Pharmakodynamik
Salbutamol ist ein direkt wirkendes Sympathomimetikum. Es ist ein überwiegend selektiver β2-Adrenozeptor-Agonist, der sowohl die glatte als auch die quergestreifte Muskulatur beeinflusst. Die muskulären Wirkungen bestehen u. a. in Relaxation der Bronchial- und Gefäßmuskulatur, des Uterus sowie Tremor der Skelettmuskulatur.
Pharmakokinetik bei Kindern
Keine Information
Zulassung der Dosierungsempfehlungen
in Kindermedika.at
- Akuter Asthmaanfall
- Inhalativ
- Lösung für einen Vernebler
- Dosieraerosol
- Bronchienerweiterung bei intermittierendem Asthma oder obstruktiver Bronchitis
- Inhalativ
- Dosieraerosol
- ≥ 4 Jahre: On-label
- > 800 microg./Tag: Off-label
- Inhalationspulver
- On-label
- > 800 microg./Tag: Off-label
Auszug aus Fachinformation
Auszug aus Fachinformation
Textauszug aus Fachinformation
Inhalativ, zur Behandlung des akuten Asthmaanfalls, zur Prophylaxe des allergen- oder belastungsinduzierten Asthma bronchiale, zur Dauertherapie von Zuständen mit reversibler Verengung der Atemwege, wie z.B. Asthma bronchiale, chronische Bronchitis und Emphysem, gegebenenfalls unter gleichzeitiger entzündungshemmender Basistherapie
Dosieraerosol:
Kinder 4 bis 12 Jahre, Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
- Akuter Bronchospasmus: 100 – 200 microg., max. 4 x tgl. (400 – 800 microg./Tag)
- Prophylaxe des allergen- oder belastungsinduzierten Bronchospasmus: 100 – 200 microg. 10-15 Minuten vor Exposition oder Belastung
- Dauertherapie: 100 – 200 microg. bis zu 4 x täglich (400 – 800 microg./Tag)
Säuglinge und Kleinkinder (28 Tage – 23 Monate) und Kinder von 2 bis 4 Jahren: Die Erfahrung in dieser Altersgruppe ist begrenzt. Pädiatrische klinische Studien, die mit empfohlener Dosierung an Patient*innen < 4 Jahren mit Bronchospasmus, der mit reversibler obstruktiver Atemwegserkrankung assoziiert war, durchgeführt wurden, zeigen in dieser Altersgruppe ein vergleichbares Sicherheitsprofil wie bei Kindern > 4 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen.
(SmPC Sultanol Dosieraerosol)
Pulver zur Trockeninhalation:
Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 4 Jahren:
- Akuter Bronchospasmus: 1 Inhalation (200 microg.)
- Bedarfsweise Anwendung bis zu 4 x täglich (800 microg./Tag)
- Prophylaxe des allergen- oder belastungsinduzierten Bronchospasmus: 200 microg. 10-15 Minuten vor Exposition oder Belastung.
Bei Dauertherapie: 200 microg. bis zu 4 x täglich (800 microg./Tag)
(SmPC Sultanol Diskus)
Inhalationslösung:
Kleinkinder und Kinder von 18 Monaten bis 4 Jahren, Kinder 4 bis 12 Jahre:
2,5 mg/Dosis verdünnt mit steriler physiologischer Kochsalzlösung; mit einem elektrischen Verneblergerät über ca. 10 Minuten. Kinder > 18 Monate können höhere Einzeldosen bis zu 5,0 mg benötigen,
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
2,5-5,0 mg/Dosis verdünnt mit steriler physiologischer Kochsalzlösung mit einem elektrischen Verneblergerät über ca. 10 Minuten. Max. 10,0 mg pro Inhalation
(SmPC Sultanol Inhalationslösung)
Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.
Präparate im Handel
Dosieraerosol 100 microg. pro Sprühstoß
Pulver zur Trockeninhalation 100 microg., 200 microg. pro Dosis
Inhalationslösung (zum Vernebeln) 5 mg/ml
Salbutamol liegt in den im Handel befindlichen Präparaten als Salbutamolsulfat vor. Der deklarierte Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Salbutamol.
Je nach Alter und Fähigkeiten des Kindes ist eine geeignete Darreichungsform zu wählen.
Anwendungshinweis:
Detaillierte Hinweise zur Anwendung der unterschiedlichen Präparate zur Inhalation sind der jeweiligen Fachinformation zu entnehmen.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate |
Arzneiform |
Stärke |
Problematische Hilfsstoffe |
SULTANOL® |
Inhalationslösung |
5 mg/ml |
Benzalkoniumchlorid |
SULTANOL® Diskus |
Pulver zur Trockeninhalation |
200 microg. pro Dosis |
Lactose |
NOVOLIZER SALBUTAMOL Meda® |
Pulver zur Trockeninhalation |
100 microg. pro Dosis |
Lactose |
Die Fachinformationen wurden 02/2021 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Dosierungen
Bronchienerweiterung bei intermittierendem Asthma oder obstruktiver Bronchitis |
- Inhalativ
- Inhalationspulver
- Aerosol
-
1 Monat
bis
18 Jahre
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[2]
-
100
- 400
microg./Dosis,
bei Bedarf 1 - 4 x täglich, max. 8 x täglich. Max: 3.200 microg./Tag.
- Maximale Dosis im häuslichen Setting: 8 x täglich 200 microg., falls der Bedarf höher ist, muss der Patient neu eingestellt werden.
|
Akuter Asthmaanfall |
- Inhalativ
- Lösung für einen Vernebler
-
<
5 Jahre
[1]
[3]
[4]
-
(bei SpO2 ≤ 94%)
2,5
mg/Dosis,
einmalig.
In Kombination mit Ipratropiumbromid 0,25 mg/Dosis.
-
Bei einem Kind mit (schwerer) Atemnot muss die Vernebelung so häufig wie erforderlich bis kontinuierlich mit Salbutamol und (mindestens) 2 x Mal Ipratropiumbromid bei den ersten Inhalationen fortgesetzt werden.
-
Nach 1- bis 2-maliger Inhalation und unzureichender Wirkung: mit niedrig dosiertem Prednisolon beginnen.
-
5 Jahre
bis
18 Jahre
[1]
[3]
-
(bei SpO2 ≤ 94%)
5
mg/Dosis,
einmalig.
In Kombination mit Ipratropiumbromid 0,5 mg/Dosis.
- Bei einem Kind mit (schwerer) Atemnot muss die Vernebelung so häufig wie erforderlich bis kontinuierlich mit Salbutamol und (mindestens) 2 x Ipratropiumbromid bei den ersten Inhalationen fortgesetzt werden.
- Nach 1- bis 2-maliger Inhalation und unzureichender Wirkung: mit niedrig dosiertem Prednisolon beginnen.
- Aerosol
-
1 Monat
bis
18 Jahre
[1]
[4]
-
(bei SpO2 > 94%) mit Inhalationshilfe:
400
- 800
microg./Dosis,
einmalig.
in Kombination mit Ipratropiumbromid 80 microgr./Dosis.
- Bei einem Kind mit (schwerer) Atemnot muss so häufig wie erforderlich bis kontinuierlich mit Salbutamol und (mindestens) 2 x Ipratropiumbromid bei den ersten Inhalationen vernebelt werden.
- Nach 1- bis 2-maliger Inhalation und unzureichender Wirkung: mit niedrig dosiertem Prednisolon beginnen.
|
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Häufig (1-10 %): Tremor, Kopfschmerzen, Tachykardie, Nervosität
Gelegentlich (0,1-1 %): Schwindelgefühl, Palpitation, Irritationen im Mund- und Rachenbereich, Muskelkrämpfe, lokale Reizerscheinungen wie Husten
Selten (0,01-0,1 %): Hypokaliämie, periphere Vasodilatation
Sehr selten (<0,01 %): Überempfindlichkeitsreaktionen wie Angioödem, Urticaria, Bronchospasmus, Hypotonie und Kollaps, Lactatazidose, Hyperaktivität, kardiale Arrhythmien einschließlich Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardien und Extrasystolen, paradoxer Bronchospasmus
Häufigkeit nicht bekannt: Myokardischämie
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
- Überempfindlichkeit gegen andere Βetamimetika
- Tachyarrhythmien
- hypertrophe, obstruktive Myokardiopathie
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Beachten Sie das Stufenschema der aktuell gültigen Leitlinie der Global Initiative for Asthma (GINA) (https://ginasthma.org/gina-reports/).
Bei Verabreichung eines β2-Sympathomimetikums an Kinder unter 1 Jahr sollten eine eventuelle Zunahme von Dyspnoe und/oder (vorübergehende) Hypoxämie aufgrund eines gegenteiligen Effekts der Entspannung der Bronchusmuskulatur berücksichtigt werden.
Kurzwirkende Sympathomimetika werden bei (anfallsartiger) Bronchokonstriktion angewandt. Sie haben als Monotherapie keinen oder eventuell einen ungünstigen Effekt auf die bronchiale Hyperreaktivität.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Wechselwirkungen
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
INHALATIVE SYMPATHOMIMETIKA
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Selektive Beta2-Adrenozeptoragonisten |
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R03AC13
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R03AC12
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R03AC03
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Sympathomimetika in Kombination mit Corticosteroiden oder anderen Mitteln, exkl. Anticholinergika |
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R03AK08
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R03AK07
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R03AK11
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R03AK10
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R03AK06
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Referenzen
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NVK , Richtlijn Astma bij Kinderen [Leitlinie Asthma bei Kindern], 29 Sep 2021
-
BIndels PJE et al, NHG Standaard Astma bij Kinderen (derde herziening) [NHG-Standard Asthma bei Kindern (dritte Revision)], Huisarts Wet, 2014, 57(2), 70-80
-
Teva Nederland B.V. , SmPC Salamol-Steri-Neb (RVG 100332) 21-01-2015, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
-
Global Initiative for Asthma (GINA), Report, Global Strategy for Asthma Management and Prevention, https://ginasthma.org/gina-reports/, 2022
-
GlaxoSmithKline Pharma, SmPC Sultanol Inhalationslösung 5 mg/ml (16.878), 01-2024, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
-
GlaxoSmithKline Pharma, SmPC Sultanol Dosieraerosol 0,1 mg pro Sprühstoß (1-22500), 01-2024, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
-
GlaxoSmithKline Pharma, SmPC Sultanol Diskus Pulver zur Trockeninhalation 0,2 mg (1-19825), 01-2024, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/
Änderungsverzeichnis
- 30 März 2021 14:00: Neue Monographie "Salbutamol"
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung