Naphazolin

Wirkstoff
Naphazolin
Handelsname
Coldan®, Rhinon®, Rhinoperd®
ATC-Code
R01AA08
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Naphazolin ist ein Sympathomimetikum, das - lokal angewendet - durch seine direkte α- adrenergene Wirkung zu einer Vasokonstriktion der Nasenschleimhaut und einer Hemmung der Sekretproduktion führt.

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Information

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren:

  • Rhinitis, Heuschnupfen, Pharyngitis, Stirn-/Kieferhöhlenentzündung
    • Nasal
      • <6 Jahre: Off-label
      • ≥6 Jahre: On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Darreichungsformen

Nasenspray 1 mg/ml
Nasentropfen 1 mg/ml

Allgemein

Naphazolin liegt in den im Handel befindlichen Darreichungsformen als Naphazolinhydrochlorid vor. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Naphazolinhydrochlorid.

Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:

Präparate Arzneiform Stärke Problematische Hilfsstoffe
COLDAN® Nasentropfen, Nasenspray 1 mg/ml Benzalkoniumchlorid
RHINON® Nasentropfen 1 mg/ml Benzalkoniumchlorid
RHINOPERD® Nasentropfen 1 mg/ml Benzalkoniumchlorid

 

Die Fachinformationen wurden 01/2021 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Rhinitis, Heuschnupfen, Pharyngitis, Stirn-/Kieferhöhlenentzündung
  • Nasal
    • 6 Jahre bis 12 Jahre
      [1] [2]
      • 1 mg/ml: 1-3x täglich 1-2 Tropfen oder 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch.

        Zwischen den einzelnen Verabreichungen soll ein Intervall von 4 Stunden nicht unterschritten werden.

      • Behandlungsdauer:

        Nicht länger als 5 Tage.

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1] [2]
      • 1 mg/ml: 2-4x täglich 1-3 Tropfen oder 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch.

        Zwischen den einzelnen Verabreichungen soll ein Intervall von 4 Stunden nicht unterschritten werden.

      • Behandlungsdauer:

        Nicht länger als 7 Tage.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):

Angstzustände, Schlaflosigkeit und Unruhe

Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

Herzrhythmusstörungen, Tachykardie

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Rhinitis sicca
  • Engwinkelglaukom
  • Nach transsphenoidaler Hypophysektomie oder nach transnasalen oder transoralen chirurgischen Eingriffen, bei denen die Dura mater freigelegt wird
  • Gleichzeitige Gabe von MAO-Hemmern (auch bei Gabe innerhalb der letzten 2 Wochen)

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Wegen der Gefahr einer generalisierten Vasokonstriktion sind Naphazolin-haltige Nasentropfen bei Patienten mit Hypertonie, Herzkrankheiten (Tachykardie und anderen Rhythmusstörungen, Angina pectoris, kardiovaskulären Erkrankungen, Koronarsklerosen), Hyperglykämie, peripheren Durchblutungsstörungen, vaskulärer Verschlusskrankheit, Aneurysma, Arteriosklerose, Hyperthyreose, Prostatahypertrophie und Phäochromozytom nur vorsichtig anzuwenden.
  • Vorsicht ist auch bei jenen Patienten geboten, die eine verstärkte Reaktion (z.B. Schwindel oder Schlaflosigkeit) auf sympathomimetische Substanzen zeigen.
  • Die gleichzeitige Anwendung mit MAO-Hemmern, tri- und tetrazyklischen Antidepressiva ist zu vermeiden.
  • Die Anwendung sollte vor der Verwendung von Anästhetika, die das Myokard für Sympathomimetika sensibilisieren (z.B. Cyclopropan, Halothan), unterbrochen werden.
  • Bei längerer (missbräuchlicher) Anwendung an der Nasenschleimhaut kann reaktiv eine Schleimhautschwellung auftreten, die zur erneuten Anwendung zwingt und so eine Art Abhängigkeit hervorrufen kann. Außerdem kommt es bei chronischer Anwendung häufig zu Nekrosen der Schleimhaut.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

DEKONGESTIVA UND ANDERE RHINOLOGIKA ZUR TOPISCHEN ANWENDUNG

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Sympathomimetika, rein

Oxymetazolin

Nasiben®, Nasivin®, Wick SinexAloe®
R01AA05

Xylometazolin

Otrivin®
R01AA07
Sympathomimetika, Kombinationen exkl. Corticosteroide
R01AB01
Antiallergika, exkl. Corticosteroide

Azelastin (nasal)

Allergodil®, diverse Generika
R01AC03

Cromoglicinsäure (nasal)

Lomusol®, Allergo-COMOD®
R01AC01
Corticosteroide
R01AD12

Fluticasonpropionat (nasal)

Flixonase aquosum®
R01AD08

Mometason (nasal)

Nasonex®, diverse Generika
R01AD09

Referenzen

  1. Sigmapharm, SmPC Coldan 1 mg/ml Nasentropfen (6460), https://aspregister.basg.gv.at/, aufgerufen am 26.01.2021
  2. Sigmapharm, SmPC Coldan 1 mg/ml Nasenspray (1-24786), https://aspregister.basg.gv.at/, aufgerufen am 26.01.2021

Änderungsverzeichnis

  • 25 März 2021 09:44: Neue Monographie "Naphazolin"

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung

Bei Überdosierung wurden vor allem bei Kleinkindern und Säuglingen folgende Symptome, beobachtet: zentrale Dämpfung, Müdigkeit, Schwindel, Absinken der Körpertemperatur, Koma, Schwitzen, Tachykardie, reflektorische Bradykardie.