Timolol

Wirkstoff
Timolol
Handelsname
Timoptic®, Timoftal®, Timophtal sine®
ATC-Code
S01ED01
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Timolol hemmt kompetitiv und nicht selektiv sympathische Betarezeptoren. Es besitzt weder eine intrinsische sympathomimetische noch eine membranstabilisierende Aktivität. Der Wirkmechanismus von Timolol bei der Senkung des Augeninnendrucks dürfte im Wesentlichen auf einer Verringerung der Kammerwasserproduktion beruhen. Betarezeptorenblocker haben bei lokaler Anwendung am Auge keine relevanten Effekte auf Pupillengröße und Akkommodation. 

 

Pharmakokinetik bei Kindern

Begrenzte Daten zeigen, dass die Plasma-Timolol Konzentrationen bei Kindern nach Anwendung von 0,25%igen Augentropfen deutlich die Erwachsenenkonzentrationen nach 0,5 %igen Augentropfen übersteigen, besonders bei Kleinkindern. Dies ist wahrscheinlich auf das kleinere Blutvolumen bei Kindern und unreife Metabolisierungswege bei Neugeborenen zurückzuführen. 

Bei der Verwendung von Augengel oder gelbildenden Augentropfen ist die systemische Belastung mit Timolol geringer als bei der Verwendung von normalen Augentropfen.

 

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Glaukom
    • Okulär
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Okulär, bei erhöhtem Augeninnendruck (intraokuläre Hypertension), chronischem Weitwinkelglaukom, bestimmten Fällen von Sekundär-Glaukom (einschließlich Aphakieglaukom) bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen ab 0 Jahren

Aufgrund begrenzter Daten bei primär kongenitalem Glaukom und primär juvenilem Glaukom - als Übergangstherapie bis hin zu geeigneten chirurgischen Maßnahmen, oder - als Überbrückungstherapie im Falle eines fehlgeschlagenen chirurgischen Eingriffs, um weitere Möglichkeiten einer Therapie abzuwägen.

Kinder und Jugendliche: strenge Nutzen/Risiko Abwägung erforderlich. 
niedrigste mögliche verfügbare Dosiskonzentration 1 x täglich. Bei unzureichender Wirkung max. 2 Tropfen täglich je betroffenem Auge. Intervall ziwschen 2 Dosen: 12 Stunden

Patienten, insbesondere Neugeborene, sollen nach der 1. Dosis für 1 bis 2 Stunden in medizinischen Räumlichkeiten engmaschig überwacht werden. Des Weiteren ist bis zur Durchführung geeigneter chirurgischer Maßnahmen auf okulare und systemische Nebenwirkungen zu achten. In Hinblick auf die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, kann eine 0,1 %ige Lösung bereits ausreichend sein.

(SmPC Timoftal)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Augentropfen 2,5 mg/ml (0,25%), 5 mg/ml (0,5%)

Timolol ist in den Augentropfen als Timolol-Maleat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Timolol.

Anwendungshinweis:

Zur Anwendung am Auge

Um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte nur 1 Tropfen pro Dosierungszeitpunkt verabreicht werden. Die systemische Resorption kann durch die Anwendung von nasolakrimaler Okklusion und dem Schließen der Augenlider so lange als möglich (z.B. für 3 - 5 Minuten) reduziert werden.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Timoftal, Timoptic-Augentropfen: Benzalkoniumchlorid

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Glaukom
  • Okulär
    • 0 Jahre bis 18 Jahre
      [2]
      • 1 Tropfen/Dosis 1-2 x täglich.
      • Es soll die niedrigstmögliche verfügbare Dosiskonzentration verwendet werden.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Aufgrund der relativ hohen Blutspiegel ist das Risiko möglicher Nebenwirkungen bei (Klein-)Kindern erhöht.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10%): Anzeichen und Symptome okulärer Irritation, einschließlich leichtes Gefühl von Brennen zu Beginn der Behandlung, Sehstörungen

Gelegentlich (0,1-1%): Konjunktivitis, Keratitis, verringerte Korneasensibilität bis Korneaanästhesie. Müdigkeit und Schwäche, Kopfschmerzen. Bradykardie, Synkope. Dyspnoe. Depression, Halluzinationen, Angstzustände, Albträume, Verwirrung, Nausea

Selten (0,1-0,01%): trockene Augen, Blepharitis, Ptosis, Lidödem, Reduktion der Tränenproduktion als auch vermehrter Tränenfluss, Engegefühl in der Brust, Herzinsuffizienz, AV Block, zerebrovaskuläre Zwischenfälle, kalte Extremitäten, zerebrale Ischämie, Palpitationen, Herzstillstand, Hypotonie, Bronchospasmus (vorwiegend bei Patienten mit Asthma bronchiale bzw. anderen Krankheiten), Nasenverstopfung, Vertigo, Desorientierung, Benommenheit, Verschlechterung einer Myasthenia gravis, Xerostomie, Überempfindlichkeiten wie z.B. Hautausschläge oder Urtikaria, Haarausfall

Sehr selten (< 0,01%): Hornhautkalzifizierungen in Verbindung mit der Verwendung von phosphathaltigen Augentropfen bei einigen Patienten mit deutlich geschädigten Hornhäuten 

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Überempfindlichkeit gegenüber Betarezeptorenblockern
  • Reaktive Atemwegserkrankungen, inklusive bestehendes oder anamnestisch bekanntes Bronchialasthma, schwere COPD
  • Offensichtliche Herzinsuffizienz
  • Kardiogener Schock
  • Sick Sinus, AV-Block 2. und 3. Grades (außer bei Patienten mit Herzschmittmacher)
  • ausgeprägte Sinusbradykardie
  • Prinzmetal-Angina
  • Schwere periphere Durchlutungsstörungen
  • Schwere allergische Rhinitis
  • Dystrophische Störungen der Hornhaut

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Größte Vorsicht bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern aufgrund der Möglichkeit einer Apnoe und Cheyne-Stokes Atmung. 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

GLAUKOMMITTEL UND MIOTIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Parasympathomimetika
S01EB01
Carboanhydrasehemmer

Acetazolamid

Diamox®
S01EC01

Dorzolamid

Trusopt®, Dorlazept®, Dorzo-Vision®
S01EC03
Prostaglandin-Analoga*

Latanoprost

Xalatan®, Akistan®, Latacris®, Latano-Vision®
S01EE01

Travoprost

Travatan®, Travo-Vision®
S01EE04

Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittelformularium für Kinder], 2007
  2. MSD BV, SPC Timoptol (RVG 17017) 31-03-2015, www.cbg-meb.nl
  3. Agepha Pharma s.r.o., SmPC Timoftal Augentropfen 0,25% (1-22530), aufgerufen am 08.09.2022, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
  4. Santen Oy, SmPC Timoptic Augentropfen 0,5% (16515), aufgerufen am 08.09.2022, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 10 November 2022 12:16: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung