Fentanyl ist ein Opioid-Analgetikum, das als reiner Agonist vorwiegend mit dem μ-Opioid-Rezeptor interagiert bei niedriger Affinität zu den δ- und κ-Opioid-Rezeptoren. Seine primären therapeutischen Wirkungen sind Analgesie und Sedierung. Sekundäre pharmakologische Wirkungen sind Atemdepression, Bradykardie, Hypothermie, Obstipation, Miose, physische Abhängigkeit und Euphorie.
Kinder haben eine höhere Clearance als Erwachsene. Clearance bei Neugeborenen: 0,97 L/h/kg; Säuglinge: 1,09 L/h/kg; Junge Erwachsene: 0,8 L/h/kg.
Die erhöhte Clearance bei Kindern müsste zu einer verkürzten T1/2 führen. Paut et al. berichten von einer längeren T1/2 (durchschnittlich 14,5 h). Dieser Parameter wird durch Clearance und Verteilungsvolumen verzerrt.
Transdermale Pflaster 12 microg./Stunde, 25 microg./Stunde, 37,5 microg./Stunde, 50 microg./Stunde, 75 microg./Stunde, 100 microg./Stunde, 150 microg./Stunde
Nasenspray-Lösung 50 microg., 100 microg., 200 microg., 400 microg.- in Österreich nicht verfügbar (Stand 10/2021)
Die Pflaster sind so gestaltet, dass sie ca. 12, 25, 37,5, 50, 75, 100 und 150 microg. Fentanyl pro Stunde in den Blutkreislauf freisetzen, das entspricht ca. 0,3; 0,6; 0,9; 1,2; 1,8; 2,4 bzw. 3,6 mg pro Tag.
Das Pflaster soll auf ein nicht-bestrahltes glattes Hautareal im Bereich des Oberkörpers oder Oberarms ohne Irritationen geklebt werden; bei kleinen Kindern ist der obere Teil des Rückens die bevorzugte Stelle, um die Möglichkeit zu minimieren, dass das Pflaster vom Kind entfernt werden kann. Vor dem Aufkleben Haar an der Applikationsstelle (eine unbehaarte Stelle ist vorzuziehen) abschneiden/nicht rasieren. Die Haut muss vor dem Aufkleben des Pflasters vollkommen trocken sein. Seifen, Öle, Lotionen oder andere Mittel, die die Haut reizen oder ihre Eigenschaften verändern könnten, dürfen nicht verwendet werden. Zerschnittene, zerteilte oder in irgendeiner Form beschädigte Pflaster dürfen nicht verwendet werden. Die Klebefläche des Pflasters nicht berühren. Das Pflaster wird auf die Haut geklebt, indem mit der flachen Hand ca. 30 Sekunden leichter Druck ausgeübt wird. Anschließend sind die Hände mit klarem Wasser zu waschen. Nach Entfernen des Pflasters ist für ein neues Pflaster eine andere Hautstelle zu wählen. Es sollten mehrere Tage vergehen bevor ein neues Pflaster auf dieselbe Hautstelle geklebt wird. Benutzte Pflaster sollen durch Falten mit den Klebeflächen aneinandergeklebt und danach sicher entsorgt werden.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Pflaster können – je nach Hersteller – enthalten: Dipropylenglykol
Die verfügbaren Nasenspray Lösungen können – je nach Hersteller – enthalten: Propyl-4-hydroxybenzoat, Sucrose
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Chronische Schmerzen |
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Akute Schmerzen |
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Palliativversorgung |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Auf Grundlage der gepoolten sicherheitsrelevanten Daten aus 3 klinischen Studien mit pädiatrischen Studienteilnehmern waren die am häufigsten (d. h. ≥ 10% Inzidenz) berichteten Nebenwirkungen (mit einer Inzidenz in %): Erbrechen (33,9%), Übelkeit (23,5%), Kopfschmerzen (16,3%), Obstipation (13,5%), Diarrhö (12,8%) und Pruritus (12,8%). Bei wiederholter Anwendung können sich Toleranz, physische und psychische Abhängigkeit entwickeln. (SmPC Durogesic)
Pflaster:
Sehr häufig (≥ 10%): Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation
Häufig (1-10%): Überempfindlichkeit, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Depression, Angstzustände, Verwirrtheitszustand, Halluzinationen, Tremor, Parästhesie, Vertigo, Palpitationen, Tachykardie, Hypertonie, Dyspnoe, Diarrhö, Mundtrockenheit, abdominale Schmerzen, Oberbauchschmerzen, Dyspepsie, Hyperhidrose, Pruritus, Hautausschlag, Erythem, Muskelkrämpfe, Harnverhalt, Erschöpfung, periphere Ödeme, Asthenie, Unpässlichkeit, Kältegefühl
Gelegentlich (0,1-1%): Agitiertheit, Desorientierung, Euphorie, Hypästhesie, Krampfanfälle (einschließlich klonischer und Grand-mal Anfälle), Amnesie, verminderter Bewusstseinsgrad, Bewusstlosigkeit, verschwommenes Sehen, Bradykardie, Zyanose, Hypotonie, Atemdepression, Atemnot, Ileus, Ekzem, allergische Dermatitis, Hauterkrankung, Dermatitis, Kontaktdermatitis, Muskelzucken, erektile Dysfunktion, sexuelle Dysfunktion, Reaktion an der Applikationsstelle, grippeähnliche Erkrankung, Gefühl von Körpertemperaturschwankungen, Überempfindlichkeit an der Applikationsstelle, Entzugserscheinungen, Pyrexie
Selten (0,1-0,01%): Miosis, Apnoe, Hypoventilation, Subileus, Dermatitis an der Applikationsstelle, Ekzem an der Applikationsstelle
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion, Androgenmangel, Delirium, Bradypnoe
Nasenspray:
Häufig (1-10%): Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen, Flush, Hitzewallungen, Rachenreizung, Übelkeit, Erbrechen, Hyperhidrose, Desorientiertheit, Dysgeusie, Epistaxis, Rhinorrhoe, Nasenbeschwerden (wie z. B. „Brennen in der Nase“)
Gelegentlich (0,1-1%): Schlaflosigkeit, Sedierung, Myoklonien, Parästhesie, Dysästhesie, Geschmacksstörung, Reisekrankheit, Hypotonie, Atemdepression, nasales Ulcus, Obstipation, Stomatitis, Mundtrockenheit, Hautschmerzen, Pruritus, Pyrexie, Pneumonie, Nasopharyngitis, Pharyngitis, Rhinitis, Neutropenie, Überempfindlichkeit, Dehydratation, Hyperglykämie, verminderter/ gesteigerter Appetit, Delirium, Halluzinationen, Verwirrtheitszustand, Depression, Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörung, Angst, gehobene Stimmung, Nervosität, Bewusstseinsverlust, Bewusstseinstrübung, Konvulsion, Ageusie, Anosmie, Gedächtnisstörung, Parosmie, Sprachstörung, Sedierung, Lethargie, Tremor, Vertigo, Zyanose, Herz-Kreislauf-Insuffizienz, Lymphödem, Hypotonie, Hitzewallungen, Obstruktion der oberen Atemwege, pharyngolaryngeale Schmerzen, Rhinalgie, Störungen der Nasenschleimhaut, Husten, Dyspnoe, Niesen, Verstopfung der oberen Atemwege, Nasenverstopfung, intranasale Hypoästhesie, Rachenreizung, Sekretfluss im Nasenrachenraum, Austrocknung der Nasenschleimhaut, Darmperforation, Peritonitis, orale Hypoästhesie, orale Parästhesie, Diarrhoe, Würgereiz, Bauchschmerzen, Erkrankung der Zunge, Ulzeration der Mundschleimhaut, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Hyperhidrose, Urtikaria, Arthralgie, Muskelzucken, Anurie, Dysurie, Proteinurie, Harnverzögerung, Vaginalblutung, nichtkardial bedingte Schmerzen im Brustkorb, Asthenie, Schüttelfrost, Gesichtsödem, peripheres Ödem, Gangstörung, Fieber, Ermüdung, Unwohlsein, Durst, verminderte Thrombozytenzahl, Gewichtszunahme, Sturz
Häufigkeit nicht bekannt: Halluzinationen, Arzneimittelabhängigkeit (Sucht), Arzneimittelmissbrauch, Konvulsionen, Bewusstseinsverlust, Perforation der Nasenscheidewand, Entzugssyndrom, neonatales Entzugssyndrom, Sturz
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Pflaster:
Nasenspray-Lösung:
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Starke CYP3A4-Inhibitoren wie Erythromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol oder Ritonavir können den Plasmaspiegel von Fentanyl erhöhen.
Bei Umstellung von anderen Opioiden auf Fentanyl-transdermal oder bei abruptem Abbruch der Therapie kann es bei einigen Patienten zu Entzugserscheinungen, wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Angstzuständen und Zittern kommen. Sehr selten wurde berichtet, dass es durch langfristige Anwendung während der Schwangerschaft zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen gekommen ist. Nach gleichzeitiger Anwendung von Fentanyl mit stark serotonergen Arzneimitteln wurden Fälle von Serotonin-Syndrom berichtet. (SmPC Durogesic)
Die intranasale Anwendung führt schnell zur Abhängigkeit. Vorsicht bei längerem Gebrauch.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen sind den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Natürliche Opium-Alkaloide | ||
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Hydal®, Hydagelan®
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N02AA03 | |
Vendal®, Morapid®, Mundidol®
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N02AA01 | |
OxyContin®, Oxygerolan®
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N02AA05 |
Diphenylpropylamin-Derivate | ||
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Dipidolor®, Generika
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N02AC03 |
Oripavin-Derivate | ||
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Temgesic®, Transtec®, Astec®, Bupretec®, div. Generika
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N02AE01 |
Morphinan-Derivate | ||
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diverse Generika
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N02AF02 |
Andere Opioide | ||
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Tramal®, Adamon®, Noax®, Tramabene®, Tramastad®, Tramadolor®, Tradolan®, Tramundal®, diverse Generika
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N02AX02 |