosäurebestimmung im Urin (Ninhydrin-Methode), Vortäuschung von Pseudobisalbuminämie bei elektrophoretischen Methoden zur Albumin-Bestimmung, falsch-positiver nicht-enzymatischer Harnzuckernachweis und Urobilinogennachweis, erhöhte Werte bei der Bestimmung von 17-Ketosteroiden im Urin (mittels der Zimmermann-Reaktion)
Gelegentlich (0,1-1%): Stomatitis und Glossitis, Erbrechen
Selten (0,1-0,01%): allergische Reaktionen: Urtikaria, angioneurotisches Ödem, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Fieber, Gelenksschmerzen, anaphylaktischer Schock mit Kollaps und anaphylaktoide Reaktionen (Asthma, Purpura, gastrointestinale Erscheinungen). Nephropathie, interstitielle Nephritis.
Sehr selten (< 0,01%): hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose
Häufigkeit nicht bekannt: Serumkrankheit. Bei einer Syphilisbehandlung kann es durch Bakteriolyse zu einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen, gekennzeichnet durch Fieber, Schüttelfrost, Allgemein- und Herdsymptome. Bei Patienten mit Dermatomykosen können paraallergische Reaktionen auftreten, da zwischen Penicillinen und Stoffwechselprodukten von Dermatophyten eine Antigengemeinschaft bestehen kann. Pseudomembranöse Colitis. Hepatitis, Cholestase. Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), fixes Arzneimittelexanthem. Schmerzen an der Injektionsstelle, Infiltrate an der Injektionsstelle, Hoigné- und Nicolau-Syndrom.
(SmPC Retarpen®)
Lidocain:
Wegen des niedrigen Lidocaingehalts und der geringen Häufigkeit der Anwendung ist das Risiko dosisabhängiger systemischer Nebenwirkungen von Lidocain bei bestimmungsgemäßem Gebrauch dieses Arzneimittels niedrig. Dennoch sind die Patienten auch auf Nebenwirkungen von Lidocain zu überwachen. Die möglichen Nebenwirkungen sind im Wesentlichen diejenigen, die für andere Lokalanästhetika vom Säureamidtyp angegeben werden. Systemische Nebenwirkungen können z. B. nach versehentlicher intravenöser Injektion auftreten. Sie können in solchen Fällen sehr schwerwiegend sein, insbesondere im Hinblick auf kardiale und neurologische Funktionen.
Selten: Allergische Reaktionen
Nicht bekannt: Schwindelgefühl, Benommenheit, Krampfanfälle, periorale Parästhesie, Taubheit der Zunge, Schläfrigkeit. Bradykardie, Herzrhythmusstörungen, Myokarddepression, Herzstillstand. Leichter Blutdruckanstieg, Hypotonie, Kreislaufschock. Atemdepression. Übelkeit, Erbrechen. Ausschlag, Urtikaria, Ödem.
(SmPC Benzylpenicillin-Benzathin/Lidocain Infectopharm®)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Benzylpenicillin-Benzathin:
Lidocain:
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Ausschließlich tief intramuskulär und langsam verabreichen (nicht i.v.!), vorzugsweise in den M. gluteus; bei Kindern unter 2 Jahren vorzugsweise mittlateral in den Oberschenkel.
Schmerzen bei der Injektion können durch optimale Nadelgröße (22-gauge), die Erhöhung des Volumens von 2,5 auf 3,5 ml mit dem üblichen Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) sowie durch Abwarten, bis der zur Hautdesinfektion verwendete Alkohol verdunstet ist, gelindert werden. Große Volumina (4 ml) verursachen ebenfalls Probleme.
In der Studie von Amir (1998) wird Benzylpenicillin-Benzathin in einer 1% Lidocain-Lösung verabreicht, um die Schmerzen zu lindern.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Penicilline mit erweitertem Wirkungsspektrum | ||
---|---|---|
Ospamox®, Amoxilan®, Amoxistad®
|
J01CA04 | |
Standacillin®
|
J01CA01 | |
Selexid®
|
J01CA08 |
Beta-Lactamase-sensitive Penicilline | ||
---|---|---|
Penicillin G
|
J01CE01 | |
Ospen®, Penbene®, Penstad V®
|
J01CE02, J01CE10 |
Beta-Lactamase-resistente Penicilline | ||
---|---|---|
Floxapen®
|
J01CF05 |
Kombinationen von Penicillinen, inkl. Beta-Lactamase-Inhibitoren | ||
---|---|---|
Augmentin®, Clavamox®, Curam®, Xiclav®, Amoxiplus®, Amoxicomp®, Amoxistad®
|
J01CR02 | |
Unasyn®
|
J01CR21 | |
diverse Generika
|
J01CR05 | |
Unasyn®
|
J01CR04 |